Freitag, 22. November 2024, 09:30:50

Templeton Rye: Den Bogen überspannt

Eigentlich haben Templeton-Gründer Keith Kerkhoff und Scott Bush es nicht viel anders gemacht als manch andere Whiskey-Marken in den USA. Man hat eine Marke mit einer Geschichte, die bis in die Zeit vor der Prohibition reicht. Und man hat die alte Mashbill, also das alte Rezept, wie die Maische zusammen gesetzt war. Was liegt da näher, als dies alles zu aktivieren. In Ermangelung einer eigenen Brennerei nutzt man die Möglichkeiten und Fähigkeiten der Firma MPG aus Lawrenceburg, Indiana. Und bekommt so einen neuen Templeton Rye Small Batch Whiskey.

Es sind dann aber kleine Feinheiten, die den Unterschied ausmachen. Neben dem Etikettenschwindel (wir berichteten) steht jetzt auch noch die nächste Klage an. Erneut hat MargareteMarie hat auf ihrem Blog whiskyundfrauen.auch für männer einen interessanten Artikel zu diesem Thema:

Angeblich existiere tatsächlich ein altes Rezept aus der Zeit der Prohibition, das aber nicht zur Produktion eines Rye-Whiskeys eingesetzt werden könne, weil der Roggen-Gehalt (Rye) nicht hoch genug sei, um den gesetzlichen Vorgaben zu entsprechen.
Stattdessen habe man 2006 zwei Geschmacksproben des MGP-Whiskeys und des Prohibitions-Rezepts an die Firma Clarendon Flavour Engineering in Louisville, Kentucky, übergeben. Diese habe dann einige Zutaten empfohlen, mit deren Hilfe ein „Prohibitions-Geschmack“ erreicht werden könne.

Wird diese klage wiederum zu Ungunsten von Templton Rye entschieden, müssten sie wohl erneut ihr Label ändern und auf die Formulierung „Prohibition Era Recipe“ verzichten.

Auch andere Blogger beschäftigt dieses Thema. Philip Reim nimmt sich dem Begriff Craft an und fragt auf Eye for Spirit: „Wie viel “Craft” steckt dann tatsächlich noch in “Craft”? Wie viel Authentizität und Ehrlichkeit hat dieser Begriff dann schon eingebüßt oder vollständig verloren?“ Und Oliver Klimek erläutert auf seinem (neuerdings „Super Premium Blog“) Dramming, warum Amerika bessere Vorschirften für Whiskey braucht.

Das Thema wird sicherlich noch weiter geführt – vor den Gerichten und in verschiedenen Artikeln. Wir bleiben am Ball. Und Keith Kerkhoff’s Video Statement (unter unserem Post oder bei Youtube) zu diesem Thema wird sicherlich nicht das letzte sein.

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