Hätte jemand vor zwanzig Jahren gesagt, Glen Scotia sei eine chinesische Destillerie, man hätte ernsthaft überlegt, ob dieser jemand verbotene Substanzen zu sich nimmt. und doch, heute, im Jahr 2019, ist Glen Scotia so wie Loch Lomond eine Brennerei im Besitz eines chinesischen Konsortiums. Und das ist nicht außergewöhnlicher als ein japanisches Tomatin, ein französisches Ardbeg und oder ein amerikanisches Glendronach. Die Welt ist klein geworden – und guter Whisky bleibt guter Whisky, egal, wem die Brennerei gehört oder aus welchem Land er stammt.
Bei Glen Scotia hat sich die Qualität der Abfüllungen, das ist ziemlich Konsens unter Whiskyfreunden, in den letzten Jahren deutlich gesteigert – und das ist dem intensiven Fassmanagement geschuldet, dass dort nun betrieben wird. Die beiden Unabhängigen, die Serge heute verkostet, erhalten ebenfalls gute bis sehr gute Benotungen und sind – unabhängig von den Punkten – laut Serge auch einfach interessant.
Hier die beiden Kandidaten der Verkostung:
- Glen Scotia 9 yo 2008/2018 (55.9%, Kintra, 239 bottles): 86 Punkte
- Glen Scotia 27 yo 1992/2019 (45%, Cadenhead, Authentic Collection, bourbon hogshead, 150 bottles): 81 Punkte