Freitag, 19. Dezember 2025, 15:37:28

United Spirits überlegt Verkauf von Whyte & Mackay

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WM

Aus übereinstimmenden Medienberichten, darunter zum Beispiel auch in livemint, ist zu erfahren, dass Getränkegigangt United Spirits Ltd plant, einen Verkauf von Whyte & Mackay einzuleiten, um damit dem Anspruch der Wettbewerbsbehörden zu genügen, die ansonsten ein Veto gegen den Merger mit Diageo einlegen könnten.

Zu Whyte & Mackay gehören Marken wie Dalmore und Jura – und das Unternehmen war ein Teil des Deals mit Diageo. Wie wir schon im vorigen Jahr berichteten, zeigte soch bereits im November der frühere CEO von Whyte & Mackay und damalige Verkäufer an United Spirits, Vivian Imerman, interessiert an einem Rückkauf. Ob es dazu kommen wird, ist momentan nicht abzuschätzen.

Neue Regeln zum Schutz von Scotch Whisky beschlossen

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Um die Qualität von Whisky aus Schottland und die Marke Scotch zu schützen, hat die britische Regierung in Übereinstimmung mit Richtlinien der EU beschlossen, neue Regeln zu etablieren. Damit soll die schottische Whiskyindustrie, die diese Regeln übrigens aufs Wärmste begrüßt, vor nachgemachten oder minderwerrtigen Produkten geschützt werden.

Wie sehen diese neuen Regeln aus? Wie zum Beispiel Lanka Business Today berichtet, hat die britische Regierung das sogenannte „Spirit Drinks Verification Scheme“ in Kraft gesetzt, welches gestern in einem offiziellen Akt in der Benromach-Destillerie vorgestellt wurde. Mit diesem Prozessüberwachungstool soll sichergestellt sein, dass jeder Schritt in der Produktionskette und darüber hinaus , von der Destillerie bis zum Konsumenten von der Industrie dokumentiert und von der Regierung überwacht wird. Alle Unternehmen, die daran beteiligt sind, müssen sich bei dieser Überwachung registrieren.

David Frost, Chief Executive Officer der Scoztch Whisky Association. Bild: SWA
David Frost, Chief Executive Officer der Scoztch Whisky Association. Bild: SWA

David Frost, der neue CEO der Scotch Whisky Association betonte, dass dieser neue Schritt in der Qualitätssicherung und im Schutz der regionalen Marke ein Richtiger sei und von allen Beteiligten herzlich willkommen würde.

Nicht nur Scotch wird in dieses Prozessüberwachungstool eingebunden werden, sondern später auch andere regionale britische Produkte wie Cider Brandy oder Whiskey aus Nordirland.

Whisky Galore! – Flasche um 1300 Pfund versteigert

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Über die Auktion berichteten wir bereits hier – nun ist sie abgeschlossen.

1997 wurde die Flasche vom Auktionshaus Christie schon einmal versteigert und erreichte damals einen Preis £ 1.400. Jetzt ist sie um £ 1.300 an den Bestbieter gegangen. Es kann durchaus sein, dass die nicht originalgetreue Wachsversieglung das Sammlerstück etwas unattraktiver gemacht hat – vielleicht haben wir aber auch schon den Höhepunkt der Auktionspreise bei Whiskys erreicht (nein, der Autor dieser Zeilen spült den Mund mit Weihwasser und verspricht, nie wieder eine Hoffnung als Vermutung zu verkaufen *g*).

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Teeling Whisky sichert sich Infinitum Spirits als US-Importeur

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Die irische Firma Teeling Whisky hat in einer Presseaussendung bekannt gegeben, dass sie sich für Infinitum Spirits als exklusiven US-Importeur entschieden hat. Was so als Mitteilung eher trocken klingt, ist dennoch für ein Unternehmen, das Konsumgüter herstellt, eine wichtige Entscheidung. Der Importeur und dessen Position am lokalen Markt sind wichtige Bestandteile des Unternehmenserfolges. Die USA sind für irischen Whiskey ein unglaublich wichtiger Markt – dort ist das Segment sogar größer als Single Malts aus Schottland. Jack Teeling, Besitzer von The Teeling Whiskey Co., hat aber laut seinen eigenen Aussagen bei der Wahl des Importeurs auch sogenannte „soft facts“ eine Rolle spielen lassen: Infinitum Spirits ist, so wie die Teeling Company, ein Familienunternehmen – und er erhofft sich davon, dass so „die Chemie stimmt“.

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Serge verkostet: Junge Glens

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Nach den vorgstrigen jungen und sehr jungen Laphroaigs gönnt sich Serge Valentin heute junge Glens. Auch diesen Whiskys gelingt es, gute Bewertungen bei dieser Verkostung zu erzielen. Nur der Glenglassaugh ‚Evolution‘ reißt ein wenig nach unten aus, ein achtjähriger Glenfarclas aus den späten 60ern schafft hingegen den Sprung in die 90er Punkte.

  • Glen Spey 9 yo 2002/2012 (46%, Douglas Laing, Provenance, cask #8468) 83 Punkte
  • Glendronach 8 yo ‚Octarine‘ (46%, OB, +/-2013) 85 Punkte
  • Glentauchers 8 yo 2005/2013 (48.2%, Sansibar, 244 bottles) 84 Punkte
  • Glenglassaugh ‚Evolution‘ (50%, OB, +/-2013) 76 Punkte
  • Glenallachie 8 yo 2004/2013 (53.5%, Whisky-Doris, 10th Anniversary, sherry butt, 377 bottles) 83 Punkte
  • Glenfarclas-Glenlivet 8 yo (40%, OB, Grant Bonding, Italy, late 1960’s) 91 Punkte

Glenmorangie Companta erschienen

Seit Mitte Dezember hört man immer wieder gerüchteweise von der 5. Ausgabe der Private Edition von Glenmorangie mit dem klingenden Namen Companta. Auf der Glenmorangie-Website war davon aber nichts zu finden, und die sonstigen Informationen, entgegen des sonstigen PR-Getöses bei Produktankündigungen, sehr spärlich. Jetzt bringt Scottish News einen Artikel über das Erscheinen dieser neuesten Glenmorangie-Abfüllung, die sozusagen der Nachfolger von Glenmorangie Ealanta ist.

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Der Whisky, so Bill Lumsden, Director of Whisky Creation bei Glenmorangie, soll die Verbundenheit von Glenmorangie mit französischen Weingütern zelebrieren. Dementsprechend ist der Whisky auch in französichen Weinfässern gefinisht, nachdem er in amerikanischer Eiche reifte.  Zum Einsatz kamen dabei Fässer aus der Burgunder Grand-Cru-Spitzenlage Clos de Tart und eines gespriteten Süßweins von der Côtes du Rhône. Bill sagt:

„Als Weinliebhaber führt mich mein Weg seit 20 Jahren regelmäßig in einige der berühmtesten französischen Lagen. Auf der Suche nach den besten Fässern für eine zusätzliche Reifung unseres Whiskys bekam ich Gelegenheit, viele seltene, faszinierende Tropfen zu verkosten. Einige meiner denkwürdigsten Erlebnisse hatte ich im Burgund, wo mich die Hingabe und Aufmerksamkeit selbst für kleinste Details der Weinbereitung immer wieder aufs Neue in Erstaunen versetzen. Die kleineren Güter des Anbaugebiets scheinen sich nicht um Erträge, Kosten oder  Zeitpläne zu scheren. Hier wird unermüdlich nur auf ein einziges Ziel hingearbeitet: den besten Wein zu erzeugen. Wie in der Glenmorangie Destillerie scheut man im Streben nach Perfektion keinen Aufwand. Diese gemeinsame Herstellungsphilosophie brachte mich auf den Gedanken, eine ultimative Hommage an die französischen Lagen und die Freunde, die ich auf meinen Reisen gefunden habe, zu kreieren.“

„Ich habe Glenmorangie-Destillate ausgewählt, die in traditionellen amerikanischen ExBourbon-Fässern aus Weißeiche reiften und sie anschließend in Fässer gegeben, die zuvor einen meiner Lieblingsweine enthielten: den reichhaltigen Grand Cru aus dem Clos de Tart, eine der berühmtesten Lagen im Burgund.“

„Ich wollte einen Whisky, der dem kräftigen, würzigen Charakter der Grand-Cru-Fässer standhielt. Also wählte ich Fässer, die zuvor gespriteten Süßwein der Côtes du Rhône enthielten. Es dauerte einige Zeit, aber durch sorgsames Ausbalancieren erreichten wir eine Assemblage, die sich als perfekt erwies – weder zu kräftig noch zu zahm!“

Die Nase wird als „herbstliche Gerüche von roten Beeren und feuchtem Waldboden“ beschrieben, mit einem Hauch von Holzrauch und nussigem Eicheneinfluss. Am Gaumen soll der mit 46% abgefüllte und nicht kühlfiltrierte Whisky Kirschen und Fruchtkompott bieten, mit Noten von gezuckerten Pflaumen und Hagebuttensirup samt Blutorangen, gemeinsam mit Milchschokolade und braunem Zucker. Das Finish wird mit „mundfüllend“ bezeichnet.

Glenmorangie Companta ist ab Februar 2014 im ausgewählten Fachhandel mit einer unverbindlichen Preisempfehlung von ca. 79,00 € erhältlich.

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Lowlands Destillerie Annandale: Im April geht es los

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Seit längerem (zuletzt konnten wir Ende April über diese Projekt berichten) haben wir nichts mehr von der neuen Lowland Destillerie Annandale gehört. In ihrem Neujahrsgruß erzählen uns David Thomson und Teresa Church, wie der jetzige Stand ihres Projektes ist.

Nicht ganz überraschend benötigte die Renovierung des alten Destillerie-Gebäudes spezielle Lösungen. Die Ost-Wand des Mash Hauses war beim Kauf der Brennerei im April 2007 vom Einsturz bedroht und musste sorgfältig restauriert werden. Über Monate wurden Sandsteine gesucht, die in Farbe, Körnung und Porosität zu dieser Wand passen. Die Steinmetze hatten dann die Aufgabe, diese Steine in eine Form zu bringen, die zum restlichen Gebäude passt, ohne dass die Restauration sofort auffällt. Dies hieß auch, entgegen ihres Berufs-Ethos, beim Mauern die recht eigenwillige Anordnung der Steine der angrenzenden Gebäude zu berücksichtigen und aufzunehmen. Am 6. Dezember konnte endlich nach dreimonatiger Bauzeit das Gerüst entfernt werden. Ein Vergleich des Zustandes vor und nach den Arbeiten zeigt die Äußerst gelungene Arbeit.

Ein Grund für die lange Funkstille war die Sorge um die Sicherheit während der Einrichtung der neuen Destillerie. Mittlerweile sind bis auf ein paar Kleinigkeiten diese Arbeiten abgeschlossen und die Gebäude gesichert und überwacht. Die geplante Eröffnung Anfang des Jahres musste auf Ende April 2014 verschoben werden, dann soll endlich mit der ersten Destillation begonnen werden. Es wird den Annandale Single Malt Scotch Whisky als rauchige und nicht-rauchige Variante geben. Um die benötigten Umsatzzahlen erreichen zu können, müssen, etwas vage formuliert, zwischen 500.000 und 1 Million Flaschen Whisky pro Jahr verkauft werden.

Auch wenn vor allem die Außenarbeiten abgeschlossen sind, zeigen die Bilder des derzeitigen Bauzustandes der Brennerei, dass die Annandale Distillery eine der schöneren Destillerien in Schottland werden wird. Als wohl nach Bladnoch südlichste Destillerie Schottlands, in Dumfrieshire, unweit der englischen Grenze zwischen Gretna und Dumfries mit dem geplanten Besucherzentrum, Shop und Café wird sie sicherlich das erste Ziel mancher Schottland Rundreise sein.

Serge verkostet: Balblair

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Balblair Destillerie, Foto von K. Schwebke, CC-Lizenz
Balblair Destillerie, Foto von K. Schwebke, CC-Lizenz

Zwei Balblair aus dem Jahr 1989, beides offizielle Abfüllungen, sowie ein alter New Make aus dem Jahr 1960 stehen heute auf der Verkostungsliste bei Serge Valentin von Whiskyfun. Der New Make bekommt keine Wertung (obwohl Serge schreibt, dass dieses, würde man Whisky daraus machen, durchaus eine 90er-Wertung ausfassen könnte). Die beiden Vintages 1989 bekommen jeweils 85 Punkte, die Unterschiede seien, obwohl einer davon drei Jahre länger reifen durfte, summa summarum sich aufwiegend.

  • Balblair 1989/2010 (43%, OB): 85 Punkte
  • Balblair 1989/2013 (46%, OB): 85 Punkte

Markteinbruch in Südkorea

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Die goldenen Zeiten in manchen asiatischen Märkten scheinen für die Whiskyindustrie zumindest einmal Pause zu machen: Wie die Global Post aus den USA heute berichtet, sind die Wiskyverkäufe in Südkorea, einst ein Boom-Markt für die grßen Whiskyfirmen, um 12.8% eingebrochen. Diageo hat dort zum Beispiel 10% weniger verkauft, Pernod Ricard sogar 22%. Der Löwenanteil dort geht übrigens auf Blends, die wir in Europa per se nich in den Geschäften haben, wie zum Beispiel Windsor (die Markteinführung von Windsor Black durch Diageo war nebenbei dort kein besonderer Erfolg) oder Imperial (Pernod Ricard). „Die Leute greifen in der Krise lieber zu Bier oder zu lokalen Alkoholikas“, sagte eine Quelle aus der südkoreanischen Whiskyindustrie.

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Neue alte Whiskys von The Lost Distillery Company

Vom Bremer Spirituosenkontor stammt die folgende Pressemitteilung, die wir auszugsweise veröffentlichen (mit eigenen Anmerkungen, die wir nach der Pressemitteilung angehängt haben):

Knapp einhundert schottische Whisky-Brennereien schlossen im letzten Jahrhundert für immer ihre Tore. Wirtschaftlicher Druck und nicht zuletzt die Prohibition der 1920er Jahre waren die Hauptgründe dafür, dass einzigartige und altehrwürdige Namen verloren gingen. Erhalten blieben lediglich einige Archive und historische Aufzeichnungen. The Lost Distillery Company hat es sich zur Aufgabe gemacht, den ursprünglichen Geschmack längst vergangener Zeiten zu erforschen, die Whisky-Herstellung der damaligen Brennereien zu recherchieren und ausgesuchte Malts neu zu interpretieren.

Wie mögen diese Tropfen längst vergangener Zeiten geschmeckt haben? Gemeinsam mit Professor Michael Moss, Whisky-Historiker an der University of Glasgow, haben die Mitarbeiter von The Lost Distillery Company die Herstellungsweise der ehemaligen Brennereien recherchiert. Dabei nahmen sie die geografischen Gegebenheiten wie Bodenbeschaffenheiten oder die individuellen Destillationstechniken von der Brennblase bis zur Wärmequelle genau unter die Lupe. Auch untersuchten sie die in der jeweiligen Region üblicherweise verwendeten Rohstoffe wie Holz, Wasser, Gerste oder Hefe. Die daraus resultierenden Geschmacksprofile hat The Lost Distillery Company durch die Vermählung von Single Malts unterschiedlicher Destillerien der spezifischen schottischen Regionen nachempfunden und so längst verschollene Whiskys neu interpretiert.

„Für Whisky-Fans wird es zunehmend schwieriger, neue, bahnbrechende Malts zu entdecken und zu genießen“, sagt Scott Watson, Mitbegründer von The Lost Distillery Company. „Der Gedanke, moderne Interpretationen von Whiskys zu probieren, die über einhundert Jahre lang nicht mehr produziert wurden, ist höchst spannend.“

Neu interpretierte Abfüllungen nach hundert Jahren

Auchnagie (1812–1912)

Auchnagie ist die erste Abfüllung von The Lost Distillery Company und kommt ursprünglich vom Atholl Gut in Perthshire. Erbaut im Jahr 1812, bestand die original Brennerei genau einhundert Jahre. Auch der große Whisky-Entdecker Alfred Barnard stattete ihr seinerzeit einen Besuch ab, bevor die Destillerie schließlich 1912 abgerissen wurde. Auchnagie ist eine komplexe Komposition mit einem Geschmacksprofil aus Heidekraut, Birne und leicht gerösteter Eiche.

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Stratheden (1829–1926)

Die Stratheden-Brennerei, zuletzt auch bekannt unter dem Namen Auchtermuchty, wurde in Folge der Prohibition im Jahr 1926 geschlossen. Doch viele der Destillerie-Gebäude stehen noch heute. Sie gehörte den Bonthrones, einer bedeutenden Familie von Braumeistern und Mälzern, die sich bis 1600 zurückverfolgen lässt. Eines der Hauptattribute dieses Whiskys war die reine Wasserquelle, örtlich bekannt unter dem Namen The Lovers Pool. Das berühmte Wasser daraus war kristallklar und prägte somit den Charakter des Whiskys auf einzigartige Weise. Stratheden hat ein blumiges Aroma mit einem leichten Anklang von Honig und einer Spur von Vanilleschoten.

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Gerston (1796–1882)

Die Geschichte von Gerston ist im Grunde die Geschichte zweier Destillerien. Die erste, erbaut um 1796, lag an der nördlichen Küste zwischen Wick und Thurso. Der akkurate Destillationsprozess und die hohe Qualität des Wassers aus einem Nebenfluss des Thurso brachten der Brennerei innerhalb kürzester Zeit einen hervorragenden Ruf in London. Aufgrund der steigenden Nachfrage wurde die ursprüngliche Brennerei geschlossen, um im Jahr 1886 eine größere und produktivere Destillerie zu erbauen, die jedoch nie den Ruhm und die Qualität der Originaldestillerie erreichen konnte. Die Interpretation von The Lost Distillery Company liefert eine zeitgenössische Spiegelung des Whisky-Profils, das die erste Gerston Distillerie im 19. Jahrhundert so berühmt machte. Der moderne Gerston vereint Noten von reifen Früchten, Toffee und Spuren von Rauch und Gewürzen.

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Auchnagie, Stratheden und Gerston werden mit 46 Volumenprozent abgefüllt. Für seine Abfüllungen nutzt The Lost Distillery Company weder Kältefilterung noch wird den Malts Zuckercouleur hinzugefügt. Alle drei Blends sollen um die 65 Euro kosten und sind sofort im vom Bremer Spirituosen Contor belieferten Fachhandel und im Contor selbst beziehbar.

Nun unsere Anmerkungen: Natürlich schwebt ein wenig Skepsis mit, wenn jemand Blends mit alten Destillerienamen versieht. Aber die Jungs von The Lost Distillery Company haben ihre Mission durchaus ernst genommen. Weder versprechen sie, dass der Whisky „so schmeckt wie früher“, noch bekommt man untrinkbaren Fusel. Die Company versucht eine Neuinterpretation, und Serge Valentin von Whiskyfun gibt den drei Abfüllungen zwischen 86 und 89 Punkten (nachzulesen hier). Man kann also durchaus gespannt sein.

Video: mare-tv über die Orkneys

Nachdem unser Link auf den mare-tv-Beitrag über die Insel Skye gestern auf großen Anklang gestoßen ist, möchten wir Ihnen heute eine zweite Sendung aus der Serie vorstellen: 45 Minuten Videoreportage über die Orkneys, Heimat von Destillerien wie Highland Park, Scapa oder schon bald Longboat (eine von Schweden geführte neue Destillerie, wir berichteten hier). Wiederum mehr als sehenswert! Viel Vergnügen beim Ansehen wünschen wir.

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Welche Marken 2014 wichtig werden

„The Scotch Whisky Brands to Watch in 2014“ betitelt sich ein Artikel in The Spirit Business, und er analysiert, welche Marken im Jahr 2014 an der Front stehen werden – indem er aus anekdotischen Schlaglichtern die Entwicklung im Jahr 2013 beleuchtet und die Zukunft daraus ableitet. Ohne zu viel von den Schlussfolgerungen zu verraten, hier doch einige Eckpunkte, die den Inhalt des Artikels ausmachen:

  • in Südeuropa und China lief es 2013 nicht gut
  • gesundes Wachstum in anderen asiatischen Märkten und Lateinamerika hat das aber wettgemacht
  • im Travel Retail wächst Scotch nach wie vor
  • Standard Blends machen zwar immer noch den Löwenanteil mengenmäßig aus, bringen aber nicht mehr so viel Gewinn
  • Premium Blends halten sich besser, leiden aber unter den Trends in China
  • Pernod’s „Royal Salute“ hat dort 21% Marktanteil verloren
  • Glenfiddich ist in den USA immer noch vorne, Bunnahabhain hat sich gut vermarktet und ist um 56% gewachsen

Die Marken, auf die man – zumindest aus amerikanischer Sicht – achten sollte, sind Talisker, Black Bottle und Aberlour. Die Gründe dafür findet man im Artikel und sind allesamt aus unserer Sicht gut nachvollziehbar.

Aberlour

Edradour und Kilchoman – Klein aber oho

Einen etwas älteren, aber noch immer aktuellen Artikel unseres Redakteurs Ernst J. Scheiner (The Gateway to Distilleries) über die beiden kleinen Farm-Destillerien Edradour in den Highlands und Kilchoman auf Islay kann man als PDF auf den Websiten des Irland-Journals finden (mit einem ganz aktuellen Bezug zu der aktuellen Versteigerung einer Flasche von der S.S. Politician – unser Bericht hier). Zusätzlich finden sich hier einige Tasting-Notes der Abfüllungen aus beiden Destillerien…

Edradour Destillerie, Foto von Dudesleeper, Public Domain
Edradour Destillerie, Foto von Dudesleeper, Public Domain

Serge verkostet: Junge Laphroaigs und sehr junge Laphroaigs

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Junge Laphroaigs können ausgezeichnet sein. Wenn sie von Fässern aus neuer Eiche fern bleiben. Meint Serge Valentin auf Whiskfun. Und diese Erfahrung haben wir auch schon des öfteren machen dürfen. Wer den sehr speziellen Destillerie-Charkter liebt, findet ihn bei den Jungen am deutlichsten, ohne dass sie unreif wirken.

  • Laphroaig ‚An Cuan Mor‘ (48%, OB, travel retail, 2013) 85 Punkte
  • Laphroaig 6 yo 2006/2012 (46%, Coopers Choice, hogshead, cask ##4361) 87 Punkte
  • Laphroaig 6 yo 2006/2013 (57.8%, Single Cask Nation, refill hogshead, cask #119, 269 bottles) 92 Punkte
  • Laphroaig 12 yo 2000/2013 (51.7%, The Perfect Dram, refill sherry) 91 Punkte
  • Laphroaig 15 yo 1998/2013 (52.7%, The Whisky Agency, refill hogshead, 261 bottles) 90 Punkte