Eine Berufung der SWA (Scotch Whisky Association) vor dem Obersten Gerichtshof verlief ergebnislos – daher kann die schottische Regierung jetzt handeln: In Schottland wird ein Mindestpreis für Alkohol eingeführt werden. Betrifft er uns hier in Deutschland als Whiskyfreunde?
Zunächst einmal sollte festgehalten werden, warum der Mindestpreis eingeführt wird: Schottland hat ein Alkoholproblem. 2016 gab es im Zusammenhang mit Alkoholabusus dort 1265 Todesfälle, berichtet die FAZ. Alkoholismus ist in Schottland also ein drängendes gesellschaftliches Thema, das von der Regierung auch mittels eines Mindestpreises angegangen werden soll, um den Zugang zu billigem harten Alkohol zu erschweren. Das geschieht eben (auch) durch eine Preisschwelle, die eine Hemmschwelle sein soll. Man will auf diese Weise statistisch 10% der jährlichen Todesfälle vermeiden, also ca. 120.
Der Mindestpreis auf Alkohol wird 50 Cent pro zehn Milliliter reinem Alkohol betragen, was eine Flasche Whisky zumindest 15 Euro 60 kosten lassen wird. Im Gegensatz zu einer Alkoholsteuer steigt aber der Mindestpreis nicht proportional mit dem Flaschenpreis sondern betrifft nur die billigste Kategorie, die eben nicht mehr billiger als der Mindestpreis angeboten werden darf. Da es keinen Single Malt um dieses Geld zu kaufen gibt, werden sich die Preise dafür auch nicht ändern, zumindest nicht ursächlich. Uns hier in Deutschland, Österreich und der Schweiz wird dieser Mindestpreis nicht betreffen.
Die SWA hat übrigens angekündigt, jetzt, da alle Rechtsmittel erschöpft sind (und der Mindestpreis für fünf Jahre verzögert wurde), mit der Regierung „weiterhin zur Förderung eines maßvollen Alkoholkonsums“ zusammen zu arbeiten.