Donnerstag, 25. Dezember 2025, 15:32:07

Wir verkosten: Laphroaig 18yo

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Etwas kräftiger im Alkohol (48%) und auch vom Gesamtcharakter als der „Vorgänger“, ist Laphroaigs 18 jährige Abfüllung. Die drei Buchstaben N C F (non chillfiltered – nicht kühlfiltriert) erfreuen das Herz und lassen einen volleren Charakter erwarten. Ob es die Jodnoten und der medizinale Touch dieser Islay-Whiskys waren, die es Ärzten in den USA während der Prohibition erlaubten, Laphroaig legal als Medizin zu verschreiben, sei dahingestellt, wir empfehlen jedenfalls den bewussten Genuss an Stelle der äußeren Anwendung.

Nase: cremig weicher Auftakt, prägnant süße Meeresaromen, dann sagt erstmals der Torf „hallo“, Salzgebäck und in Karamell getauchter Seetang, mit der Zeit entwickeln sich Anklänge von Tiroler Speck, insgesamt fast etwas klebriger Gesamteindruck.

Gaumen: chewy, ölig, und hier ist zu Beginn gleich wieder die volle Süße, die die Nase versprochen hat, dazu etwas Salz, salty caramel, die Würze entwickelt sich langsam aber stetig, Speck und Selcharomen gesellen sich dazu.

Finish: eine trockene Pikanz begleitet das lange Finish, wird dann doch trockener als ursprünglich angedeutet, pfeffrige Würze immer mit einem dezenten Mantel von Honig & Karamell

Alles in allem: welch ein herrliches Spiel zwischen Salzgebäck, grünem Seetang, Meeresaromen und voller Süße, rundum stimmig und vielschichtig, immer noch mit präsenter Islay und Laphroaig Signatur, aber definitiv ein Volltreffer für den süßeren Gaumen.

Verkoster: Reinhard Pohorec arbeitet zur Zeit als Bartender im Savoy in London und beschreibt sich selbst als leidenschaftlicher Whiskygenießer. Er hat sich in seinem Berufsfeld auf den Purbereich und Whiskys spezialisiert und ist für whiskyexperts als freier Kolumnist tätig.

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Serge verkostet: 2 alte unabhängige Glenglassaugh

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Wie Serge in seinen Anfangsbemerkungen zu seiner heutigen Verkostung so richtig sagt: Whiskys von Glenglassaugh sind momentan entweder sehr alt oder sehr jung, da die Destillerie eine lange Zeit still stand. Die Jungen haben Potential, aber eben noch sehr viel Jugend in sich. Die Alten sind fast durch die Bank kleine Schätze – was sich leider auch im Preis niederschlägt. Serge hat heute zwei alte Glenglassaugh von unabhängigen Abfüllern in der Verkostung, und es wundert kaum, dass beide eigentlich hervorragend abschneiden. Der erste Whisky ist ein Glenglassaugh 33 yo 1979/2012 (44.2%, Signatory, Cask Strength, hogshead, cask #1548, 230 bottles), er erhält 90 Punkte. Serge merkt an, dass er im Glas viel Zeit braucht, danach ist er eine kleine Offenbarung. Whisky Nummer 2 ist ein Glenglassaugh 37 yo 1974 (48.1%, Scotch Malt Whisky Society, #21.28, ‚Relaxing in a tropical garden‘, 188 bottles, +/-2012) mit 89 Punkten. Für 90+, so Serge, hat er ein wenig zu viel Holz vor der Hütte (was bei so lang im Fass gereiften Tropfen durchaus passieren kann), aber 89 Punkte ist ja auch nicht so schlecht…

Glenburgie – Datenblatt

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Daten zu Glenburgie:

Land Schottland
Region Speyside
Geographische Lage 57° 37′ 25,8″ N,3° 31′ 5,6″ W
Typ Malt
Status aktiv
Eigentümer Allied Lyons
Gegründet 1810
Gründer Willam Paul
Washstill(s) 2 × 11.750 l
Spiritstill(s) 2 × 15.000 l
Produktionsvolumen 2.800.000 l
Website www.glenburgie.com

Geschichte der Destillerie:

Glenburgie ist eine Whiskybrennerei bei Forres, Morayshire. Glenburgie wurde 1810 als Kinflat Distillery von Willam Paul gegründet. Offiziell begann die Produktion der Brennerei 1829. 1870 wurde Kinflat geschlossen. 1878 eröffnete sie unter dem Namen Glenburgie-Glenlivet wieder. Charles Hay ist der Lizenzinhaber. 1884 wurde die Brennerei an Alexander Fraser & Co. verkauft. Als sie 1925 in den Bankrott gingen, übernahm Donald Mustad die Leitung bei Glenburgie. 1927 wurde sie von James & George Stodart Ltd. erworben. Die Produktion war zu diesem Zeitpunkt gestoppt. 1930 kaufte Hiram Walker 60 % der Anteile – und im Oktober 1936 die restlichen 40 %. 1958 wurde die Brennerei renoviert. Zwei Lomond Stills , die vorher bei Inverleven im Einsatz waren, wurden installiert und der daraus produzierte Single Malt wurde unter dem Namen Glencraig verkauft. Die Tennenmälzerei wurden geschlossen. 1981 wurden die Lomond stills durch konventionelle stills ersetzt. 1987 wurde Hiram Walker von Allied Lyons übernommen. Von 2004 bis zum Juni 2005 wurde Glenburgie für 4,3 Millionen £ komplett renoviert. Seitdem ist die Brennerei, wenn es um die Technik geht, state-of-the-art und der gesamte Herstellungsprozess kann von einer Person durch das simple Drücken von Tasten durchgeführt werden.

Das Wasser der zur Region Speyside gehörenden Brennerei stammt von lokalen Quellen in der Nähe der Brennerei. Das Malz kommt von fremden Mälzereien (Robert Kilgour in Kirkaldy). Die Brennerei verfügt über eine Maischbottich (mash tun) (4,7 t) aus Edelstahl und dreizehn Gärbottiche (wash backs) (je 23.500 l). Destilliert wird in zwei Grobbrandblasen (wash stills) (je 11.750 l) und zwei Feinbrandblasen (spirit stills) (je 15.000 l), die durch Dampf erhitzt werden.

Glenburgie ist vor allem Bestandteil der bekannten Blends Ballantine’s und Teacher’s. Als Original-Abfüllung kam im Jahr 2002 ein 15-jähriger Single Malt in der Special Distillery Bottlings Serie von Allied heraus.

Mit etwas Glück kann man von unabhängigen Abfüllern hin und wieder auch noch einen Glencraig finden, der bis 1981 hier produziert wurde. Signatory brachte beispielsweise 2003 einen 28-jährigen Glencraig auf den Markt und Duncan Taylor im Jahr 2004 einen 30-jährigen.

Glenburgie Destillerie, Foto von Anne Burgess, CC-Lizenz
Glenburgie Destillerie, Foto von Anne Burgess, CC-Lizenz

John Walker & Sons Odyssey in Hamburg – mit Whiskyexperts

rpDie John Walker & Sons Voyager ist im Hamburger Hafen eingetroffen – und wir sind besonders stolz darauf, dass auch Whiskyexperts auf diesem exklusiven Schiff indirekt vertreten ist.  Unser Autor Reinhard Pohorec wird dort ab Mittwoch als Bartender fungieren und uns sicher danach mit einigen exklusiven Eindrücken versorgen.

Die ganze Schiffsreise dient der Vorstellung des gleichnamigen Whiskys – John Walker & Sons Odyssey. Deutschen Luxus- und Whiskyliebhabern wird der Super-Deluxe-Blend (so die Definition des Herstellers) erstmalig mit der Ankunft der eleganten Segeljacht John Walker & Sons Voyager präsentiert, die vom 24.-26. Juli 2013 im Hafen der Hansestadt Hamburg ihre Anker setzt. Wir zitieren mal aus der Pressemitteilung:

Eine Hommage an maritime Exklusivität

Inspiriert vom goldenen Zeitalter der Seefahrt, geht die Rezeptur auf das 80-jährige Original von Sir Alexander Walker zurück – Enkel des Firmengründers John Walker und Ritter des britischen Königshauses. 1934 von König Georg V. zum königlichen Hoflieferanten ernannt, war es seine Vision, einen einzigartigen Blend zu kreieren. Seine innovative Erfindung eines Whisky-Dekanters, die er speziell für die Fahrt auf Luxuslinern entwickelte, wurde zum Symbol für weltweite Erstklassigkeit. Anlässlich zum 80sten Jubiläum passt sich die aus Kristallglas handgefertigte Neuinterpretation ebenso wie das Original mit ihrer abgerundeten Form den Meeresbewegungen an, indem die Flasche sanft mitschwingt und so auch bei hohem Seegang nicht umkippen kann. Die besondere Formensprache des Dekanters trifft auf das Zusammenspiel feinster Metallpolierungen mit reinem Naturholz der edlen Geschenkverpackung und spiegelt die Liebe zum Detail wider. Das „Triptychon“ John Walker & Sons Odyssey wird so zu einer außergewöhnlichen Whisky-Erfahrung – eine einzigartige Komposition für die besonderen Momente im Leben.

 Ein Kaleidoskop an Geschmack und Textur

Reichhaltig, seidig und langanhaltend – der exklusive Odyssey verkörpert die hohe Kunst der Whisky-Kreation. Ein Meisterwerk des modernen Blendingprozesses, das die Sinne jedes Mal aufs Neue entfacht. „Die Herausforderung bestand darin, den ursprünglichen Blend detailgetreu nachzuempfinden und in die heutige Zeit zu transportieren. Dafür habe ich die besten schottischen Whiskydestillerien besucht, um die passenden Aromen ausfindig zu machen und ein komplexes Geschmacksbild mit feinsinnigen Empfindungen zu schaffen,“ erzählt Jim Beveridge, Master Blender von John Walker & Sons.
Das Ergebnis ist ein außergewöhnlicher Whisky für unvergessliche Momente und ein stilvolles Symbol für Genuss und Status. Seine dunkelgoldenen Töne sind von tiefer, intensiver und feinsinniger Natur. In der Nase reichhaltig und faszinierend, ist der vollmundige Geschmack geprägt von frischen Zitrusnoten und reichhaltigen Beerennuancen. Seine samtweiche Struktur erinnert an die Geschmeidigkeit von Honig und an die Cremigkeit von Karamell. Im Nachklang ist der Triple Malt weich, langanhaltend und rauchig. Pur genossen oder mit einem Spritzer reinem Wasser versetzt, entfaltet der Odyssey seine volle Geschmacksvielfalt

Nicht ganz unerwartet hat so viel Luxus seinen Preis: 760 Euro soll die Flasche kosten. Das Design und die Verpackung sind sehr ansprechend gehalten.

John Walker and Sons_Odyssey_mit Verpackung_freistehend

 

Hier sehen Sie die John Walker & Sons Voyager an der Mole in Hamburg.

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Die Voyager unterwegs…

Voyager Exterior 1

 

Im Schiff: Die Rezeption.

Interiors of Yacht Voyager, Honk Kong Photograph by Tim Bishop/Diageo

 

Die Lounge der Voyager. Nicht gerade das, was man als „reduziertes Design“ bezeichnen würde…

Interiors of Yacht Voyager, Honk Kong Photograph by Tim Bishop/Diageo

Wolfburn zeigt erste Ergebnisse der Produktion

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Die Wolfburn-Destillerie, die nördlichste Destillerie am schottischen Festland und seit Februar 2013 in Betrieb, hat heute auf ihrer Website einen kleinen Schulterblick auf die Reifung ihres Spirits ermöglicht. Sie zeigt ein Probefläschchen mit Spirit, der seit vier Monaten in einem Kilderkin reift – und bereits jetzt deutlich Farbe angenommen hat. Wolfburn’s Produktion wird von Shane Fraser geleitet, der zuvor Production Manager bei Glenfarclas war. Man darf sich von dieser kleinen Destillerie also ab 2016 einiges erwarten…

Reisebericht von der Westküste Schottlands

Sonnenuntergang über Goatfell, Isle of Arran, Foro von Grinner, CC-Lizenz
Sonnenuntergang über Goatfell, Isle of Arran, Foro von Grinner, CC-Lizenz

In der heutigen Online-Ausgabe des Manager Magazins findet sich ein netter Reisebericht, der sich vor allem mit der Westküste Schottlands und den Inseln beschäftigt. Nicht besodners lang, nicht besonders ausführlich, aber ein kleiner Apettithappen für jene, die so wie wir in der Arbeit gefangen sind und zumindest die Seele auf Reisen schicken wollen…

Serge verkostet: 2x Caol Ila, 2x Macallan

 

Caol Ila Destillerie, Foto von Rodpollet, CC-Lizenz
Caol Ila Destillerie, Foto von Rodpollet, CC-Lizenz

Wir hatten ja gestern einen Bericht über die neuen Abfüllungen von Wemyss, und da scheint zumindest einer darunter zu sein, der Serge Valentin von Whiskyfun mehr als gefällt. Er hat in seiner heutigen Verkostung zwei Caol Ila und zwei Macallan im Programm, und von beiden Caol Ilas und einem Macallan ist er ziemlich begeistert. Hier die Kandidaten:

  • Caol Ila 30 yo 1980/2011 (46%,  Mo Or Collection, bourbon hogshead, cask #2570, 300 bottles): 91 Punkte
  • Caol Ila 1980/2013 ‚The Smokery‘ (46%, Wemyss Malts, hogshead, 322 bottles): 89 Punkte
  • Macallan 15 yo 1998/2013 (46%, The Coopers Choice, hogshead, cask #9452, 345 bottles): 88 Punkte
  • Macallan 21 yo 1990/2011 (52.7%, Douglas Laing, Director’s Cut, refill hogshead, DL Ref #7565, 267 bottles): 76 Punkte (autsch!)

Kurz ein paar Anmerkungen zum Wemyss – Caol Ila: Er soll sehr, sehr salzig sein und sich von Nase über Gaumen zu Finish in der Salzigkeit immer mehr steigern. In Punkto Komplexität hinkt er etwas hinter dem Caol Ila aus der Mo Or Collection hinterher, aber er macht, so Serge „sehr viel Spaß“.

Die neuen Wemyss Malts sollten noch am nächsten Wochenende im Handel auftauchen.

Neuer Bowmore aus dem Portfass

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Bowmore hat sich ja in letzter Zeit – zumindest unserer Meinung nach – von den heftigen Veilchenanfällen erholt, die den Whisky aus dieser Destillerie für manche sehr schwer trinkbar machten. Umso gespannter kann man auf einen neuen Bowmore sein, der angekündigt wurde: Ein 23jähriger Bowmore aus dem Jahr 1989, im Portfass gereift und mit 50,8% abgefüllt. Er sollte in Kürze erhältlich sein. Und: man gibt sich bei Bowmore geheimnisvoll um eine weitere Neuheit – sie soll etwas „Teuflisches“ werden. Mal sehen, wann man dazu Genaueres erfährt.

Nachtrag (13:28): Obwohl wir noch kein genaues Release-Datum in Erfahrung bringen konnten, wissen wir zumindest jetzt den Preis: Der Bowmore wird in England 380 Pfund kosten – kein Pappenstil, wenn man so sagen darf…

Isle of Jura – Datenblatt

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Daten zu Isle of Jura:

Land Schottland
Region Islands
Geographische Lage 55° 49′ 57,9″ N,5° 57′ 2,2″ W
Typ Malt
Status aktiv
Eigentümer United Spirits Limited
Gegründet 1810
Gründer Archibald Campbell
Architekt William Delmé Evans (1958)
Wasserquelle Bhaille Mharghaidh
Washstill(s) 2 × 25.000 l
Spiritstill(s) 2 × 22.000 l
Produktionsvolumen 2.200.000 l
Website www.isleofjura.com

Geschichte der Destillerie:

Isle of Jura ist eine Whiskybrennerei auf der Insel Jura, Schottland, Großbritannien, ansässig in Craighouse, dem größten Ort des dünn besiedelten Eilands.

Die heutige Destillerie wurde 1963 nach fünfjähriger Bauzeit fertiggestellt. Der Betrieb einer Destillerie am gleichen Ort ist allerdings schon spätestens seit 1810 nachgewiesen, der damalige Besitzer war Archibald Campbell. Die Ursprünge des Whisky auf Jura reichen dagegen wohl bis an den Anfang des 17. Jahrhunderts zurück. Als Betreiber ab 1875 werden John Ferguson und dessen Söhne genannt, unter deren Führung die Gebäude 1884 eine Restaurierung erfuhren. Als die Fergusons allerdings Anfang des 20. Jahrhunderts ihre Pacht nicht mehr zahlen konnten, wurde der Betrieb eingestellt. Erst 1958 fanden sich zwei Einheimische, Robin Fletcher und Tony Riley-Smith, dem Eigentümer des Ardfin Estate, die mit finanzieller Unterstützung von Mackinlay MacPherson (Scottish Brewers) den Ingenieur und Architekten William Delmé Evans beauftragten, eine gänzlich neue Destillerie zu bauen. Damit wollten sie der Knappheit an Arbeitsplätzen auf der Insel entgegenwirken, was ihnen aber kaum gelungen ist. 1985 wurde Isle of Jura von Invergordon Destillers aufgekauft und kam bei deren Übernahme zu Whyte & Mackay. Diese wiederum wurde zunächst von JBB (Greater Europe) übernommen und schließlich an das Management zurückverkauft (Management-Buy-out), weshalb die Brennerei zur daraus hervorgegangenen Firma Kyndal gehört. Diese wurde 2004 wieder in Whyte & Mackay umbenannt und 2007 erwarb United Spirits Limited (United Breweries Group) die Firma.

Im Gegensatz zu den anderen ehemaligen Invergordon-Destillerien (Bruichladdich, Tamnavulin, Tullibardine) blieb die Isle of Jura von der Schließung Mitte der 1990er Jahre verschont. In der Isle-of-Jura-Brennerei arbeiten heute zwölf Angestellte. Auf dem Gelände befindet sich außerdem ein Besucherzentrum.

Das Wasser der Brennerei stammt aus der Quelle Bhaille Mharghaidh. Die Brennerei verfügt über einen Maischbottich (mash tun) (5 t) und sechs Gärbottiche (wash backs) (je 49.000 l) aus Edelstahl. Destilliert wird in insgesamt vierBrennblasen, zwei Grobbrandblasen (wash stills) (je 25.000 l) und zwei Feinbrandblasen (spirit stills) (je 22.000 l).

Im Gegensatz zu dem bis ca. 1900 hergestellten sehr stark getorften Malt enthält der heutige Isle of Jura kaum noch Torf. Es gibt ihn als Originalabfüllungen als 10-, 16-, 21- und 27 („stillman’s dram“)-Jährigen. Daneben ist er erhältlich als Legacy und Superstition ohne Altersangabe. Beim Legacy soll es sich um einen Blend aus 10- und 21-jährigem Whisky handeln. Der Superstition ist das Resultat der wieder aufgenommenen Destillation mit stark getorftem Malz, es soll 3-jähriger getorfter Whisky geblendet mit 21-jährigem ungetorftem sein, wobei zumindest am Alter des ungetorften Zweifel bestehen dürften. Neben den Originalabfüllungen gibt es auch mehrere unabhängige Abfüllungen des Jura, unter anderem von Cadenhead und Signatory.

Isle of Jura Destillerie, Bild von Gordon Brown, CC-Lizenz
Isle of Jura Destillerie, Bild von Gordon Brown, CC-Lizenz

Serge verkostet: Zwei Glenugie

Glenugie, Aufnahme aus dem Jahr 1956 - der Turm im Vordergrund ist die Ruine einer durch Windkraft betriebenen Pumpstation. Foto von Africa23, GNU-Lizenz
Glenugie, Aufnahme aus dem Jahr 1956 – der Turm im Vordergrund ist die Ruine einer durch Windkraft betriebenen Pumpstation. Foto von Africa23, GNU-Lizenz

Die Destillerie Glenugie gibt es nicht mehr. Ihre Whiskys sind heute begehrte Sammlerstücke – und die beiden, die Serge Valentin am Samstag verkostet hat, sind wohl nur mehr unter Mühen und Einsatz doch beträchtlicher Mittel zu ergattern. Dabei sind die Whiskys aus dieser verlorenen Highlands-Destillerie in der Regel ein Fest für den Gaumen, wie unter anderem die Bewertungen von Serge zeigen. Der Glenugie 1978/1994 (57.1%, Scotch Malt Whisky Society, #99, 17.5cl) erhält von ihm 90 Punkte. Serge meint, solche Whiskys werden heute einfach nicht mehr erzeugt. Sie haben durchaus gewisse Fehler, aber sind dennoch ein geschmackliches Erlebnis. Der zweite Whisky ist ein Glenugie 32 yo 1977/2010 (58.6%, Signatory Vintage, hogshead/sherry butt #1, 670 bottles), und er erhält 87 Punkte. Er ist, so Serge, in gewissen Aspekten brillant, in anderen etwas inkoherent. Jedenfalls verträgt er nicht einen einzigen Tropfen Wasser, dann ist es ganz aus mit ihm.

Whisky im Bild: Tormore

Heute möchten wir Ihnen eine besonders schöne Front einer Destillerie zeigen, und zwar die von Tormore. Die Brennerei wurde 1958 in Grantwon-on-Spey gebaut und von dem Architekten Sir Arthur Richardson geplant. Trotz ihres geringen Alters steht sie bereits unter Denkmalschutz.

Tormore distillery

Wemyss Malts enthüllt weitere Single Cask Whiskys

wemyssbannerWemyss Malts hat eine weitere Reihe von Single Cask, Single Malt Scotch Whiskys in Europa und Asien veröffentlicht.

Die sechs neuen Malts haben ihren Namen dem Geschmack und dem Aroma, den sie besitzen, zu verdanken und sind die Fortsetzung der vier Cask Bottlings aus dem Februar.

  1.  Apple-Pastry ist ein 1991 Single Cask von Linkwood, Speyside
  2.  Salted Caramels ist ein 1991 Single Cask von Glen Scotia, Campbeltown
  3.  The Smokery ist ein 1980 Single Cask von Caol Ila, Islay
  4.  Maritime Embrace ist ein 1989 Single Cask von Bunnahabhain, Islay
  5.  Melon Cocktail ist 1994 Single Cask von Aberfeldy, Highlands
  6.  Spiced Chocolate Cup ist ein 1997 Single Cask von Clynelish, Highlands

Jedes Fass wurde ausgewählt und benannt vom Wemyss Tasting Panel in Zusammenarbeit

mit Whisky Author und Liebhaber Charlie Maclean.

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Die Preise reichen von ca. 75€ bis ca. 150€ und jede Variante wird leider auf nur ein paar hundert Flaschen begrenzt sein.

William Wemyss, Gründer und Geschäftsführer von Wemyss Malts, sagte: „Wie immer haben wir Fässer aus einer Reihe von schottischen Brennereien ausgewählt, die einige der besten Single Casks in der  Branche zu bieten haben.“

„Egal ob es der zart rauchige 33-jährige „The Smokery“ ist, oder die beiden 1991 Sinlge Casks, wir sind uns sicher das wir unsere Fans mit dieser Auswahl an Wemyss Malts erneut vor einer harten Entscheidung stellen werden.“

 

BenRiach Batch #10: Preisgestaltung

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Vor einigen Tagen konnten wir Ihnen ja schon die neuen BenRiach-Abfüllungen, die demnächst im Handel sein werden, vorstellen. Heute können wir Ihnen dank Mario Prinz vom Potstill Vienna auch einen Überblick über den Preisrahmen (noch nicht zu 100% fix) zeigen:

1976 cask # 2013 / 37YO / Classic Speyside 0,7 49,60% 349,–
1977 cask # 1031 / 36YO / Moscatel Finish 0,7 54,90% 319,–
1978 cask # 1047 / 35YO / Moscatel Finish 0,7 51,10% 289,–
1983 cask # 296 / 30YO / Classic Speyside 0,7 43,90% 209,–
1984 cask # 1051 / 28YO / Peated, PX Finish 0,7 49,90% 159,–
1985 cask # 7188 / 27YO / Peated, Virgin Oak Finish 0,7 48,90% 139,–
1988 cask # 4000 / 24YO / Tawny Port Finish 0,7 52,60% 129,–
1992 cask # 986 / 21YO / PX Finish 0,7 53,30% 105,–
1994 cask # 4385 / 18YO / Virgin Oak Finish 0,7 55,50% 85,–
1996 cask # 10306 / 17YO / Marsala Finish 0,7 56,00% 79,–
1998 cask # 7633 / 15YO / Triple Distilled, PX Finish 0,7 56,10% 69,–
2005 cask # 3782 / 8YO / Peated, Virgin Oak Finish 0,7 58,10% 49,–

Glenallachie – Datenblatt

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Daten zu Glenallachie:

Land Schottland
Region Speyside
Geographische Lage 57° 27′ 21,3″ N,3° 13′ 39,1″ W
Typ Malt
Status aktiv
Eigentümer Pernod Ricard
Gegründet 1967
Gründer Mackinlay McPherson Ltd.
Architekt William Delmé Evans
Wasserquelle Burn Water
Washstill(s) 2 × 36.369 l
Spiritstill(s) 2 × 23.911 l
Produktionsvolumen 2.800.000 l

Geschichte der Destillerie:

Glenallachie ist eine Whiskybrennerei bei Aberlour. Glenallachie wurde 1967 von Mackinlay McPherson Ltd. – einem Tochterunternehmen der Scottish & Newcastle Breweries Ltd. – gegründet. William Delmé Evans war der Architekt. 1985 wurden Glenallachie und die Brennerei Isle of Jura an Invergordon Distillers verkauft. 1987 wurde Glenallachie geschlossen nachdem schon zwei Jahre lang nicht mehr produziert wurde. 1989 übernahmen Campbell Distillers (Pernod Ricard) die Brennerei, erhöhten die Anzahl derBrennblasen von zwei auf vier und nahmen die Produktion wieder auf.

Das Wasser der zur Region Speyside gehörenden Brennerei stammt vom Burn Water (Quellen vom Ben Rinnes). Das Malz kommt von fremden Mälzereien. Die Brennerei verfügt über einen Maischbottich (mash tun) (9,5 Tonnen) ausEdelstahl und sechs Gärbottiche (wash backs) (je 60.000 l). Destilliert wird in zwei wash stills (je 36.369 l) und zwei spirit stills (je 23.911 l), die durch Dampf erhitzt werden.

Glenallachie ist vor allem Bestandteil der bekannten Blends Clan Campbell und House of Lords. Als Original-Abfüllung kam im Jahr 2005 ein Single Malt aus dem Jahr 1989 in der Cask Strength Edition von Chivas Brothers heraus.

Glenallachie Destillerie, Foro von Nicholas Mutton, CC-Lizenz
Glenallachie Destillerie, Foro von Nicholas Mutton, CC-Lizenz