margaretemarie war mit ihrem Blog whiskyundfrauen wieder unterwegs. Diesmal nahm sie im Darmstädter Jagdhofkeller am Whisky-Dinner von Whisky-Koch Chris Pepper teil. Und dieser hatte John Campbell, den Distillery Manager von Laphroaig, zu Gast.
Diese Gelegenheit nutzte margaretemarie, wie mittlerweile gewohnt, zu einem Interview. Neben den alltäglichen Pflichten und Aufgaben eines Destillerie Managers erfahren wir auch ein Menge über die verschiedenen Arten von Rauch, das Fassmanagement bei Laphroaig und kommende neue Abfüllungen.
Heute Abend soll auch die die Original-Version als Audio-Datei online sein.
Die beiden Glentauchers-Fässer für die Strictly Limited Abfüllung. Ganz links Kenny MacKay von Càrn Mòr, ganz rechts Thomas Gillespie von Càrn Mòr Austria.
Übermorgen ist es dann soweit: Wir veranstalten in Zusammenarbeit mit Càrn Mòr Society und Potstill Vienna unser erstes offizielles Tasting in Wien. Ab 18:30 werden wir im Jahrhundertbeisl im 8. Bezirk die neuen Càrn Mòr Abfüllungen noch vor ihrem Marktstart verkosten. Dabei handelt es sich um folgende acht Abfüllungen:
Càrn Mòr Strictly Limited Edition (46%) (nicht kühlfiltriert, nicht gefärbt, zwei Fässer pro Abfüllung)
Glentauchers 1996: Er ruhte 17 Jahre in klassischen Bourbon Barrels. 501 Flaschen davon mit 46% Alkohol werden auf den Markt kommen. Die Beschreibung durch den Abfüller: “Vanille, Eichennoten und Rohrzucker”.
Glen Elgin 1995: Beide Fässer für diese Abfüllung waren Hogsheads, insgesamt wird es davon 734 Flaschen (46%) geben. Càrn Mòr beschreibt den Geschmack als “Zitrusfrüchte mit Caramel und etwas Ananas”.
Ledaig 2005(neu): abgefüllt Juni 2013, ebenfalls mit 46%. Der große Erfolg des Ledaig 2005, vorgestellt beim Pre-Market Release Tasting am 31. Mai 2103 (die gesamte Ausbeute von 785 Flaschen aus 2 Fässern war bereits nach wenigen Wochen vergriffen), bewog Càrn Mòr aus ihrem Lager nochmals zwei Fässer LEDAIG 2005 abzufüllen. Der gleiche intensive torfige Charakter wie beim ersten Ledaig 2005 mit vielleicht etwas mehr Körper und Süße.
Mortlach 1997: abgefüllt Juni 2013. Dies ist ein ganz typischer Mortlach nach dem Motto: “in Schokolade getauchte Birnen“ mit Karamell und Frucht- Noten. Kenny MacKay beschreibt ihn ganz profan, aber treffend: „An outstanding, excellent drink“. 46%, wie alle Strictly Limited Edition Abfüllungen.
Càrn Mòr Celebration of the Cask (Fassstärke, nicht kühlfiltriert, nicht gefärbt):
Aberlour 1994, 57,8%: Destilliert in der Aberlour Distillery am 2. Juni 1994; abgefüllt beiCàrn Mòr am 10. Juni 2013. Das letzte einer Serie von Fässern (bereits 2011 hat Càrn Mòr einen Aberlour 1994 in Fass-Stärke abgefüllt). Dieser Aberlour 1994 hat die Besonderheit eines behutsamen, lediglich 2 Monate dauernden Finish in einem österreichischen Eiswein-Fass (ausgewählt und nach Schottland transportiert durch Gillespie & Partners). SEHR fruchtig und exotisch mit dem bisschen „Extra“ des Eisweins. Die Ausbeute war nicht mehr als 131 Flaschen weltweit – 30 Flaschen davon sind für Österreich reserviert.
Benrinnes 1991, 56,3%: Er wurde am 6. September 1991 destilliert und in Fass Nummer 445 (Hogshead) abgefüllt. Davon wird es 178 Flaschen (56.3%) geben. Das Interessante an ihm: Mit einem Mokkalöffel Wasser verändert er seinen Geschmack total – man hat das Gefühl, einen völlig anderen Whisky zu trinken.
Macduff 1991, 53,3%: Am 7. März 1991 wurde er in das Bourbon Barrel mit der Nummer 1378 abgefüllt. Jetzt ergibt er 130 Flaschen mit 53.3%. Kenny MacKay merkt dazu an, dass dieser Whisky mit Wasser deutlich verliert – man sollte ihn also unbedingt pur trinken.
Bunnahabhain 1989, 43,5%: Ein leicht getorfter Bunnahabhain! Er kam am 20.10. 1989 in das Fass Nummer 5722 (ebenfalls ein Hogshead) und ergibt jetzt 240 Flaschen mit 43.5%. Er riecht ganz fein nach tropischen Früchten – der Rauch ist laut Kenny MacKay, Chef von Càrn Mòr, erst im Abgang bemerkbar.
Daten zur Veranstaltung:
Càrn Mòr Pre-Release Tasting
20. September 2013, 18:30
Jahrhundertbeisl, Florianigasse 35, 1080 Wien (8. Bezirk – Josefstadt)
Hier die Lage des Jahrhundertbeisls:
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Ein besonderes Bonbon wird es für alle geben, die sich im Rahmen der Verkostung dazu entscheiden, eine der Fassstärken-Abfüllungen „Celebration of the Cask“ vorzubestellen: Mit der Auslieferung ihrer Vorbestellung erhalten Sie Càrn Mòrs eigenen Blend „Old Perth“ kostenlos dazu.
Old Perth ist ein, auch als Vatted Malt bezeichneter, Blend von ausgesuchten Single Malt Whiskys mit einem Alkoholgehalt von 43 %. Die Master Blender von Morrison & MacKay haben aus ihrem Fasslager Single Malts folgender Destillerien als Komponenten ausgewählt und einen milden, fruchtigen Whisky komponiert:
Aultmore, gereift in einem frischen Bourbon Barrel
Mortlach, gereift in einem Bourbon Barrel
Tomatin, gereift in einem Bourbon Barrel
Ben Nevis, gereift in einem Sherry Fass
Die aus der Region Speyside stammenden Single Malts Aultmore, Mortlach und Tomatin geben diesem Blended (=Vatted) Malt Whisky seine Frucht-Note und der im Sherry Fass gereifte Ben Nevis die notwendige Süße und Farbe.
Old Perth wurde als ein spezieller Tribut an die schottische Stadt Perth, der Geburtsstätte der historischen Blended Malts, kreiert. OLD PERTH eignet sich als Einstieg in dei Welt der Malt Whiskys oder als exklusive Basis für Whisky-Mixgetränke. Der Old Perth enthält einen geschmacksneutralen Farbstoff (Zuckercouleur E150a) zur Gewährleistung einer einheitlichen Farbgebung.
Wir freuen uns auf alle, die sich angemeldet haben!
Longmorn Distillery, Foto von Christopher Gillan, CC-Lizenz
Longmorn taucht ja nicht ganz vorne am Radar des Whiskysuchers auf – es ist eine ziemlich große Destillerie von Pernod Ricard, die hauptsächlich in Blends liefert. Allerdings produziert sie auch einen eigenen Single Malt und bedient unabhängige Abfüller mit ihren Fässern.
Und das ist genau dort, wo sich von Longmorn einige wirklich trinkenswerte Abfüllungen finden lassen (A.D. Rattray, GM Cask Strength Series und andere). Serge Valentin von Whiskyfun hat nun gleich 11 Longmorn verkostet, und eigentlich keinen darunter gefunden, den er persönlich nicht mag. Hier die Liste seiner Kandidaten, von denen man einige noch mit etwas Suchen im Handel finden sollte (die Originalabfüllung sowieso):
Glenlivet Nadurra (16y Old), 54,2%vol., ncf. nc, first fill Bourbon casks
Der Name Nadurra entstammt dem gaelischen Wort für „natural“ und soll Glenlivet – der Name ist Programm – in seiner natürlichsten und unverfälschten Form präsentieren. Man zollt damit einer Entwicklung in der Whiskybranche Tribut und wendet sich den Liebhabern des schottischen Lebenswassers zu, die ihren Whisky mit höherem Alkoholgehalt, ohne Kühlfiltration und Farbzugabe genießen wollen. Mit 16 Jahren auf dem Buckel ist Nadurra somit auch ein sehr spannender Vergleichsdram zum 15y French Oak, den ich vor kurzem vorstellen durfte.
Nase: Frisch, getreidig holzig, Bourbon, Kirschstreusel, Butterkaramell, laut kräftig und sehr impulsiv präsentiert sich die Nase, frische Kräuter, Zimt, Vanille, frische Sägespäne, roter Apfel und Pink Grapefruit, langsam entwickelt sich weißer Rauch und umschmeichelt die restlichen Aromen. Mit Wasser dann zeit sich Nadurra offener, mehr Gewürze, deutlich Muskat, die Süße tritt zurück, Buchenholz, leicht angeräuchert, Orangenzesten, etwas bittere Orangenmarmelade und Marillenconfit.
Gaumen: Straff, vollmundig, Vanillecustard, süßlich karamell lastig, wunderbar cremig, füllig und mit viel Power wälzt sich der Whisky durch den gesamten Mundraum, Tea Biskuits, Getreide, Honig, Buttertoast, samtig, langsam kommt Liebstöckel, für die Stärke äußerst smooth und weich. Bekommt mehr Charakter mit Wasser, mit Getreide, spicy Noten, Vanille im Spiel mit Zitrus, Pfeffer, würziger Zimt, Honeycomb, Eichenholz
Finish: sehr langer Abgang, getragen von Würze, etwas Frühstücksbrei, Porridge, Rosinen und Trockenpflaume, dann wieder Karamell, Heidekräuter, Honig und Macis! Feiner Holztouch, Bourbon getragen, Früchtebrot, teigig, immer im Spiel mit kräutrig trockenen Würzkomponenten
Alles in allem: ein vollmundiger, cremiger Whisky, der ganz klar zeigt, was eine natürliche Präsentation und ein wenig Liebe zum Detail ausmachen kann. Glenlivet zeigt hier seine Muskeln, sein ganzes Potential und zaubert einen Whisky ins Glas, der leicht fordernd ist, unglaublich spannende Maltmomente über einen langen Zeitraum bieten kann, mit Wasser unterschiedlichste Facetten zeigt und trotz seiner Stärke einfach Spaß macht. Eine echte Empfehlung, und für den durchschnittlich verlangten Preis ein toller Whisky. Hier findet man das, was man als Glenlivet Benchmark sehen sollte.
Verkoster: Reinhard Pohorec arbeitet zur Zeit als Bartender in London und beschreibt sich selbst als leidenschaftlicher Whiskygenießer. Er hat sich in seinem Berufsfeld auf den Purbereich und Whiskys spezialisiert und ist für whiskyexperts als freier Kolumnist tätig.
Folgender Pressetext kündigt eine Weihnachtsedition des Big Peat von Douglas Laing an, der ab Ende Oktober im Fachhandel erhältlich sein sollte (ca. 65 Euro):
Knallbonbons haben auf den britischen Inseln Tradition. Einen ganz besonderen Christmas Cracker für alle Fans torfig-rauchiger Whiskys bringt der unabhängige Whisky-Blender und -Abfüller Douglas Laing ab Oktober in die Läden. Die Big Peat X-mas Edition mit 54,9 Volumenprozent Fassstärke ist ein echter Hingucker und das perfekte Geschenk für anspruchs- und humorvolle Whisky-Liebhaber. Das Etikett des Islay Blended Malts ziert die markante Karikatur des leibhaftigen Big Peat, dessen vollbärtiges Gesicht einem eisigen, schottischen Schneesturm trotzt.
Der Blended Malt Whisky Big Peat zeichnet sich aus durch einen archaisch-kräftigen, rauchig-torfigen Westküstencharakter, begleitet von einer leichten aber unverkennbaren Süße. Da die limitierte weihnachtliche Sonderedition mit 54,9 Volumenprozent Fassstärke unverdünnt abgefüllt wurde, treten hier die vielfältigen Aromen noch intensiver in den Vordergrund.
Als Blended Malt ist auch die Weihnachtsausgabe von Big Peat eine Komposition aus den besten, zum Teil legendären Islay Single Malt Scotch Whiskys. Unter anderem wurden Malts aus den bekannten Destillerien Ardbeg, Caol Ila, Bowmore sowie der seit 1983 geschlossenen Brennerei Port Ellen zu einem Meisterwerk miteinander vermählt.
Wie im Hause Douglas Laing üblich, ist auch die limitierte Weihnachtsedition nicht kältegefiltert und ungefärbt. Ein wahrer schottischer Christmas Cracker, der das Weihnachtsfest mit der vollen Breitseite Torf zu einem Erlebnis macht.
Nachdem wir auf Whiskyexperts die Fotografen ja schon versammelt haben, hier ein Tipp für alle, die bei uns ein Foto eingereicht haben oder eines einreichen wollten: Bei der Classic Malts Selection (Diageo’s Hub in die Whiskywelt) kann man nun mit einem „Sommerfoto“ eine Flasche Lagavulin Feis Ile Special Editon gewinnen. Ein netter Tropfen, der sonst so nicht erhältlich ist.
Wir halten allen unseren Lesern fest die Daumen – und geben jetzt schon mal bekannt, dass es in nicht allzu ferner Zukunft bei uns natürlich auch wieder ein Gewinnspiel geben wird.
Nicht nur wir Whisky-Aficionados schauen interessiert und gespannt auf die immer mehr werdenden Neugründungen von Destillerien. Auch beim Branchenriesen Diageo blieb diese Entwicklung nicht unbemerkt.
Mit Distill Ventures startet Diageo in Zusammenarbeit mit „Independents United“ Programme, um jungen Destillerie-Unternehmen beim Wachsen zu helfen. Das Seed-Programm unterstützt junge Unternehmen bei der Entwickelung notwendiger Fähigkeiten für ihr Kerngeschäft; das Growth-Programm bietet den jungen Unternehmen neben Investitionen auch Hilfe und Inspiration in gleichem Maße an.
Oliver Klimek findet auf Dramming einen kleinen aber entscheidenden Haken bei diesen Programmen. Mit seinen Programmen räumt sich Diageo auch das Recht ein, die unterstützten Unternehmen an einem gewissen Punkt aufzukaufen. Oliver Klimek fühlt sich an die Geschichte des Mephisto in Goethes Faust erinnert: Um besondere Fähigkeiten von Teufel zu erlangen, verkauft er ihm seine Seele. Möglicherweise hat Diageo aber auch intensiv den alten chinesischen Militärstrategen Sunzi studiert.
Das mögliche Baugrundstück für die Gartbreck Destillerie auf Islay. Copyright Ernst J. Scheiner 2013. Alle Rechte vorbehalten.
Natürlich beschäftigt uns die neue Islay-Destillerie Gartbreck weiter – und auf diesem Bild, so schreibt uns Ernst J Scheiner von The Gateway to Distilleries, sieht man das mögliche Baugrundstück für die Destillerie, die Martine Rochard Donnay und Jean Donnay als neunte Islay-Destillerie bauen wollen. Ernie hat noch etwas weiter recherchiert, und herausgefunden, dass das Wohnhaus der Gartbreck Farm zum Verkauf stand. Bilder können wir hier aus urheberrechtlichen Gründen nicht bringen – aber natürlich einen Link darauf. Sieht nicht unhübsch aus :-).
Schon im letzten Jahr gab es den Auchentoshan Silveroak 1990. Laut Whiskybase wurden 500 Flaschen dieses Vattings aus Bourbon Fässern und Oloroso Sherry Fässern in Fassstärke mit 51.5 % Vol. abgefüllt. Nun kommt das zweite Batch, nicht auf den Markt, sondern wieder in den Travel Retail. Ein Jahr länger gelagert und damit 22-jährig, wurden diesmal 3600 Flaschen in Fassstärke mit 50,9 % Vol. abgefüllt. Erhältlich ist er in einer Reihe von internationalen Flughäfen für 90,00 £.
Offizielle Tasting notes:
Nase: Heckenkirsche und Jasmin mit Spuren von gebackene Banane , Minze und seidiger Eiche
Gaumen: Elegant und raffiniert mit Aprikosen-Blätterteig, Puderzucker und Lakritze
Finish: Cremiger Cappuccino, kühlende Minze und gebrannte Mandeln
Kennen Sie das? Sie hören von einem Whisky, der Sie sehr interessieren würde. Weil sie die Destillerie mögen. Weil er alt ist. Aber: Weil er streng limitiert und eigentlich unbezahlbar ist, können Sie sich dafür noch so sehr interessieren – mehr als sich dafür interessieren können Sie sich nicht. Im Fall des Autors wäre das einer der beiden verkosteten Glefarclas, die Serge Valentin sich heute vorgenommen hat, nämlich der Glenfarclas 1953/2013 ‚The Coronation‘ (51.1%, Specialty Drinks, crystal decanter, 60 bottles), den Serge mit 93 Punkten bewertet. Angeblich, so Serge, war dies das vorletzte Fass von Glenfarclas aus dem Jahr 1953 – also gäbe es noch eine Chance, sich dafür zu interessieren *g*. Glenfarclas Nummer 2 in der Verkostung ist ebenso unbekommbar wie der erste, denn er ist eine Abfüllung aus den 60ern oder 70ern aus Deutschland. Der Glenfarclas 12 yo (45%, F.W. Hempel & Co., Germany, +/-1970?) bekommt 88 Punkte, und eine besondere Erwähnung für seine geuersteinartige Rauchigkeit. Serge meint, dass man wahrscheinlich nie mehr eine Flasche davon bekommen wird. Tja, so ist das mit manchen Whiskys, und vielleicht ist genau das eine der schönen Seiten an unserem Hobby…
Nun, was soll man zu Glenlivet groß sagen – meist getrunkener Single Malt in den United States, zweit meist getrunkener Single Malt weltweit! Die Destillerie war die erste Neugründung nach dem Exise Act von 1823 und die Qualität und Reputation des Whiskys war im 19. Jahrhundert so groß, dass sogar andere Brennereien sich den Beinamen Glenlivet gaben.
Der 12y ist heute der Einstiegslevel in die Welt Glenlivets, 15y French Oak Reserve – hier verkostet und beschrieben – sowie der 18y, Nadurra, Archive 21y und 25 XXV gehören ebenfalls zur „Classic Range“.
Das Warehouse von Glenlivet
Für viele Genießer stellt Glenlivet, sei es 12y oder 15y, neben Glenfiddich zumeist den Anfang einer spannenden Whisky-Entdeckungsreise dar. Oftmals entwickeln sich Geschmäcker und Trinkgewohnheiten, Präferenzen nehmen Gestalt an, und manche Liebhaber vergessen später einmal vielleicht auf die Wurzeln und belächeln populäre Standardabfüllungen mit 40% vol. Alkohol.
Genau diesem Umstand soll mit einer Reihe von Verkostungen eben dieser Whiskys Rechnung getragen werden, und die Standards sollen neu entdeckt werden. Es ist äußerst spannend zu sehen, in welchem Licht man einen Malt verkostet, zu dem man nach vielen neu entdeckten und vielleicht ungewöhnlicheren Drams zurückkommt.
Glenlivet 15y French Oak Reserve, 40% vol.
Der 15y French Oak Reserve wird teils in französischer Limousin Eiche gelagert, ein Holztyp der in der Wein- und Cognacwelt sehr beliebt ist und für würzig komplexe Noten von Dörrfrüchten und eine subtile Holznote verantwortlich zeichnet. Somit ist dieser Whisky ein kleiner Schritt weiter vom 12y, zeigt etwas mehr Fülle und Vielfalt und bildet außerdem eine interessante Gegenüberstellung zu dem Nadurra in Fassstärke, der ein sehr ähnliches Alter aufweist.
Nase: fruchtig frische Getreidetöne, Zitrus, etwas tropische Früchte, Mango und Papayas, Avocado, heller Blütenhonig, Grapefruitzeste, gelber Apfel mit etwas Pfefferwürze, Zimtstange und Minze, holziger Unterton, etwas blättrig, trocken, Cola, Estragon, mit Zeit kommen erstmalig etwas dünklere Reifearomen, etwas Karamell, Ristretto und auch frische Kaffeebohnen, Malzkaffee und dunkler Kakao, ein leise glimmendes Holzspänchen mit Wasser (äußerste Vorsicht, dieser Whisky braucht eigentlich wenig bis gar kein Wasser) mehr Würze, auch die Kräuternoten kommen verstärkt zu tragen, das Eichenholz gewinnt die Oberhand, etwas Leder.
Gaumen: gelbfruchtig, cremig buttrig, filigraner Körper, etwas Vanille, Butterbrot, dann wieder die sanften Apfel- und Zitrustöne, unaufdringlich, charmant, weißer Pfeffer, dem trockenen Beginn folgt ein süßlich werdender Mittelbau, Honig und Cerealien, kräutrig, wieder frische Minze, etwas Petersilie, balanciert, die französische Eiche sehr dezent untermalend. Auch am Gaumen macht sich das Wasser mit mehr trockenen Akzenten und würzigeren Ausrufezeichen bemerkbar, straffer, adstringierender.
Finish: mittellanger Abgang mit Süße, etwas Würze und cremig blumigen Zitrusvanille- und Getreideakzenten, lieblich, schmeichelnd, rutscht ein wenig durch
Alles in allem: ein „braver“, samtig weicher Whisky, getragen von getreidigen leicht süßlichen Cerealiennoten, etwas Würze von weißem Pfeffer, aber die neue französische Limousin-Eiche ist nie vordergründig sondern dezent und fein verwoben, der 15y French Oak Reserve schreit nie hier, ist nicht laut oder brutal, sehr fein und filigran, leicht antrinkbar und eher für die Nachmittagsstunden oder Pre Dinner!
Verkoster: Reinhard Pohorec arbeitet zur Zeit als Bartender in London und beschreibt sich selbst als leidenschaftlicher Whiskygenießer. Er hat sich in seinem Berufsfeld auf den Purbereich und Whiskys spezialisiert und ist für whiskyexperts als freier Kolumnist tätig.
Im neuesten Newsletter für die Kunden des österreichischen Shops Potstill finden sich auch die ungefähren Preise für die neue Duncan Taylor-Serie „Tantalus“. Diese alten und exquisiten Whiskys (wir berichteten) haben tatsächlich einen Preis, der wohl für Otto Normalverbraucher jenseits des Machbaren liegt. Hier also die Preise:
Bob Anderson, Tomatin CEO, nimmt den Preis entgegen…
Letzten Freitag hat Tomatin, laut einem Newsbit auf der Website der Destillerie, den Scottish Environment Protection Agency Award for Excellence in Environmental Sustainability award erhalten, Mit dieser Auszeichnung werden Unternehmen belohnt, die sich um eine nachhaltige Bewirtschaftung Gedanken machen und diese in die Tat umsetzen. Die Presiverleihung fand im Drumossie Hotel in Inverness statt.
Wofür hat Tomatin nun diese Auszeichnung bekommen? Nun, zum einen ist die Destillerie mit einem Pellet-Brenner für den Dampfkessel für die Produktion ausgestattet, was es ihr erlaubt, beim CO2-Ausstoß sehr umweltfreundlich zu sein. Damit ist Tomatin die erste Destillerie, die mit einem Biomasse-Brenner arbeitet, der zudem mit lokal produzierten Pellets betrieben wird.
Übrigens haben wir schon im Juli über den Biomasse-Brenner der Highland-Destillerie berichtet – den entsprechenden Artikle finden Sie hier.
Normalerweise steht der Besuch des Cöpenicker Whiskyherbst dick und fett unterstrichen im Terminkalender unseres Redakteurs Dirk Piesczek. In diesem Jahr standen dort dann aber zwei Termine für den September an: Köpenicker Whiskyfest und der Cöpenicker Whiskyherbst. Sich zwischen diesen beiden Veranstaltungen zu entscheiden war sehr schwer, der Einfachheit halber fuhr er zu beiden. Ein kurzes Resümee:
Köpenicker Whiskyfest
Die freiheit 15 in Köpenick ist ein bekannter Veranstaltungsort, er hat sich in den letzten Jahren als Heimat des Cöpenicker Whiskyherbst etabliert. Die neuen Veranstalter präsentierten mit dem Köpenicker Whiskyfest in bewährter Umgebung ein anderes Angebot.
Schwerpunkt waren die unabhängige Abfüller, ergänzt durch zwei deutsche Whiskybrenner und dem Verband Deutscher Whiskybrenner. Begleitend ermöglichten die verschiedenen Tastings einen Einstieg in die Welt der Whiskys, das Kennerlernen bestimmter unabhängiger Abfüller oder die Exklusivität eines Karuizawa oder Raritäten Tastings.
Insgesamt waren vielleicht ein klein bisschen weniger Aussteller als in den Vorjahren vertreten. Jedoch wirkte dadurch die Ausstellungsfläche aufgeräumter und übersichtlicher. freiheit 15 ist und bleibt eine wunderschöne Location für eine Whiskymesse unter freiem Himmel.
Cöpenicker Whiskyherbst
Das bewährte Angebot in einer neuen Umgebung. Mit der Alten Malzfabrik der Schultheiss-Brauerei wurde ein Veranstaltungsort mit einer größeren Außenfläche gefunden. Das mehr an Fläche wurde u.a. durch Biertischgarnituren gefüllt. Das Mehr an Sitzgelegenheiten, welche in Köpenick in den Jahren davor fehlten, entspannte hier die Raumsituation deutlich. Wieder waren alle große Marken mit ihrem bekannten Angebot vertreten, wieder konnten hochkarätige Partner für die verschiedenen Tastings gewonnen werden.
Das Zeitfenster bei den Tastings war vielleicht ein wenig klein. Denn wenn sich schon die Gelegenheit bietet, mit dem ehemaligen Manager von Talisker, Charlie Smith, BenRiach’s Sales Director Alistair Walker oder John Campbell, Laphroaig’s Distillery Manager, gemeinsam verschiedene Drams zu verkosten, möchte man auch danach noch Raum und Zeit für die Fragen haben, die man schon immer stellen wollte. Apropos Raum: Vor allem der komplett in schwarz gehaltene Seminarraum 1 war für ein Tasting, sagen wir, ungewöhnlich.
Möglicherweise kommt der neue Veranstaltungsort auch bald wieder an seine Grenzen. Denn am Samstag Abend war der Cöpenicker Whiskyherbst wieder sehr gut gefüllt. Die Alte Malzfabrik bietet aber noch genug Potential für eine größere Ausstellungsfläche.
Fazit: Zwei wirklich sehr lohnende Veranstaltungen. Aber bitte nicht mehr innerhalb von 7 Tagen. Es sollte möglich sein, zwei Termine zu finden, die etwas weiter auseinander liegen. Es mag sein, dass für den Berliner Köpenick zu weit ist und der Köpenicker ungern nach Berlin fährt. Für mich macht die Distanz von 20 km zwischen den beiden Veranstaltungsorten bei meiner Anfahrt von über 500 km nicht den Unterschied.
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