Heute mal ein Bild aus der Kategorie „gibts ja gar nicht“ – und zwar von einer Getränkekarte eines (doch sehr guten) Hotels in Istanbul. Um es mit Raumschiff Enterprise zu sagen: Der Whiskyfreund dringt dort an der Bar in entfernte Whiskygebiete vor, die noch nie ein Mensch gesehen hat.
Mir persönlich fehlen dort aber dann doch einige sehr gute Destillerien: Tomaten, Heilenpark, Karl Illa und vor allem Glenfahrrad…
Nach seinem vorgestrigen Ausflug zu den weltweiten Blends verkostet Serge Valentin heute zweimal zwei schottische Blends. Pig’s Nose und Sheep Dip bilden das Pärchen von Spencerfield Spirit mit Anleihen aus der Tierwelt, Cutty Sark 25 yo und Cutty Sark Cask Strenght (über den wir berichteten) das andere Duo.
Pig’s Nose 5 yo (40%, Spencerfield Spirit Co, blend, +/-2012) 71 Punkte
Nachdem wir gestern den ältesten indischen Whisky in den News präsentieren konnten, gibt es heute den ältesten japanischen Whisky. Japans kleinste Destillerie, Karuizawa, wurde 1955 gegründet. Das Sherry Hogsheads wurde 1960 abgefüllt, jetzt konnten noch 43 Flaschen mit 53,2 Vol. % abgefüllt werden. Die Label sind aus Büttenpapier und vom mehrfach preisgekrönten Kalligraph Soji Noshimoto gestaltet. Jede Flasche ist nach dem individuellen Netsuke (eine kleine geschnitzte Holzfigur) benannt, welche an ihren Hals hängt. Erhältlich u.a. bei The Whisky Exchange.
Bei meinem Lebensmitteldiscounter schaue ich gelegentlich auch in der Spirituosen-Ecke vorbei. Nicht, weil mich das Angebot an Whiskys dort anspricht, sondern weil ich es bemerkenswert finde, wie wenig Whisky, hier Blends, kosten kann (vor allem im Vergleich zu meinen Ausgaben).
Der englischsprachige Whisky-Blog Dramming nimmt uns heute mit in die Welt der Bulk-Whiskys, in der Whisky ohne Alters- und Herkunftsangabe ge- und verkauft wird. Die Welt, die diese preisgünstigen Blends entstehen lässt.
Über Twitter ist zu lesen, dass der zweite Batch von Glendronach Cask Strength gerade in Flaschen abgefüllt wird (diese Twitter-Meldung wurde von Glendronach allerdings etwas später relativert, die Abfüllung beginnt erst in den nächsten Tagen). Der erste Batch hat ja bereits durchaus positive Kritiken erhalten, laut Donald MacLellan von Glendronach soll Batch #2 noch eine Spur besser gelungen sein. Wie üblich ist die Destillerie sehr offen über die Zusammensetzung des Whiskys – der älteste Whisky in der Abfüllung ist 19 Jahre, der jüngste 8 Jahre.
Laut Glendronach sollte Batch #2 in ca. 2 Wochen in England erhältlich sein – bald darauf erwarten wir ihn auch in Deutschland und der Schweiz (vielleicht auch in Österreich – obschon Batch #1 hier unseres Wissens nach nicht erhältlich war).
Da hat der Geschmack wohl über die Moral gesiegt: Der Toronto Star berichtet, dass ein Unbekannter gestern, knapp nach 2 Uhr lokaler Zeit, in eine Filiale der Handelskette LCBO an der Ecke Cooper St. und Queens Quay in Toronto spazierte und eine Flasche Glenfiddich 50yo stahl. Dies war eine von nur 15 Flaschen in Kanada und 50 Flaschen weltweit und schägt sich mit 26.000 kanadischen Dollars zu Buche. Er bezahlte zwar eine Flasche Wein, aber nicht den Whisky. Der Diebstahl wurde heute entdeckt.
Pech für den Mann, dass er von einer Überwachungskamera gefilmt wurde. Das Bild zeigt den mutmaßlichen Dieb. Slainte!
Die Artikelserie „Bowmore & Water“ ist nun auf der Website zu Ende geführt worden (wer die früheren Teile finden will, kann das ganz einfach über die Suchfunktion auf der Whiskyexperts-Seite). Der letzte Teil handelt vom Einfluss unterschiedlicher Wasserqualitäten auf die Whiskys der Islay-Destillerie. Rachel Barrie beschreibt dabei, wie drei verschiedene Wasserarten den Geschmack des 12-jährigen Bowmore verändern können – und sieht man sich ihre Tabelle an, dann ist die Veränderung nicht zu unterschätzen. Mineralhaltiges Wasser gibt einen wesentlich anderen Geschmack als zum Beispiel weiches Wasser – und zwar sowohl in der Nase, am Gaumen und beim Finish.
Dies entspricht übrigens auch eigenen Erfahrungen – ein Grund für mich, auf die Zugabe von Wasser weitestgehend zu verzichten. Wenn man keinen wie auch immer gearteten Sparzwang hat, dann könnte man es auch mit importierten Wasser aus den lokalen Quellen der Brennereien versuchen – kein Scherz, das ist wirklich käuflich. Siehe unseren Artikel hier.
Die private Whiskysammlung will nicht nur richtig gelagert, sondern auch schön präsentiert werden (Foto: Privatsammlung Christian Spatt)
Meistens hat man ja als Whiskygenießer ein paar Flaschen des Wassers des Lebens daheim (das reicht von einigen wenigen Flaschen bis hin zu Sammlungen, die in die Hunderte, ja Tausende gehen). Früher oder später stellt sich also jedem die Frage, wie man diese Sammlung aufbewahrt. Wenn man ein paar grundsätzliche Dinge beachtet, kann man seine Sammlung über viele Jahre in einwandfreiem Zustand bewahren.
Die Grundsatzregel lautet wie folgt:
Aufrecht – kühl – trocken – dunkel.
Aufrecht: Whiskyflaschen IMMER aufrecht lagern. Der Whisky soll nicht mit dem Korken in Berührung kommen, da dies geschmackliche Veränderugen und verstärkte Verdunstung bedeuten würde; Dinge, die man als Genießer genau so wenig mag wie der Teufel das Weihwasser.
Kühl: Hitze oder starke Temperaturschwankungen sind der Feind des Whiskys. So wie im Fass, so neigt der Alkohol auch in der Flasche zum Verdunsten. Viel weniger, natürlich, und es kommt dabei auch auf die Dichte des Verschlusses an. Aber es geschieht. An manchen älteren Flaschen, die nicht gut gelagert wurden, ist der Füllstand weit unter den Flaschenhals zturückgegangen, ohne dass die Flasche geöffnet war. Eine konstante, niedrige Raumtemperatur ist gut. Noch besser wären konstante 15 Grad.
Trocken: Feuchtigkeit in der Luft schadet. Dem Whisky (ein wenig) und der Verpackung/den Etiketten (sehr viel). Will man seinen Whisky wertbeständig lagern, dann ist trockene Umgebung ein Muss.
Dunkel: Direktes Sonnenlicht löst im Whisky unerwünschte chemische Reaktionen durch die UV-Strahlung aus. Ein Whisky, der in der Sonne steht, verändert sich. Ideal ist es daher, den Whisky in einem verschlossenen Schrank und/oder (falls vorhanden) im Überkarton aufzubewahren. Eine Vitrine, die im Schatten steht, ist ebenfalls noch akzeptabel – vermeiden Sie aber auf jeden Fall direktes Sonnenlicht.
Wenn Sie diese Punkte beachten, werden Sie sich auch noch in Jahren an Ihren Whiskys erfreuen können. Solange die Flasche geschlossen war, heißt das. Wie ist es aber mit geöffneten Flaschen?
Auch hier gibt es eine Faustregel: Whiskys in hoher Fassstärke können schon mal ein Jahr geföffnet stehen gelassen werden, wenn sie die obigen Kriterien berücksichtigen. Bei Whiskys mit niedrigerem Alkohol sind Sie mit sechs Monaten auf der sicheren Seite. Ausnahmen bestätigen wie üblich die Regel. Manche Flaschen mit niedrigem Füllstand „kippen“ bereits nach wenigen Monaten, andere scheinen schier unverwüstlich zu sein.
Manche Whiskyliebhaber versiegeln ihre Flaschenköpfe zusätzlich mit Parafilm, um der Verdunstung entgegenzuwirken. Vorteil dieser Methode ist, dass sie sich rückstandsfrei entfernen lässt. Bei besonders wertvollen Whiskys ist das durchaus überlegenswert.
Sie sehen, Whiskysammler sind gegenüber Weinsammlern im Vorteil. Mit etwas Umsicht und Pflege haben Sie lange Freude an Ihren Whiskys.
Die Lowlands waren einst ein Zentrum der schottischen Whiskyproduktion. Mit der Zeit schlossen mehr und mehr Destillerien, bis die Region fast ohne Brennereien dastand. Eine der Destillerien aus der alten Zeit der Lowlands-Produktion war Annandale. Schon 1919 musste sie den Betrieb einstellen. Die Gebäude blieben zwar erhalten (und wurden zum Teil als Farm genutzt), aber der Verfall setzte sich weiter und weiter fort. Und die wohl südlichste Destillerie Schottlands, in Dumfrieshire, unweit der englischen Grenze zwischen Gretna und Dumfries, geriet in Vergessenheit.
2007 erwarbend David Thomson und Teresa Church das Gelände als Annandale Distillery Company Ltd. – und sie begannen mit der sorgfältigen Restaurierung des Objekts. Kein einfaches Unterfangen, da das Gebäude bei Historic Scotland und beim Dumfries & Galloway Council als „historisch“ gelistet ist und jeder Bauschritt mit den Behörden abgestimmt werden muss. Dennoch schritten die Arbeiten voran. Im nächsten Monat sollen sie abgeschlssen sein, die offizielle Eröffnung wird dann Anfang 2014 sein, so ein Bericht der BBC. Nach der Eröffnung wird Annandale alle Möglichkeiten für Whiskyfreunde bieten – Besucherzentrum, Shop, Cafe und Touren. Man erwartet sich 50.000 Besucher jährlich.
Das Besondere an Annandale war übrigens, dass sie ihren Whisky mit getorftem Mlz brannten. Das wird auch wieder so sein, allerdings ist man auch auf die gleichzeitige Produktion von ungetorften Whisky eingestellt. Wir sind sicher, dass Annandale eine Bereicherung in der schottischen Destillerien-Landschaft werden wird und freuen uns schon auf die ersten Produkte daraus. Bis 2017 werden wir mit dem ersten Schluck Whisky allerdings noch warten müssen.
Die Wartezeit bis dahin kann man sich jedenfalls mit dem Blick auf die Homepage verkürzen…
Die indische Destillerie Amrut veröffentlicht heute den ältesten jemals abgefüllten indischen Whisky. Acht Jahre lang lagerte das Destillat in zwei Bourbon Fässern. Aufgrund der besonderen klimatischen Bedingungen betrug der Anteil der Engel 274 Liter. Der Vorteil: dieser Achtjährige ist vergleichbar mit Whiskys, die 25 – 30 Jahre in Schottland lagerten. Wegen des hohen Angel’s Share wurde diese Abfüllung auch Greedy Angels benannt. Es konnten nur 144 Flaschen abgefüllt werden. Der erwartete Verkaufspreis beträgt ca.von 140-160 €.
Tasting Notes von Dominic Roskrow:
Nase: Ein großer Hauch von kristallisierter Ananas, einigen tropischen Früchten und einer stacheligen, würzigen Staubigkeit.
Geschmack: Wow, zuerst rote Lakritze und Menthol Rancio, was auf ein hohes Alter hindeutet, und dann reich sirupartige Geleefrüchte, etwas Mandarine, Kirsch-Hustenbonbon und konservierte Erdbeeren in Sirup. Es ist eine total süße und sauber abgerundete Whisky Erfahrung, ohne Mängel.
Finish: Süß, reich und relativ kurze – aber sehr mehr-ish
Was wie eine Scherzmeldung klingt, könnte sich zu einer Katastrophe für die Farmer in der Moray-Region auswachsen: Sandstürme (!) haben heuer bis zu 50% der Kornernte vernichtet. HeraldScotland berichtet, dass tausende Tonnen sandigen Bodens von den Feldern geblasen wurden und sogar Straßen bis zu über einen Meter hoch blockieren. Autofahrer erzählen, dass die Sichtbedingungen momentan ähnlich seien wie bei Smog in Los Angeles. Obwohl man mit Schneepflügen versucht, die Straßen freizuhalten, bläst der Wind sie immer wieder zu. Es könnte Wochen, wenn nicht Monate dauern, um alle Folgen zu beseitigen.
Sandstürme sind in der Region auf Grund der Bodenbeschaffenheit nicht selten, aber der heurige Sturm sei der schlimmste seit Menschengedenken. Er hat entweder den Boden von der Saat geblasen oder sie an anderer Stelle tief unter dem Sand begraben, sodass es fraglich sei, ob die Saat aufgehen kann.
Das wahre Ausmaß der Katastrophe wird erst in den kommenden Wochen sichtbar sein, wenn es sich zeigt, welcher Teil der Saat aufgeht und welcher nicht.
Manche Destillerien erfreuen sich großer Beliebtheit und einer großen Fangemeinde. Sei es weil sie über Jahre hervorragende Abfüllungen präsentierten, oder weil ihre Marketingabteilung ganze Arbeit leistet. Und daneben gibt es die eher Unbeachteten, vielleicht sogar von uns vernachlässigten. Zu diesen gehört sicherlich Ardmore, sie produzieren hauptsächlich für Blends, Großabnehmer ist Teacher’s, und ihre Destillerieabfüllungen sind überschaubar. Serge Valentin verkostet heute Ardmore zweier unabhängiger Abfüller, welche Anfang der 90er Jahre destilliert wurden. Beide werden mit 90 Punkten sehr hoch bewertet.
Ardmore 21 yo 1992/2013 (49,7%, The Whiskyman, 175 bottles) 90 Punkte
Ardmore 1991/2013 (53.8%, Malts of Scotland, rum barrel, cask #MoS 13018, 234 bottles) 90 Punkte
Bacardi bringt, laut einem Artikel im Moodie Report, eine neue Produktlinie von Glen Deveron in den Duty Free Handel, und entgegen allen Trends ist sie eine mit Altersangaben. Die Glen Deveron Royal Burgh Collection Abfüllungen sind 16, 20 und 30 Jahre alt und wurden, so die Presseaussendung, aus den „privaten Beständen der Destillerie“ von Master Blender Stephanie Macleod zusammengestellt.
Die Glen Deveron Royal Burgh Collection wird ausschließlich im Duty Free erhältlich sein und zwischen 41 und 150 Pfund kosten. Glen Deveron ist unter Whiskygenießern auch unter dem Namen MacDuff bekannt – unter diesem werden die Whiskys der Destillerie von unabhängigen Abfüllern verkauft. Glen Deveron ist die östlichste Destillerie Schottlands.
Hier die Tasting Notes der einzelnen Abfüllungen:
Glen Deveron 16 Years Old: Weich & sanft
Noten von zart geröstetem Getreide und von Äpfeln mit einem weichen und sanften Finish
Glen Deveron 20 Years Old: Exotische Früchte
Zart geröstetes Getreide, geröstete Haselnüsse und exotische Früchte, fruchtig mit einem langanhaltenden Finish
Glen Deveron 30 Years Old: Süß und würzig
Beginnt mit einer erfrischenden Note von Eucalyptus, entwickelt sich hin zu Noten zart gerösteten Getreides, süßen Mandeln, Vanille und Kokos. Komplexes und charaktervolles Finish.
Heute einfach wieder mal Landschaft. Schöne schottische Landschaft, und schöne schottische Landschaft in der Morgensonne. Zudem eine Landschaft, die Whiskyfreunden auch als Markenname bekannt ist. Port Charlotte. Wer diese rauchigen Abfüllungen von Bruichladdich (das Foto wird hier mit deren freundlicher Genehmigung gepostet) schon einmal in Fassstärke genießen konnte, der kann vielleicht die Rauheit des Bildes der Landschaft an der Küste von Port Charlotte und die des gleichnamigen Whiskys gut in Gedanken in Einklang bringen…
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