Freitag, 26. April 2024, 19:30:54

Exklusiv: Interview mit James Brown, Octomore Farm auf Islay, Farmer für Bruichladdich

Whisky wächst zuerst auf Feldern - der letzte Teil unserer Mini-Serie über die Farmer, die für Bruichladdich Getreide anbauen...

„Know what’s in your whisky“ – unter diesem Motto fasst Bruichladdich seine kommunikativen Aktivitäten zu den Whiskys aus der Islay-Destillerie zusammen. Wissen und Genießen gehen laut Bruichladdich Hand in Hand, und wer mehr über seinen Whisky weiß, kann nach den Worten der Brennerei auch mehr in ihm entdecken – seien es die Einflüsse verschiedener Fassarten oder die Gerstesorten, die für ihn verwendet werden.

Um hier mehr zu erfahren, haben wir Bruichladdich gebeten, uns doch den Kontakt mit ihren Farmern herzustellen, um auf diese Weise noch mehr über die Zutaten des Whiskys von Bruichladdich und die Verbindung zwischen Farm und Destillerie zu erfahren. Bei Bruichladdich hat man uns gerne und tatkräftig bei diesem Anliegen unterstützt, und so können wir Ihnen heute den letzten Beitrag in einer Mini-Serie über die Farmen, die hinter einigen Whiskys von Bruichladdich stehen, präsentieren.

Unser drittes Interview führten wir mit James Brown von der Octomore Farm auf Islay. Das Interview vor Ort hat Frazer Matthews von Bruichladdich mit unseren Fragen geführt, wir haben für Sie die Antwortenauf Deutsch übersetzt. Alle Bilder wurden uns von Bruichladdich zur Verfügung gestellt.

WE: Bitte stellen Sie sich vor und erzählen Sie uns ein wenig über die Geschichte Ihres Bauernhofs.

Mein Name ist James Brown, Farmer der Octomore Farm. Wir haben die Insel nie viel verlassen, wir kamen 1960 von einer Farm von der anderen Seite des Dorfes Port Charlotte, grade mal zwei Meilen entfernt, hierher. Als wir hochkamen, gab es keinen Strom und wir haben Kühe gemolken. Ich war 8 – jetzt bin ich etwas älter (lacht) und der Ort hat sich ziemlich verändert. Jetzt bauen wir Gerste für eine bestimmte Brennerei an, wir haben die meisten unserer Tiere verkauft und arbeiten wenn, dann jetzt hauptsächlich mit Highland-Kühen für den Fleischhandel.

WE: Wie viele Kühe haben Sie auf dem Hof?

Auf der Farm hatten wir früher bis zu 300, aber jetzt sind wir bei 60 und 70. Macht das Leben ein bisschen einfacher. Damals mit 300 war es konstant 7 Tage die Woche Vollzeit und jetzt bin ich im Ruhestand, es ist viel einfacher und ich mache es einfach mit Hilfe meiner Kinder.

WE: Von welcher Größe sprechen wir von Ihrem Betrieb? Wie groß ist Ihre Anbaufläche bzw. Ihr Hektar?

Die Größe der Farm? Sie liegt südöstlich ausgerichtet auf dem westlichen Teil von Islay, zumeist ist es irgendwie einfach ein erhöhter Strand, es gibt sehr, sehr gutes Ackerland und genauso auch etwas unebenen Boden, der ideal für die Highlander ist. Über den Daumen gepeilt sind es ungefähr 200 Hektar.

WE: Welche Gerste bauen Sie generell für Bruichladdich an?

Wir bauen Gerste jetzt seit 14 oder 15 Jahren an, ich weiß es nicht, vielleicht sind es auch 16 Jahre und momentan bauen wir Concerto an. Wir haben die Gerste auf 55 Hektar ausgesät, und das Ergebnis sieht momentan sehr gut aus für die Gerste. Mit etwas Glück werden wir über 100 Tonnen Gerste einfahren. Natürlich für den Octomore.

WE: Für die Ernte in diesem Jahr sind Sie also optimistisch, denn in den letzten Wochen hatten wir ziemlich viel Regen.

Nun, wir sind immer recht optimistisch und sind es gewohnt, mit den Unabwägbarkeiten des Lebens umzugehen.

WE: Wann begann Zusammenarbeit mit Bruichladdich? Und – neben dem Anbau von Gerste für die Brennerei – gibt es noch andere Jobs, die sie für die Brennerei machen?

Ich habe mich immer mit der Brennerei beschäftigt, auch schon bevor Bruichladdich wiederbelebt wurde. Mit dem verstorbenen Duncan MacGillivray kauften wir in den 70er Jahren, ev. sogar 60er Jahren die ganze Zeit bis zur Einmottung der Brennerei Treber (Abfälle aus der Maische, die zur Viehfütterung verwendet werden). Der Anfang der Beziehung zur Destillerie liegt also schon eine Weile zurück, naja ich würde sagen in den 60er Jahren.

Aber als Bruichladdich wiedereröffnet wurde, haben wir gleich am Anfang mitgeholfen, mit unseren Maschinen. Ich kannte Duncan MacGillivray sehr gut und traf Mark und Jim. Und dann verwendete man das Wasser aus der Quelle, die auf meinem Land entspringt, um den Whisky zu reduzieren, und das war eine großartige Sache für mich. Sich in die Brennerei einzubringen, das Quellwasser zu liefern, von dem wir heute wissen, dass es aus unterirdischen Flüssen stammt und extrem rein ist, das macht großen Spaß, seit nunmehr gut 21 Jahren. Und jetzt wird es auch viel im Gin verwendet.

WE: Dass Sie eine so starke Verbindung zur Destillerie haben, führt uns gleich zur nächsten Frage: Welchen Whisky von Bruichladdich mögen Sie am liebsten und warum?

Haha… na ja, die offensichtliche Antwort ist, dass die gesamte Gerste, die wir anbauen, in den Octomore fließt und ich immer gut sagen kann: Ich mag Octomore deswegen, aber eigentlich mag ich ihn im Allgemeinen. Ich genieße es wirklich, trinke ihn langsam und ohne Wasser. Ich mag sie alle, aber am meisten genieße ich wahrscheinlich die, die ich für mich gekauft habe. Haha. Aber wirklich, ich muss sagen, der Octomore ist sehr sehr schön.

WE: Würden Sie sich als Whiskykenner bezeichnen, James?

Mmm, ich glaube nicht, nein. Ich erkenne sicher einen guten Dram, aber ich mag sie alle. Aber ich muss auch sagen, der Octomore gehört zu meinen Favoriten, weil wir die Gerste dafür anbauen. Er ist ein Teil der Farm, wissen Sie, ich begleite ihn von dem Getreide, das wir säen und ernten, bis wir es fünf Jahre später trinken. Ja, es gibt also wirklich viele Verbindungen.

WE: Vielen Dank, James!

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