Sonntag, 28. Dezember 2025, 05:19:45

Serge verkostet: Imperial

Imperial_Distillery_-_geograph.org.uk_-_6977Wie gestern berichtet, wird Chivas Brothers anstelle der alten und bereits abgerissenen Imperial-Destillerie ein neues Destillerie-Gebäude errichten. Eigentlich wäre dies ein guter Grund, sich den alten Imperial-Destillaten zu widmen. Serge Valentin findet ein anderen: Einige Unabhängige wählten die Lost Destillery für ihre neuesten Abfüllungen:

  • Imperial 17 yo 1995/2013 ‚Idunn‘ (49.5%, Dram of the Lords, bourbon barrel, 131 bottles) 87 Punkte
  • Imperial 1995/2013 (52.7%, Jack Wiebers, Old Passenger Liners, 298 bottles) 87 Punkte
  • Imperial 25 yo 1981/2007 (57.2%, Douglas Laing, Platinum, 270 bottles) 91 Punkte

Neuer Bruichladdich: Cask 1 „Wee Ruari“

cask1Beim Whisky-Händler Loch Fyne Whisky gibt es zur Zeit (und wahrscheinlich nicht für lange) einen ganz besonderen Whisky zu erwerben: Eine Abfüllung aus dem ersten Fass, das in der Destillerie nach der Wiederinbetriebnahme am 29. Mai 2001 abgefüllt wurde. Die Ehre des Abfüllens wurde damals symbolisch dem fünf Monate alten Sohn des neuen Destilleriemanagers, Mark Reynier, gewährt. Und dieser trug den Spitznamen „Wee Ruari“. Insgesamt wurden damals 376 Flaschen abgefüllt.

Nachdem Bruichladdich im Jahr 2012 verkauft wurde, zog sich Mark Reynier aus der Destillerie zurück. Nun entschloss sich die Familie, 250 der 376 Flaschen zu verkaufen. Die restlichen Flaschen bleiben in der Familie, sozusagen als Vorsorge für den nun 13jährigen Sohn.

Der Bruichladdich Wee Ruari ist mit 46% abgefüllt.und kostet bei Loch Fyne, die diese Abfüllung excklusiv vertreibt, 250 Pfund. Sammler von Bruichladdich werden sich von diesem Preis wahrscheinlich nicht abschrecken lassen, ist dies doch in einer gewissen Weise tatsächlich ein besonderer Whisky. Vom Geschmack her können wir das nicht feststellen – Verkostungsnotizen gibt es davon noch nicht.

Tobermory produziert wieder

800px-Tobermory_Distillery,_Isle_of_MullWegen Wassermangels musste die Destillerie Tobermory auf der Insel Mull vor einigen Tagen die Produktion einstellen. Sehr trockene Monate hatten die hauseigene Quelle auf einen bedenklich niedrigen Stand fallen lassen. Nachdem nun endlich 2 inches Regen gefallen sind, kann Tobermory mit heutigem Datum die Produktion wieder aufnehmen, berichtet die Onlineausgabe von HeraldScotland.

Tobermory wurde am Montag, neben Bunnahabhain und Deanston, von der südafrikanischen Distell Group mit der Aquisition von Burn Stewart um 160 Million britische Pfund gekauft (wir berichteten).

Glengoyne Video: Worth the Wait

Glengoyne_15YO_Bottle&Tube_medSeit Anfang April auf Youtube und gerade mal von weniger als drei Dutzend Menschen gesehen: Wir denken, dass dieses Video von Glengoyne über die Destillerie und den Herstellungsprozess mehr Beachtung verdient, denn es ist wirklich schön gemacht. In ihm sieht man etwas von der wundershcönen Umgebung, die Destillerie selbst, die Herstellung der Fässer und deren Lagerung. Ach ja, und die Musik ist ebenfalls nicht schlecht.

 

Jetzt fix: Imperial wird neu gebaut

Imperial_Distillery_-_geograph.org.uk_-_6977BBC berichtet soeben, dass die Pläne von Chivas Brothers, anstelle der alten und bereits abgerissenen Imperial-Destillerie ein neues Destillerie-Gebäude zu errichten, genehmigt wurden.

Mit dem Neubau (wohl größer als die alte Destillerie) und den neuen Brennblasen wird sich wohl auch das Destillat und damit der Charakter des Whiskys maßgeblich verändern, sodass wir den „alten“ Imperial-Stil nicht mehr bekommen werden. Schade darum – und man darf auf den neuen „Imperial 2“-Whisky gespannt sein, auch wenn das noch Jahre dauern wird…

Bald am Markt: Lord Elcho Blended Scotch von Wemyss

bottleBei Wemyss. dem unabhängigen Abfüller, gibt es bald einen neuen „Premium Blended Scotch“ im Verkauf (und damit auch in ausgewählten Fachgeschäften bei uns). Er nennt sich „Lord Elcho“. Lord Elcho, ältester Sohn des 5. Earl of Wemyss, war einer der wichtigsten Unterstützer von Bonnie Prince Charie während der letztendlich gescheiterten Jakobinischen Rebellion im Jahr 1745. Er wohnte im Wemyss Estate an der Küste des Firth of Forth – und scheint damit soetwas wie ein Vorfahre des jetzigen Abfüllers gewesen zu sein. Mehr über den neuen Blend erfährt man auf der neuen Website, die zur Vorstellung der Marke angelegt wurde. Vielen Dank für den Hinweis an Dr. Mario Prinz.

Wie man Glen Garioch ausspricht :-)

verify-logoHier zum Drüberstreuen ein ganz kurzes Video, das ein für allemal klärt, wie die Highland-Destillerie Glen Garioch tatsächlich ausgesprochen wird. Die unterrichtende Autorität ist niemand Geringerer als Distillery Manager Kenny „Digger“ Grant.

Neue Reihe von Old Pulteney im Duty Free

old_putneyAb dem nächsten Monat gibt es von Old Pulteney die Lighthouse-Serie. Zunächst werden diese neuen Abfüllung wohl nur in Asien erhältlich sein, im Spätsommer diesen Jahres sollen diese Flaschen in den bonbonfarbenen Verpackungen auch weltweit verfügbar sein. Als Thema nimmt Pulteney drei historische Leuchttürme in der Nähe von Wick auf.

Verkostungsnotizen:

Noss Head: In einem hellen Blau präsentiert, reifte diese Abfüllung in Bourbon-Fässern. Dieser Whisky ist vollmundig, süß und würzig mit einem Hauch von Kokos-, Zitronen und Orangen und einem lang anhaltenden Abgang. UVP £39.99

Duncansby Head: Die Farbwahl fiel hier auf ein hell leuchtendes Rot. Gereift in Bourbon Fässern und Sherry-Fässern, hat der Whisky einen süßen vollmundigen Geschmack mit Noten von Honig, Schokolade und Orangen. UVP £44.99

Pentland Skerries: Auffallend und ungewöhnlich für Whisky, die Umverpackung – sie ist lila. Der Whisky reifte in Sherry-Fässern und hat einen süßen, vollmundigen Geschmack mit einem Hauch von Rosinen, Gewürze und Schokolade. UVP £54.99

Prince Charles auf Schottland-Reise

logoggHeute startet Charles Philip Arthur George Mountbatten-Windsor, besser bekannt als Prince Charles, seine dreitägige Schottland-Reise. Auf seinem Programm steht, laut dailyrecord, neben einem Besuch der Glen Grant Distillery, hier eröffnet er unter anderem eine neue Abfüllanlage, die Eröffnung einer Biomasse-Anlage in der Speyside, welche die Abfälle aus der Whisky-Herstellung der umliegenden Destillerien verarbeitet. Sie wird jedes Jahr 8,32 Megawatt Strom erzeugen. Nach Angaben des Betreibers wird dies ausreichen, um 9.000 Häuser in der Gegend zu versorgen. Als Nebenprodukt fällt darüber hinaus eine als Tierfutter nutzbare Proteinergänzung an.

Serge verkostet: Glendullan

glendullanHeute morgen nimmt Serge Valentin die Glendullan Neuerscheinung von Signatory zum Anlass, sich dieser Speyside-Destillery mit einem Horizontal-Tasting zu widmen. Da ca. 97 Prozent der Produktion von Diageo für Blended Whiskys verwendet werden, ist Glendullan als Single Malt Whisky relativ selten und unbekannt.

  • Glendullan 15 yo 1997/2013 (46%, Signatory, Un-chilfiltered Collection, hogshead, cask #5067+5068, 729 bottles) 79 Punkte
  • Glendullan 12 yo 1997/2009 (56.1%, James MacArthur, Old Masters, bourbon, cask #5059) 80 Punkte
  • Glendullan 1981/2001 (55.5%, Scott’s Selection) 84 Punkte
  • Glen Dullan 20 yo 1978/1998 (50%, Douglas Laing, Old Malt Cask, 299 bottles) 74 Punkte
  • Glendullan 18 yo ‚Manager’s Dram‘ (64%, OB, 1989) 87 Punkte

Whisky im Bild: James Wills – Kilchoman

Anthony Wills und Sohn James sind die Eigentümer von Kilchoman, der jungen Islay-Destillerie. James war Gast auf der 6. Wiener Whiskymesse und hielt dort eine interessante Masterclass, in der er die Destillerie vorstellte und vier verschiedene Abfüllungen verkosten ließ. Es waren dies 100% Islay, die Machir Bay Abfüllungen von 2012 und 2013 sowie Kilchoman Loch Gorm, die sehr gelungene Abfüllung im Sherry-Fass. Hier sehen wir James am Messestand mit den verkosteten Abfüllungen.

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Buffalo Trace Distillery: Neues Warehouse

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Buffalo Trace Distillery Warehouse X„Auf der Suche nach dem heiligen Gral des Bourbon Whiskeys“ hat die Buffalo Trace Distillery den nächsten Schritt getan. Auf dem Firmensitz in Frankfort, Kentucky, auf dem seit mehr als 60 Jahren keine keine neuen Gebäude hinzu kamen, wird es ein neues Warehouse geben. In diesem „Warehouse X“ genannten Lager werden separate Kammern, in denen jeweils unterschiedliche Bedingungen geschaffen werden, den Einfluss von Licht, Temperatur, Luftfeuchtigkeit und Luftstrom bei der Fasslagerung nachvollziehbar machen. Der Baufortschritt und weitere Information zu diesem Projekt gibt es auf einer eigenen Website.

Verkostungsnotiz: Highland Park Loki

2013-03-08-loki_whisky_caseIm Rahmen der 6. Wiener Whiskymesse hatte ich die Möglichkeit, den neuen Highland Park Loki zu verkosten. Loki ist der zweite Release in der Valhalla-Kollektion, 15 Jahre alt, mit 48.7% abgefüllt und mit einer Holzverpackung in Form eines Wikingerschiffes zum Verkauf angeboten. In England kostet er ca. 130 Pfund, was für einen fünfzehnjährigen Whisky ein stolzer Preis ist (in Österreich und Deutschland wird er wohl, auch nach der Euro-Umrechnung, etwas teurer angeboten werden).

Nase: Das Ganze beginnt sehr fruchtig, fast zitronig. Irgendwie schleicht sich auch noch ein Anflug von Ingwer hinein, eine leichte Bitterkeit schwebt wie ein Mantel über allem. Interessant, weil einerseits Highland Park und dann doch wieder nicht. Es ist fast so, als wolle sich Loki in der Nase nicht fassen lassen.

Gaumen: Na aber hallo! Wo kommt denn plötzlich der ganze Rauch her? In der Nase hat er sich nicht identifizieren lassen, hier ist er aber sehr präsent – zumindest zu Beginn. Und dann wird es aber sofort wieder fruchtig und zitronig, Apfel ist da, wieder eine Bitterkeit über allem (Lakritze?). Auch hier ist Loki fast wie zwei Whiskys in einem. Das Ganze widerspricht sich nicht, sondern ergänzt und verstärkt sich irgendwie. Sehr interessant.

Finish: So ein Schelm, dieser Loki. Hier ist er auf einmal süß, ein merkbarer Vanilleton, der sich mit Gewürz mischt. Der Rauch schimmert noch etwas nach, aber wieder ist Loki anders als erwartet. Ich spüre keine Fruchtigkeit mehr, er schmeichelt sich davon. Das Finish ist mittellang, aber durchaus beeindruckend.

Zusammenfassung: Loki hat was. Man bekommt das Gefühl, er ist ein kunstvoll gemixter Zaubertrank aus verschiedenen Arten von Whisky. Dabei zerfällt er aber nicht, sondern bleibt ein harmonisches Ganzes. Irgendwie will mit kein anderer Whisky einfallen, der das kann, was Loki kann, und es so gut kann wie Loki – nämlich in allen Stufen aus mehreren Seelen zu bestehen. Dennoch: Der Preis ist sicherlich ein Sammlerpreis; im Konzert der Fünfzehnjährigen ist er preislich, auch wenn Loki in seiner Vielschichtigkeit da heraussticht, ziemlich weit vorne weg. Ist einem der Whisky das wert? Das muss jeder selbst für sich entscheiden. An Qualität und Charakter mangelt es ihm jedenfalls nicht.

( Anmerkung: Verkostungsnotizen sind immer subjektive Eindrücke und damit persönliche Wertungen. Sie können die eigene Erfahrung nicht ersetzen. Wir ermutigen Sie daher, sich nicht auf fremde Bewertungen zu verlassen sondern sich Ihre eigene Meinung zu bilden. Welche Verkoster eine Referenz für Ihre persönlichen Vorlieben sein können, stellt sich mit der Zeit heraus)

Verkostungsnotiz: Longrow Rundlets & Kilderkins

Longrow-11-Rundlets-Kilderkins-LARGEDer Blog von whiskyexchange.com hat heute eine Verkostungsnotiz zum Longrow Rundlets & Kilderkins veröffentlicht, gemeinsam mit einigen Hintergrundinformationen zu diesem Release. Der Nachfolger des Springbank Rundlets & Kilderkins aus dem Jahr 2012 wird dort gelobt, aber nicht so sehr wie der vorjährige Spingbank. Die Übersetzung ihrer Zusammenfassung lautet wie folgt:

„Er ist sehr fein, genau die richtige Balance zwischen süß, rauchig und fruchtig. Sollte ich ihn kritisieren müssen, dann wäre das allein der Tatsache geschuldet, dass er nicht so gut ist wie der Springbank Rundlets & Kilderkins aus dem letzten Jahr – er ist nicht so komplex und interessant wie dieser. Also ist er für mich „nur“ ein sehr guter Whisky, anstelle einer meiner Favoriten dieses Jahr – was weit davon entfernt ist, etwas Schlechtes zu sein.“

Den Longrow Rundlets & Kilderkins finden Sie momentan noch im gut sortierten Fachhandel – nachdem er limitiert abgefüllt wurde, könnte sich das aber bald ändern…