Dienstag, 05. November 2024, 06:37:19

The Ashami Shimbun: Viele Sake-Brauereien in Japan setzen auf Whisky

Wegen des veränderten Konsumverhaltens und -trends wenden sich viele Sake-Brauereien dem Destillat aus Getreide zu

Wir schauen heute mal wieder nach Japan, denn hier hat sich in whisky-technischer Hinsicht viel getan. Seit April diesen Jahres muss japanischer Whisky zu 100% aus Japan sein (welche Anforderungen jetzt ein Whisky aus Japan erfüllen muss, um als japanischer Whisky zu gelten, finden Sie hier). Die internationale (Malt)-Whisky-Szene klatschte zufrieden Beifall, und mancher sah sich selbst am Ende seiner erfolgreichen Mission. Denn in letzten Jahren wiesen vermehrt renommierte Whisky-Blogger und -Vlogger auf den vermeintlichen Missstand hin, dass Japan sehr viel Whisky importiert und dann als Whisky aus Japan verkauft und exportiert.

Sake leidet unter mangelnder Popularität

Doch vielleicht ging es bei der Änderung der Definition des japanischen Whiskys gar nicht um den europäischen Markt, oder wenigstens nicht hauptursächlich. Denn, wie wir im Artikel „Niigata sake brewers turn to whisky to help bolster business“ auf The Ashami Shimbun lesen, bietet diese neue Situation für japanische Sake Brauer neue Perspektiven. Einerseits kam es jetzt zu einer Verknappung von mindestens Grain Whisky in Japan (auf dieses Problem wiesen wir bereits hin). Und anderseits leidet der Sake momentan unter mangelnder Popularität. Nach Angaben der Nationalen Steuerbehörde, so lesen wir, sank der besteuerte Sake-Versand von 949.068 Kiloliter im Geschäftsjahr 2001 auf 457.470 Kiloliter im Geschäftsjahr 2019 um die Hälfte, wobei die einzelnen Sake-Brauereien von diesem Rückgang unterschiedlich getroffen waren.

Bei Whisky weniger Vorschriften

Bei der Hakkaisan Brewery zum Beispiel waren die Zahlen nur um 10% rückläufig gegenüber den Spitzenjahren. Trotzdem sah man sich nach Alternativen um und fand eine im und beim Whisky. Bereits 2016 erhielt die Brauerei ihre Lizenz zur Herstellung von Whisky. Nach anfänglichen, nicht Zufrieden stellenden Versuchen mit Reis begann die Hakkaisan Brewery m März auch mit der Destillation von Whisky aus Gerste in Niseko, Hokkaido. Man möchte zukünftig 90.000 Liter Whisky und Gin produzieren, und zielt auch auf den internationalen Tourismus, den man nach der Zeit der Coronavirus-Pandemie erwartet. Und diese Sake Brauerei ist nur eine Beispiel, weitere sind im Artikel aufgeführt. Denn, für die Sake Brauereien gilt: Ein weiterer attraktiver Aspekt ist, dass die Regierung bei der Whiskydestillation weniger Vorschriften auferlegt als bei der Shochu- oder Sake-Produktion.

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