Die Washington Post bringt heute einen interessanten Artikel über den Kampf zweier Giganten über den Begriff „Tennessee Whiskey“. Was sich zunächst wie ein kleinlicher Streit über die Fässer für Tennessee Whiskey liest, ist in Wirklichkeit eine hochbrisante Auseinandersetzung über die Art, wie Whiskey hergestellt wird.
Momentan ist es per Gesetz notwendig, dass Tennessee Whiskey., so wie jeder andere amerikanischen Whiskey, in frischen Eichenfässern gelagert werden muss. Diageo will dies nun ändern und ein Gesetz anstoßen, das die Verwendung von gebrauchten Eichenfässern zulässt. Man argumentiert das damit, dass das jetzige Gesetz die kleinen Craft Distilleries benachteiligen würde (wobei natürlich die Tatsache, dass sich der größte Whiskyerzeuger der Welt für die kleine Konkurrenz einsetzt, durchaus einen Nachdenkprozess auslösen kann). Jack Daniels, Im Besitz von Brown-Forman Corp., stellt dem entgegen, dass man damit ein Qualitätsmerkmal des Tennessee Whiskey aufweichen würde (und sagt nicht dazu, dass das Gesetz, das viele der Parameter der Herstellung regelt, Jack Daniels gewissermaßen auf den Leib geschneidert war). Und die angesprochenen Craft Distillers? Die stehen dem Ganzen auch sehr ambivalent gegenüber.
Es wird interessant zu sehen sein, wie dieser Streit ausgehen wird – zumal der Ausgang Auswirkungen weit über Tennessee haben könnte…
Die Brown-Forman Corp. dürfte doch weiterhin neue Eichenfässer für ihren JD verwenden? Ich versteh die Aufregung nicht, denn, wenn die Qualität in neuen Fässern besser sein soll, hätten sie eh den Marktvorteil.
Ist mir aber Jacke wie Hose, denn ich trinke nur schottischen Single Malt Whisky 😉