Freitag, 22. November 2024, 08:08:42

Die Ardbeg Auriverdes Gold Edition

auriverdes

Der Ardbeg Day und das damit verbundene Erscheinen einer limitierten Edition anlässlich dieses Tages beschäftigt die Whisky-Szene das ganze Jahr über. Ungefähr zum Jahreswechsel tauchen im weltweiten Netz die ersten Gerüchte über die nächsten Abfüllungen auf – und wir müssen zugeben, dass wir dieser detektivische Arbeit auch mit einer gewissen Begeisterung nachgehen. Danach veröffentlicht die PR-Abteilung von Moët Hennessy nähere Details zum Programm des Ardbeg Day und der ab diesem Tag in begrenzter Stückzahl erhältlichen Abfüllung. Mit einem gewissen Vorlauf wird dann verschiedenen „Meinungsbildnern“ die Möglichkeit der Vorab-Verkostung gegeben, bei einem Tasting oder durch das Zusenden eines Samples in einer speziellen Verpackung. Die limitierte Abfüllung ist ab dem Ardbeg Day nur innerhalb eines sehr schmalen Zeitfensters erhältlich. Und schon kurz nach ihrem Erscheinen kann sie auch schon bei bekannten Online-Auktions-Plattformen zuzüglich eines nicht unerheblichen Aufpreises ersteigert werden. Je näher der nächste Ardbeg Day rückt, um so mehr ebben diese Auktionen ab, bis zum Jahreswechsel der Lauf der Dinge wieder von vorne beginnt.

Es gibt kaum eine noch existierende schottische Brennerei, die sich an einer solchen Anhängerschaft erfreuen kann wie Ardbeg. Für ihre begeisterten Anhänger ist es keine besondere Aufgabe, alljährlich eine dieser Abfüllungen zum Ardbeg Day zu ergattern. Schwieriger zu bekommen, weil deutlich limitierter, sind die Promotion-Artikel. Sie tauchen regelmäßig bei Online-Auktionen auf und wechseln für eine äußerst stolze Summe den Besitzer. Moët Hennessy ist darüber nicht sehr erfreut, weil sie für diesen Zweck nicht verteilt wurden. Im letzten Jahr stellte einer (und nicht nur er) der mit einem Promotion-Artikel Bedachte diesen bei einer berühmten Online-Versteigerung-Website ein. Weil er dort leicht zu identifizieren ist, kontaktierte ihn Moët Hennessy. Sie baten ihn, diesen Artikel aus der Auktion zu entfernen, weil er nicht für den Weiterverkauf gedacht ist.

Auch für die diesjährige Abfüllung hat Moët Hennessy eine besondere Verpackung für das vorab versendete Verkostungsexemplar entwickelt. Die „Meinungsbildner“ erhalten den Ardbeg Auriverdes in einer goldlackierten 0,7-Liter-Flasche. In dem bei beigefügten Schreiben wird expilzit darauf hingewiesen, dass „es ausschließlich zum persönlichen Verbrauch gedacht (ist) und darf nicht an Dritte verkauft werden“. (Den Wortlaut des Anschreibens findet man bei Horst Lünings Verkostungsvideo auf Youtube, ab Minute 5).

Und genau so eine Flasche wurde am Wochenende auf www.scotchwhiskyauctions.com versteigert. Der erzielte Preis übertrifft die von Horst Lüning vermuteten 1.000 € deutlich. Der Hammer des Online-Auktionators fiel erst bei £ 2100. So werden die mit der Ardbeg Auriverdes Gold Edition bedachten „Meinungsbildner“ vor die Frage gestellt, mit der auch manche Brennerei sich konfrontiert sieht: Nutze ich die Gunst der Stunde und erziele mit dem mir zur Verfügung stehenden Produkt einen maximalen Gewinn, welches mir vorher nicht möglich war und auch sehr wahrscheinlich nie wieder sein wird?

Whiskysponge, wie immer hervorragend informiert, meldet, dass Ardbeg beim nächsten Mal das Geld gleich mitschickt und so wenigstens die Zwischenhändler ins Leere laufen lässt. Wäre auch eine Möglichkeit.

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