Manchmal stolpert man bei der Recherche für Whiskyexperts über Meldungen, die dermaßen absurd sind, dass sie keiner erfunden haben kann. Und manchmal sind sie so abgehoben seltsam, dass man sie, trotz fraglichem Newswert, teilen muss, um den Gedanken daran nicht alleine den ganzen Tag mit sich herumtragen zu müssen. Hier ist so eine:
Daily Record berichtet in seiner heutigen Onlineausgabe von einem Japaner, der im Bereich des Fährhafens Uig auf der Insel Skye von der Polizei in schwer illuminiertem Zustand angetroffen wurde – neben seinem Wohnmobil. Der Schlüssel steckte im Zündschloss, also nahm ihn die Polizei zu seiner eigenen Sicherheit mit auf die Polizeiwache und steckte ihn in die Ausnüchterungszelle.
Der japanische Tourist namens Dr. Yasuyoshi Sakai, wurde dabei von Sergeant Bruce Crawford bewacht, der die ganze Nacht mit dem Betrunkenen in der Polizeistation verbrachte, um ihn, ebenfalls wieder zu seiner eigenen Sicherheit, zu kontrollieren. Man weiß ja nie, worauf Betrunkene so kommen.
Ein Übermaß an Alkohol lässt verschiedene Menschen verschieden reagieren. Im Falle von Dr. Yasuyoshi Sakai führte es dazu, dass der Japaner sieben Stunden (!) lang in seiner Zelle auf- und abmarschierte und den „Skye Boat Song“ intonierte. Ohne Pause. Ohne Gnade. Für die, die das Lied (es ist auch die Titelmelodie von The Outlander geworden) nicht kennen, hier ein Video mit Dudelsack:
Sergeant Bruce Crawford gehört jede Menge Bewunderung entgegengebracht für sein Durchhaltevermögen und seine innere Ruhe, mit der er die Dauerbeschallung ertrug. Man kann annehmen, dass der japanische Tourist nicht besonders sicher in der Intonation war.
Am nächsten Morgen wurde der Japaner aus dem Polizeigewahrsam entlassen und konnte die Heimreise antreten – nach Zahlung einer Geldbuße von 200 Pfund und 10 Punkten im Verkehrsregister.
Der Japaner gab übrigens an, die ganze Geschichte nicht schlimm gefunden zu haben und im nächsten Jahr wieder nach Schottland kommen zu wollen.
Unser Titelbild zeigt eine Panoramaaufnahme von der Isle of Skye