Dienstag, 05. November 2024, 06:26:30

Myken Destilleri in Norwegen ab 2024 ohne Sommerfähre – Ende des Tourismus befürchtet

Die touristische Lebensader der Insel und der darauf befindlichen Destillerie soll nach dem Willen der Regionalverwaltung gekappt werden

Die Myken Destilleri in Norwegen, genauer gesagt auf der Insel Sjuløya, ist Whiskyfreunden bei uns keine Unbekannte. Wir berichten von ihr seit 2014, ihre Whiskys werden durch Pinkernells Whisky Market nach Deutschland und Österreich importiert.

Nun erreicht uns über den Importeur die Nachricht, dass die Brennerei, die natürlich wie viele andere Destillerien auch vom Tourismus lebt, ab 2024 vor einer auch wirtschaftlich äußerst schlimmen Lage steht. Die Sommerfähre vom Festland zur vorgelagerten Insel, die in den letzten Jahren stetig steigende Besucherzahlen gesehen hat, soll nämlich ab 2024 auf Wunsch der Regionalverwaltung eingestellt werden. Die Einsparungen von knapp einer Million Euro klingen zwar gut, bedeuten aber auch, dass die Wertschöpfung auf der Insel faktisch zum Erliegen kommt.

Denn die Streichung der Fähre ist nicht nur für die Destillerie ein katastrophaler Schaden, auch die aufstrebende Tourismusindustrie auf Sjuløya, die sich auf die steigenden Besucherzahlen eingestellt hat und den Einheimischen Beschäftigung bot, steht praktisch vor dem Nichts. Nur zur Veranschaulichung: Die Bettenzahl auf der Insel, auf der selbst nur wenige permanente Bewohner leben, hat sich wegen der steigenden Nachfrage von 20 auf 80 Betten erhöht, zwei Restaurants, die von den Touristen lebten, sind entstanden. Im großen Lagerhaus der Brennerei, die „Whiskykathedrale“ genannt wird, finden Ausstellungen und Konzerte von überregionaler Bedeutung statt.

Vor allem: Die Insel hat dank der Myken Destilleri und den durch sie resultierenden Tourismus heute Vollbeschäftigung. Wenn die Regionalverwaltung ihre Pläne also umsetzt, werden Besucher die Insel nur mehr sehr schwer erreichen können. Frachtschiffe wird es weiter geben, also können die Produkte von Myken weiter geliefert werden – aber die Insel selbst wird als Touristenziel leider wohl erneut in die Bedeutungslosigkeit sinken und den Bewohnern wenig Möglichkeiten bieten, den eigenen Lebensunterhalt zu verdienen.

Bleibt zu hoffen, dass die Geschichte nicht so enden wird und dass die Brennerei sowie die Einwohner von Sjuløya von vielen Seiten Unterstützung bekommen…

Die norwegische Insel Sjuløya, Heimat der Myken Destilleri

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