Die Zahl der Whiskybrennereien in England ist in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen – und englischer Whisky verlässt durch hohe Qualität und Vielfalt immer mehr sein Nischendasein. Dem wollen die englischen Whiskybrenner Rechnung getragen sehen, und einen Antrag auf gesetzliche Regulierung des Begriffes „english whisky“ eingebracht, berichtet das Whisky Magazine in einem exklusiven Artikel.
So, wie es in anderen Regionen und Ländern bereits geschehen ist (zum Beispiel in Indiana für Rye), will man nun auch genau festschreiben lassen, wann sich ein Whisky englischer Whisky nennen darf – und diesen Namen auch auf dem Etikett führen kann. Das dient nicht nur der Vermarktung, sondern soll auch ein Standard für künftige Brennereien sein, an dem sie sich orientieren sollen, meint Stephen Russel von der in Kent ansässigen Copper Rivet Distillery, der Mitglied der neu gegründeten English Whisky Guild (EWG) ist.
Man orientiert sich beim Gesetzesvorschlag an den schottischen Regularien, allerdings mit zwei bedeutenden Ausnahmen: Das Getreide für englischen Whisky soll ausschließlich aus dem Vereinigten Königreich kommen (durch die momentan geringe Größe des Verbrauchs sicherlich kein Problem), und der Whisky soll in allen Holzarten, also auch abseits von Eiche, reifen dürfen.
Gebrannt werden soll der englische Whisky in Pot Stills, zweifach, aber es sollen auch Kupferplatten am Oberteil der Pot Stills zugelassen sein (wie sie zum Beispiel bei Loch Lomond verwendet werden).
Der Gesetzesantrag wird momentan im zuständigen Ministerium begutachtet, die EWG rechnet mit einer Antwort innerhalb der nächsten sechs Monate. Wann der Vorschlag dann Gesetz werden könnte, ist noch offen.