Es sind nur zwei Whiskys, die Serge Valentin heute auf Whiskyfun verkostet – aber bei einem davon stutzt man kurz und fragt sich: Milton? Nun, Milton ist der alte Name für Strathisla (diesen bekam die Brennerei erst 1951), daher ist Whisky, der vor 1951 dort produziert wurde, eigentlich ein Milton. So, wie der Milton 1949, der heute offiziell von Gordon & MacPhail vorgestellt wird. Man könnte nun meinen, die Bezeichnung als Milton wäre ein Marketing-Stunt, um dem 72 Jahre alten Tropfen (die Flasche kostet 50.000 Pfund) eine weitere Besonderheit attestieren zu können (es ist der einzige Whisky, den es in der Neuzeit unter diesem Namen gibt), aber in der Tat ist das Fass, aus dem er stammt, mit dem Wort „Milton“ beschriftet.
Ihm gegenüber stellt Serge Valentin einen aktuellen, 13 Jahre alten Strathisla, ebenfalls von Gordon & MacPhail, in Fassstärke abgefüllt. Dieser erhält eine mehr als respektable Wertung, aber der Milton 1949 hat deutlich die Nase vorne, auch wenn Serge vom Stil her eher, wie er selbst sagt, zu den alten Glen Grants und Macallans tendiert.
Hier die Tabelle der aktuelle Verkostung, die im Original zu lesen sich wie immer, aber heute besonders auszahlt:
Abfüllung | Punkte |
Strathisla 13 yo 2008/2021 (57.7%, Gordon & MacPhail, Connoisseurs Choice for Van Wees 100th Anniversary, first fill sherry hogshead, cask #17603109, 334 bottles) | 87 |
Milton Distillery 72 yo 1949/2022 (48.6%, Gordon & MacPhail, Private Collection, first fill sherry puncheon, cask #383, 180 bottles) | 92 |