„Know what’s in your whisky“ – unter diesem Motto fasst Bruichladdich seine kommunikativen Aktivitäten zu den Whiskys aus der Islay-Destillerie zusammen. Wissen und Genießen gehen laut Bruichladdich Hand in Hand, und wer mehr über seinen Whisky weiß, kann nach den Worten der Brennerei auch mehr in ihm entdecken – seien es die Einflüsse verschiedener Fassarten oder die Gerstesorten, die für ihn verwendet werden.
Um hier mehr zu erfahren, haben wir Bruichladdich gebeten, uns doch den Kontakt mit ihren Farmern herzustellen, um auf diese Weise noch mehr über die Zutaten des Whiskys von Bruichladdich und die Verbindung zwischen Farm und Destillerie zu erfahren. Bei Bruichladdich hat man uns gerne und tatkräftig bei diesem Anliegen unterstützt, und so können wir Ihnen heute den ersten Beitrag in einer Mini-Serie über die Farmen, die hinter einigen Whiskys von Bruichladdich stehen, präsentieren.
Unser zweites von drei Interviews führten wir mit Andrew Jones von der Coull Farm auf Islay, die Gerste für Bruichladdich anbauen. Das Interview haben wir für Sie auf Deutsch übersetzt. Alle Bilder wurden uns von Bruichladdich zur Verfügung gestellt.
WE: Bitte stellen Sie sich vor und erzählen Sie uns ein wenig über die Geschichte Ihres Bauernhofs.
AJ: Wir befinden uns auf der Coul Farm im Westen der Insel, mit Kilchoman Beach im Süden der Farm und Saligo im Norden.
Wir bewirtschaften etwas weniger als 2000 Morgen Mischland, Hügel, grobes Weideland und Ackerland. Weiters halten wir 1000 Zuchtschafe und 80 Kühe für die Rinderzucht, sowohl zur Arterhaltung als auch kommerziell. Unsere Anbaufläche für Gerste ist ca. 80 bis 100 Hektar.
Mein Vater arbeitet seit etwas weniger als 50 Jahren auf dem Hof, ich bin mein ganzes Leben immer und immer wieder hier, jedoch jetzt seit 10 Jahren in Vollzeit.
WE: Wie ist der Boden Ihrer Farm beschaffen und welche Art von Gerste bauen Sie dort an?
AJ: Unser Boden ist sehr vielfältig, von leichtem Sand bis nassem Sand, von Kies bis reinem Torf, also viele Varianten und schwer zu bewirtschaften, aber die Herausforderung nehmen wir sehr gerne an. Fruchtfolge ist 3 Jahre Gras, 1 Winter Raps/Grünkohl/Rüben, auf denen wir Lämmer mästen, die dem Boden auch eine enorme Menge Gutes zurückgeben, dann 3 Jahre Gerste.
Wir bauen eine Sorte namens Sassy an und verwenden nur diese in den letzten Jahren, sie funktioniert gut auf der Farm und die Brennerei ist bisher damit zufrieden.
Wir haben in den letzten Jahren stark in moderne moderne und spezialisierte Geräte investiert, damit wir einerseits bessere Erträge einfahren und andererseits gleichzeitig umweltschonender arbeiten können.
WE: Wie und wann begann Ihre Beziehung zu Bruichladdich? Gibt es neben dem Anbau der Gerste für sie eine zusätzliche Zusammenarbeit? Wie nah ist das Verhältnis?
AJ: 2009 war unser erstes Anbaujahr für Bruichladdich. Eigentlich wurde es damals für Kilchoman angebaut, aber als die Ernte bevorstand, änderten sie dort ihre Meinung und wollte die Gerste nicht mehr. Vater sprach damals mit dem leider schon verstorbenen Duncan McGillivray, damals General Manager von Bruichladdich – Bruichladdich nahm die Ernte und wir haben es nie bereut.
Neben der Gerste bauen wir auch Roggen in kleinem Maßstab an, was sehr herausfordernd ist, aber gleichzeitig macht es sehr viel Spaß, etwas anderes produzieren zu können.
Wir bauen auch seit 3 Jahren Sonnenblumen an, was nicht für die Brennerei ist, aber damit schaffen wir zusätzlichen Lebensraum für Bienen, Schmetterlinge und Wildvögel, was uns sehr wichtig ist.
WE: Welchen Whisky aus Bruichladdich mögen Sie am liebsten und warum?
Islay Barley 2011 wäre wahrscheinlich mein Favorit. Ich bin mir nicht sicher, ob ich nur voreingenommen bin, weil unsere Gerste drin ist, aber ich mag diese Abfüllung..