Whisky als Anlageform ist ein Thema, das immer wieder kontroversiell diskutiert wird. Dass man als Whiskyfreund nicht selten mehr kauft, als man konsumiert, ist eine Tatsache, die viele von uns am eigenen Leib erfahren haben, und nachdem Menschen in der Regel einen Sammeltrieb haben, kann aus dem „Unfall“ sehr schnell eine Leidenschaft werden. Wir sprechen hier nicht von „Flippern“, die aktuelle Sonderausgaben in höherer Zahl aufkaufen um sie dann schnell auf diversen Plattformen mit Gewinn wieder zu verkaufen, sondern von jenen Sammlern, denen wir wahrscheinlich in 50 Jahren verdanken, dass es noch Abfüllungen aus unseren aktuellen Jahrgängen zu kosten gibt – so wie wir es heute Sammlern verdanken, dass wir noch probieren können, wie Whiskys aus der Zeit um 1970 geschmeckt haben.
Eine kuratierte, also gepflegte Sammlung ist immer auch eine Wertanlage – und gerade zu unsicheren Zeiten, wie wir sie jetzt durchleben, stellt sich natürlich die Frage, ob sie auch ihren Wert behält. Wenn man nun die Daten von Whiskystats.net betrachtet, wo man Auktionen beobachtet und einen monatlichen Index über die Preisentwicklung am Sekundärmarkt erstellt, dann kann man diese Frage mit einem „nein, sogar noch besser“ beantworten: Der Index der meistgehandelten Whiskys in Auktionen stieg um 1,67% auf ein neues Allzeithoch, und hat damit 2020 bereits 16,8% gewonnen.
Natürlich kommt es dabei darauf an, die richtigen Flaschen zu haben, wenn man an den Wertsteigerungen nachhaltig teilhaben will – und da haben momentan Whiskys von Islay wieder die Nase vorne. Wenn man die Destillerien betrachtet, ist allerdings Rosebank momentan der absolute Star. Hier stiegt der Index um 11% im Juli, und so wurde zum Beispiel der Rosebank 21yo von Rare Malts um erstaunliche 2.000 Euro gehandelt.
Auch Caperdonich wird jetzt bereits sehr teuer gehandelt – gut gereifte, unabhängige Abfüllungen erzielen bereits Preise von 1.900 Euro – vor zwei Jahren musste man für diese Abfüllung gerade einmal 500 Euro auf den Tisch legen.
Mehr dazu im Artikel auf Whiskystats – wir danken wie üblich unserem Leser Jedi für den HInweis.