Donnerstag, 21. November 2024, 15:07:09

The Press & Journal: Stehen wir vor einer Verkaufswelle kleiner Destillerien in Schottland?

Wie sehen Experten die Situation kleiner Brennereien in Schottland? Ein Artikel geht dieser Frage nach...

In der Business-Sparte von Press & Journal findet sich ein höchst interessanter Artikel über die Situation kleiner, relativ junger Whiskydestillerien in Schottland. Unter dem Titel „Are we on the verge of M&A for smaller Scotch distilleries?“ sprechen verschiedene Insider über die Problematik, die sich durch die aktuelle wirtschaftliche Lage für kleiner Destillerien ergibt – und geht der Frage nach, ob einige davon ohnehin für ihre Besitzer ohnehin nur als kurzfristiges Investment und als Verkaufsobjekt geplant waren. Die Frage, ob es zu einer Welle von Aufkäufen durch big player und andere Interessenten kommen wird, wird hier gestellt und von verschiedenen Insidern beantwortet – durchaus aber nicht gleichlautend.

Ian Stirling von der Port of Leith Distillery zum Beispiel meint, dass es momentan durchaus verkaufsbereite Destilleriebesitzer gibt, die ihr Investment wieder zu Geld machen wollen, und man in den nächsten Jahren viel Bewegung im Markt sehen wird. Alex Bruce, Managing Director bei Adelphi, meint sogar, dass einige kleine Brennerei unter Verkaufsdruck geraten werden, weil die Kosten für den Betrieb explodieren. Einige Investoren haben aber generell bereits bei ihrem Einstieg eher im Bereich von drei bis fünf Jahren geplant und wollen sich danach wieder zurückziehen.

Aber es gibt nicht nur Verkaufsabsichen, sondern durchaus auch Kaufinteresse: Alex MacDonald, der 2020 die North Point Distillery bei Thurso gegründet hat, hat bereits zwei ungefragte Angebote für eine Übernahme erhalten. Verkaufen will er aber nicht, er denke langfristig.

Von ihm stammt folgendes Zitat aus dem Artikel:

 “Over the next three-to-five years you’re going to see private equity funds, venture capitalists, and for that matter big spirit houses really starting to look at the small-to-medium tier of Scotch whisky for M&A opportunities. They’ll be looking at smaller distilleries – circa sub-500,000 litres (about 110,000 gallons) of pure alcohol (LPA) a year – as nice bolt-on additions for their stock portfolio, or perhaps as higher-end offerings for export markets.”

Auch die noch nicht einmal fertiggestellte Ardgowan Distillery hat bereits Kaufangebote erhalten – aus China und Indien, so der Artikel. CEO Martin McAdam meint allerdings, dass die Kleinen in diesem Spiel nicht unbedingt die besten Karten haben, denn seiner Meinung nach wären 2 bis 3 Millionen Liter Kapazität Voraussetzung für Kaufinteresse – oder wenn man in einem sehr spezialisierten Segment mit ca. 200.000 bis 300.000 Litern agiere.

Laut Brian Moore von Dentons, einer Firma, die Destillerien bei Verträgen berät, kämen gerade große Konzerne als Käufer in Frage. Dann müsse die kleine Destillerie aber schon sehr besondere Voraussetzungen erfüllen, wie zum Beispiel aus einer Whiskyregion stammen, in der der Konzern ein Defizit habe, oder so zentral gelegen sein, dass man die Brennerei als eine Art zentrales Besucherzentrum nutzen könne. Auch wenn die Destillerie sehr umweltfreundlich arbeite, wäre sie ein Ziel für eine Übernahme, weil man so die Umweltbilanz des eigenen Unternehmens aufbessern könne.

Den gesamten lesenswerten Artikel können Sie hier finden.

Unser Titelbild zeigt, als Beispiel einer kleinen, in letzter Zeit gegründeten Brennerei, die Destillerie Torabhaig auf der Isle of Skye.

Die Nc’Nean Distillery ist eine der vielen kleineren Brennereien, die in den letzten Jahren gegründet wurde. Sie zeichnet sich durch beispielgebende Nachhaltigkeit aus.

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