Die Lagerhäuser von Stitzel-Weller in Shively, Kentucky stehen zum Verkauf (wir berichteten), Eigentümer Diageo möchte die Reifung und Lagerung ihrer Fässer in den nächsten zwei bis drei Jahren von Stitzel-Weller in die anderen Standorte in Kentucky, Shelbyville und Lebanon verlagern. Und füllt zudem einige der dort sehr lange gereiften American Whiskeys ab. Der Markteinführung des Stitzel Reserve Anfang Juni folgt nun mit I.W. Harper 34 Year Old die seltenste und älteste Abfüllung in der 150-jährigen Geschichte von I.W. Harper.
I.W. Harper geht auf die 1870er Jahre zurück, als die deutsch-jüdischen Einwanderer-Brüder Isaac Wolfe (I.W.) und Bernard Bernheim in Paducah, Kentucky, die Handelsfirma Bernheim Brothers gründeten, und brachten dort die Bourbon-Marke I.W. Harper auf den Markt. (Whisky Advocate stellt die Geschichte von I.W. Harper ausführlich dar). 1987 wurde das Unternehmen vom Diageo-Vorläufer United Distillers übernommen, es folgte eine Konzentration auf die asiatischen Märkte. Erst 2015 brachte Diageo seine Marke I.W. Harper mit der Einführung eines 15-Jährigen wieder zurück in die USA. Ein Straight Bourbon und ein 4 Jahre alter, in Cabernet-Sauvignon-Fässern gereifter Bourbon vervollständigen das Sortiment.
Jetzt kommt hier noch I.W. Harper 34 Year Old hinzu, allerdings in einer äußerst übersichtlichen Auflage. Für diese Abfüllung wurden vier Fässer ausgewählt, die während ihrer gesamten Reifung bei Stitzel-Weller lagerten. Die Fässer ergaben nur elf Flaschen Whiskey, die in Fassstärke von 63,1 % vol. abgefüllt wurden.
Die Geschichte der Destillation ist, wie Whisky Advocate schreibt, etwas unklarer: Diageo weiß zwar, dass der inhalt der Fässer 1989 in Kentucky destilliert wurde, kann aber nicht bestätigen, dass Stitzel-Weller der Hersteller war. Laut Nicole Austin, Diageo’s director of American whiskey liquid development, waren die vier für diese Abfüllung ausgewählten Fässer jedoch von Anfang an für I.W. Harper vorgesehen.
Von diesen elf Flachen stehen nur fünf zum Verkauf. Sie werden ab sofort bis Donnerstag, den 7. August, bei Sotheby’s in New York weltweit und online versteigert. Das Auktionshaus schätzt, dass jede der fünf Flaschen 3.000 bis 5.000 Dollar einbringen wird.
















