Erleichterung bei den schottischen Whiskybrennern: Das von der Regierung angedachte generelle Verbot von Werbung für Whisky und andere Spirituosen wird in dieser Form nicht umgesetzt werden. Nicola Sturgeon, die schottische Regierungschefin, hat in einem Statement klargestellt, dass es beim geplanten Gesetz nicht darum geht, Markenwerbung oder den Verkauf von Merchandise zu verbieten, sondern es würde sich darauf konzentrieren, dass Kinder weniger Werbung für Alkoholika ausgesetzt werden.
Die schottische Whiskyindustrie hatte befürchtet, dass das im Entwurf sehr rigoros definierte Gesetz den Whiskytourismus behindern und wichtige Einnahmequellen für Destillerien vertrocknen lassen würde. Man erwartete sogar, dass im Zuge des Gesetzes Betriebe schließen müssten.
Im Gesetzesentwurf war nicht nur das Verbot von Alkoholwerbung auf Plakaten und in Magazinen vorgesehen, sondern auch das Verbot des Verkaufs von Artikeln, die mit den Namen von Destillerien oder Alkoholikas gebrandet sind (so hätte es zum Beispiel keine Baruntersetzer mit Markennamen aus der Spirituosenwelt geben dürfen. Alison Douglas von der Alcohol Focus Charity Organisation, die eine treibende Kraft hinter dem ersten Gesetzesentwurf war, hatte sogar vorgeschlagen, dass sich die Johnnie Walker Experience in Edinburgh in „Diageo Experience“ umbenennen sollte – um keine Alkoholmarke zu nennen, so The Herald Scotland im Artikel.
Sturgeon meinte nach einer parlamentarischen Anfrage zum Gesetzesvorschlag, dass man die Angelegenheit pragmatischer und weniger strikt betrachten müsse, weil auch jede Menge Arbeitsplätze und wirtschaftliche Interessen Schottlands an dieser Sache hingen:
“There is a world of difference between a billboard outside or in the vicinity of a school and for example, a Johnnie Walker baseball cap. So we’ve got to look pragmatically and seriously at this.”
Weiters versicherte Sturgeon, dass man einen Gesetzesantrag nur nach Konsultationen mit der Whiskyindustrie und dem Sektor Gastgewerbe und Hotellerie einbringen werde:
„So we will continue to listen to the hospitality sector, the tourism sector, to the whisky tourism sector in particular in relation to this issue, and take on board reasonable points that they make.
Was letztendlich im Gesetz stehen wird, bleibt abzuwarten. Wir halten unsere Leser natürlich laufend am letzten Stand…