Die neuen Zahlen von Diageo, die gestern veröffentlicht wurden, sind von Anlegern mit Enttäuschung aufgenommen worden. Zwar stieg der Gesamtumsatz des Unternehmens nochmals um 1.8%, aber der Teufel steckt in den Details – und vor allem in sehr enttäuschenden Zahlen aus China, wo der Umsatz um fast ein Viertel (23%) eingebrochen ist. Für den gesamten asiatischen Markt ergab sich ein Minus von 6%.
Das ist auch insofern bemerkenswert, weil dieser Markt ja als Hoffnungsgebiet für die Whiskyindustrie angesehen wird. Der wachsende Mittelstand dort (und in Südamerika) hat den europäischen Kontinent aus dem Fokus der Marketingstrategen rutschen lassen – und dort wird auch die Kaufkraft wesentlich besser eingeschätzt als hierzulande. Analysten schätzen dennoch, dass es bis 2015 dauern wird, bis die Verkäufe in Asien wieder steigen.
Gut läuft es in den USA (+5%) und Lateinamerika. Europa hat die Talfahrt gestoppt, problematisch bleiben aber immer noch die südeuropäischen Länder. Die Frage ist, wie diese Entwicklung weiter geht – die massiven Investitionen in die Produktionskapazitäten gehen und gingen natürlich von einem andauernden gesunden Wachstum des Marktes aus.
Die Aktie von Diageo fiel nach der Ankündigung der Zahlen um 4.7%.