Am gestrigen Abend lud Glenmorangie zur Vorstellung der 10. Ausgabe der Private Edition, die Jahr für Jahr Experimente von Dr. Bill Lumsden, Director of Distilling, Whisky Creation & Whisky Stocks bei Glenmorangie, vorstellt. Die Veranstaltung fand parallel in einigen europäischen Ländern statt, Dr. Bill Lumsden und Brandon McCarron, head of maturing whisky stocks, moderierten sie via Liveschaltung von London aus.
Im Salon Razumovsky im dritten Wiener Gemeindebezirk wurden wir von stilvoll arrangierten Installationen zum Thema Glenmorangie Allta und die Private Editons begrüßt.
An der Bar mixte Erich Wassicek, gemeinsam mit seiner Frau Konny Wunder, eine herrliche Interpretation des Matheson’s Sour, zu Ehren des Gründers von Glenmorangie:
Im selben Raum fand sich eine Installation mit den ersten fünf Ausgaben der Private Edition, heute bereits Sammlerstücke. Hier ein Rundgang um die fünf Ausgaben:
Später dann ging es zum designierten Star des Abends, den Glenmorangie Allta. Durch die Zimmerflucht des Salon Razumovsky kamen die gut zwei Dutzend geladenen Gäste in den kleinen Saal, in dem die Veranstaltung aus London live übertragen wurde:
Auf unseren Tischen fanden wir drei Proben vor: Den Glenmorangie Original, der als Einstimmung und als Messlatte verkostet wurde, den Glenmorangie Cadboll, eine Travel Retail-Abfüllung mit lokaler Gerste, die das geschmackliche Bindeglied zum neuen Allta darstellte, und endlich den Allta selbst (auch hier spielt die Cadboll-Gerste eine Rolle).
Der mit aus Cadboll-Gerste gewonnenen Wildhefe erzeugte Whisky ist etwas jünger als die üblichen Kandidaten der Private Editions, und er ist zusätzlich ausschließlich in Bourbonfässern, zum Teil auch in second refill casks, gereift, um das Holz nicht die Charakteristik der Hefe überdecken zu lassen. Auch aus diesem Grund, so Dr. Bill Lumsden in der Videoübertragung, wurde er mit über 50% Alkoholstärke abgefüllt und ist damit der stärkste Whisky in der Reihe der Private Editions.
Wie hat uns nun der neue Allta geschmeckt? Nach der Reihe an Finishes, die bislang für die Private Edition verwendet wurden, ist der mit der alternativen Hefe erzeugte Allta sicher der bislang außergewöhnlichste Whisky in der Serie. Ja, die andere Hefe macht einen deutlichen Unterschied, vielleicht noch mehr, als die offiziellen Tasting Notes erwarten lassen. Gestern abend fanden wir ihn deutlich brotiger, teigiger, malziger und süßer, als er in ihnen beschrieben wurde. Uns gefällt er sehr gut, gerade weil er den experimentellen Charakter der Serie recht deutlich herausstreicht. Und zudem schmeckt er auch interessant und kräftig.
Eine Wiederholung des Experiments mit Wildhefe wird es übrigens auch aus rein unternehmerischen Gründen nicht geben, gibt sie doch laut Dr. Lumsden ca. 15-20% weniger Whisky nach dem Brennvorgang.
Nach dem offiziellen Teil konnten wir noch einige ältere Ausgaben der Private Editions verkosten, so zum Beispiel den wunderbaren Artein und das Bonbongeschäft Milsean. Nebeneinander genossen zeigen die verschiedenen Ausgaben sehr schön, welche Möglichkeiten es bei der Geschmacksausrichtung von Whisky gibt, wenn man experimentierfreudig ist.
Es war jedenfalls ein schöner, genussvoller Abend mit einem neuen Whisky von Glenmorangie, den zu entdecken es sich sicherlich lohnt. Auch schön zu wissen: Der Glenmorangie Allta wird nicht die letzte Private Edition sein. Das hat Dr. Bill Lumsden versprochen.
Im Sinne der in unseren Leitlinien vorgegebenen Transparenz geben wir bekannt, dass die dass wir von Möet Hennessy Österreich zur Veranstaltung in Wien eingeladen wurden. Danke für den schönen Abend!
Möet Hennessy Österreich nimmt keinerlei Einfluss auf unsere Berichterstattung.