Auch heute wird es rauchig – aber diesmal gehen wir wieder nach Irland, um dort den Connemara Peated Single Malt Whiskey zu verkosten. Silvia Behrens und Bernhard Rems haben die 22. Miniatur für uns verkostet.
Nase: Fichtennadeln, ein Geruch nach Badesalz, vermengt mit Rauch, Torf und einem Wald nach einem Regen. Jod ist da, das etwas Modrige eines Moores, alkoholische Schärfe. Nach einiger Zeit arbeitet sich Süße nach vorne, ein Geschmack wie ein Rumaroma, aber mit metallischem Einschlag.
Gaumen: Metall und Rost sind die ersten Eindrücke, die man am Gaumen wahrnimmt. Rauch spürt man, Chili, feuchte Erde, etwas Barbecue-Aroma, es hat einen „dosigen“ Geschmack, als würde man die letzten Reste aus einer Konserve herausstochern. Aber: Man kann das durchaus mögen.
Finish: Lang, wärmend. Bitter wie Tang oder Algen, ziemlich ungestüm.
Alles in allem: Einen Schönheitspreis für seine Aromen gewinnt der Connemara Peated Single Malt nicht – insgesamt hat das etwas Verrottendes an sich, aber das ist das Morbide, das man durchaus auch als „gothic“ lieben kann. Letztlich haben wir uns dann doch auf ein „Gut“ geeinigt, weil er Charakter hat und nicht an Gefallsucht leidet.
Noch zwei Fenster können wir öffnen – dann ist Weihnachten. Bis morgen!