AM 17. November hat Schottlands Regierung ein Papier zur Begutachtung bis zum 9. März vorgelegt, das – sollte es Gesetz werden – extrem strenge Beschränkungen bei Werbung für und Kommunikation über alkoholische Getränke bringen würde – und damit natürlich auch Whisky betreffen wird.
Die Gin Guild hat die Hauptpunkte des Vorschlags zusammengefasst, wir haben sie für Sie übersetzt:
Der Vorschlag fordert:
- Ein Verbot von Sportsponsoring in Schottland, das auch Verbote für Spieler und Mitarbeiter beinhalten würde, die in Print- und Online-Alkoholwerbung erscheinen.
- Ein Verbot des Sponsorings von Alkoholveranstaltungen
- Ein vollständiges Verbot der Werbung für Alkohol im Freien, einschließlich an Fahrzeugen und an öffentlichen Orten.
- Beschränkungen für den Einzelhandel, die Präsentation von Alkohol betreffend:
- Beschränkung der Schaufensterauslagen von Alkohol,
- Einschränkung der Verwendung von gemischten alkoholischen und alkoholfreien Gängen,
- das Verbot von Displays von Alkohol am Gangende,
- bauliche Trennung von Alkohol (Barrieren) / Neudefinition des Alkoholauslagebereichs und/oder
- Abdecken von Alkohol hinter Kassenbereichen ähnlich wie Tabak.
- Verbot des Verkaufs von Merchandise alkoholischer Marken in Schottland.
- Ausweitung jeglicher Marketingbeschränkungen auf alkoholarme und alkoholfreie Alternativen, die das gleiche Markenzeichen wie Getränke mit einem Alkoholgehalt von über 1,2 % ABV haben.
- Verbot von Alkoholwerbung in Printmedien
- Verbot von alkoholbezogenen Social-Media-Kanälen und Websites in Schottland
- Verbot oder Einführung einer Uhrzeitbegrenzung für Alkoholwerbung in Fernsehen und Radio
- Einschränkung der Alkoholwerbung in Kinos
- Inhaltliche Beschränkung der Alkoholwerbung auf sachliche Aussagen
- Anforderung an die Alkoholindustrie, der schottischen Regierung Informationen und Daten über Alkoholmarketingkampagnen und Verkaufsdaten in Schottland bereitzustellen.
Sollten die Punkte in dieser Form umgesetzt werden, würde dies für die schottische Whiskyindustrie (aber natürlich auch alle anderen Alkoholproduzenten in Schottland) massivste Einschränkungen und Behinderungen im Ausüben ihrer Geschäfte bedeuten – so könnte man zum Beispiel als Brennerei keinen eigenen Webauftritt mehr haben.
Das gesamte Paper kann hier heruntergeladen und gelesen werden. Und wir werden Sie natürlich über die Entwicklungen am Laufenden halten.
Vielen Dank an Bernhard Schäfer für den Hinweis
mit einigen Forderungen kann man durchaus mitgehen. Aber Internetpräsenz vollständig verbieten? Gleicht im Prinzip einem Vertriebsverbot für die Destillerien, besonders für Besuche dort, denn wer fährt sinnfrei eine Destillerie an, um dann festzustellen, dass keine Führungen oder Tastings angeboten werden!?
Interessant ist zu erfahren, wer dort in der Regierung so auf das Verbot setzt, ist doch die schottische Whiskyindustrie ein bedeutender Wirtschaftsfaktor