Im 18. und 19. Jahrhundert gab es nicht nur in Schottland und Irland Getreide-Brennereien. In seinem 1887 erschienenen Buch „The Whisky Distilleries of the United Kingdom“ listet Alfred Barnard (2011 in deutsch erschienen in der Edition Octopus) vier Brennerein auf, von denen mittlerweile keine mehr existiert. Seit 2006 wird in der St. Georges Distillery in Roudham wieder in England Whisky gebrannt, im nächsten Jahr wird eine weitere dazukommen.
Im Lake District wird auf dem Gelände eines ehemaligen viktorianischen Bauernhofs am Rande des Bassenthwaite Lake für £ 2,5 Millionen eine neue Brennerei inklusive Besucherzentrum entstehen. Die beiden Stills mit einer Kapazität von 3.500 Litern starten mit ihrer Produktion im nächsten Jahr und sollen einen leicht rauchigen Highland-Whisky herstellen. Die geplante Jahresproduktion soll bei 100.000 Litern im Jahr liegen, auch wenn das dreifache möglich wäre. Das Malz wird hauptsächlich lokal angebautes sein, der komplette Bedarf wird so aber nicht gedeckt werden können. Gegründet wurde die Lakes Distillery von Paul Currie, der seinerzeit schon die Isle of Arran Brennerei mitbegründete. Unterstützt wird er von Alan Rutherford, seinem alten Kumpel aus gemeinsamen Diageo-Tagen, er wird die Produktion überwachen.
Zur Unterstützung dieses Projekts bietet die Lakes Distillery zwei Möglichkeiten. Für die Mitglieder des Founders‘ Club sind die ersten 100 produzierten Fässer reserviert. Über 10 Jahre erhalten sie jährlich ab 2015 eine 0,7 Liter Flasche, dazu noch zwei Miniaturen. Die Auslieferung der ersten Flasche wird im Jahr 2015 sein, die Mitgliedschaft kostet £ 595.
Die Mitgliedschaft im The Lakes Malt Connoisseurs’ Club ist etwas höherpreisig. Für den Preis von £ 10.000 erhält man dafür aber seltene Abfüllungen und exklusive Einladungen zu Events in der Destillerie. Zudem darf man am ersten Tag der Produktion teilnehmen.
In diesem Herbst wird mit der Produktion von Gin begonnen. Er wird in einem kleinen traditionellen Pot Still destilliert werden, die Herstellung knüpft stark an die Kunst an, mit der schon Jahre zuvor im Lake Destrict Gin hergestellt wurde. Bei den Zutaten wird auf heimische Pflanzen zurückgegriffen, einschließlich Wacholder, Heidelbeeren, Heidekraut und Mädesüß.
Sehr clever, neben Whisky auch Gin zu produzieren. Damit kann man deutlich schneller Geld verdienen! Ich mag den Lake District sehr. Dort kommt mein liebstes Inselbier her: Abbot Ale. Wenn die jetzt auch noch guten Whisky hinbekommen…. 😀