Einige Jahre ist es bereits her, als unter großem PR-Feuerwerk die geplante Geburt einer neuen Destillerie auf Islay verkündet wurde: Jean Donnay aus Frankreich (er besitzt dort die Glann Ar Mor Distillery) wollte mit Gartbreck auf dem Gelände nahe Bowmore und gegenüber von Lochindaal seine Islay-Destillerie errichten. Als Finanzpartner wurde bald der unabhängige Abfüller Hunter Laing genannt.
Nach einiger Zeit sah man auf dem Gelände Abbrucharbeiten – und dann lange nichts mehr. Kryptische Statements von Jean Donnay ließen wenig Hoffnung aufkeimen, dass es auf der Baustelle weitergehen würde, und Gerüchte von einem Zerwürfnis mit dem Partnerunternehmen Hunter Laing machten die Runde. Und als Hunter Laing mit dem Projekt Ardnahoe an die Öffentlichkeit trat (mittlerweile wird dort heftigst gebaut), war es ziemlich klar, dass es Gartbreck in der ursprünglich geplanten Form nicht geben würde.
Über das genaue Warum war allerdings nichts offiziell zu erfahren. Nun aber hat scotchwhisky.com aus England Einblicke in die Hintergründe erhalten (sehr lesenswerter Artikel!) – und es scheint, als wäre das Problem ein Streifen Land, der als Parkplatz und für Lagerhäuser vorgesehen war, und den Hunter Laing im Zuge der Partnerschaft auf eigene Rechnung erworben hat. Hunter Laing hätte 2015 als Käufer das Projekt übernehmen sollen, ein Deal, der letztendlich aber platzte. Es scheint so, als wäre das Grundstück damals als Vorbereitung auf den Kauf von Gartbreck also von Hunter Laing und nicht von Jean Donnay erworben worden.
Jean Donnay müsste, um sein Projekt jetzt weiter (und wohl mit neuem Partner) voranzutreiben, diesen Streifen Land von Hunter Laing kaufen – nur scheint man beim Kaufpreis Welten auseinander zu liegen, folgt man dem Artikel. Jean Donnay möchte sich gerne mit Hunter Laing einigen, die Firma sieht aber keinen Bedarf an Gesprächen, solange kein aus ihrer Sicht vernünftiges Angebot “von wem auch immer” vorläge.
Wer aktuelle Bilder des Geländes sehen will, kann das in einem heute auf meinwhisky.com erschienenen Artikel tun.
Es sieht also so aus, als würde Gartbreck eine “lost before built” Distillery werden…