Nimmt man sich die Zahlen der in Auktionen am meistverkauften Whiskys zur Hand, wie sie von Whiskystats.net Monat für Monat aufbereitet werden, so jagen deren Indizes von Höchststand zu Höchststand – und zwar in einem Tempo und in einer Beschleunigung, die man nur mehr mit Staunen (und wohl auch mit Vorsicht) betrachten kann.
3,1% stieg der Whiskystats Whisky Index seit dem Vormonat, und die Fabulous Fifty Collection, ihr zweiter genereller Index, ebenfalls um 2,3%. Japan und die meisten schottischen Whiskyregionen zeigten durch die Bank starke Zuwächse (Campbeltown mit Springbank sogar satte 7,69%) – mit einer Ausnahme: den Highlands.
Und das liegt nicht an den Klassikern, sondern an einem Phänomen, das vor allem die jungen und neuen Destillerien betrifft: Die Preise für deren erste Ausgaben starten zunächst kräftig durch, um danach noch kräftiger abzusacken. Als Beispiel dafür wird Ardnamurchan angeführt, dessen Ardnamurchan 5yo AD/CK.335 07:15 am Anfang dieses Jahres Preise zwischen 600 und 960 Euro pro Flasche erzielte, mittlerweise eher näher an 200 als an 400 Euro zu liegen kommt.
Ein ähnliches Schicksal, so die Beobachtungen von Whiskystats.net, ereilt auch viele Abfüllungen von Wolfburn, Bimber, Daftmill und auch Kilchoman. Aber auch Flaschen wie der Macallan Concept Number 3 haben nach anfänglichen Hype (manche Flaschen gingen nach dem Erscheinen um fast 1000 Euro weg) wieder „normale“ Preise (ca. 260 Euro) erreicht.
Auf der „sicheren“ Seite ist man mit Klassikern und echten Raritäten, wie alten Dalmores, Yamazakis oder den schon erwähnten Abfüllungen aus der Brennerei Springbank. Aber einmal mehr zeigt sich: ohne profunde Kenntnis des Marktes wird aus der Spekulation auf Wertsteigerungen ein Hazardspiel rund um Hypes, bei dem es dann eigentlich nur Verlierer gibt, weil der Markt insgesamt erratisch und gefährlich wird.
Die genaueren Zahlen und Tabellen zum Sekundärmarkt im Oktober finden Sie hier auf whiskystats.net – wir bedanken uns wie üblich bei unserem Leser Jedi für den Hinweis.