Freitag, 22. November 2024, 18:31:06

Wir verkosten: Ardbeg Supernova 2015, 54.3%

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Ardbeg Supernova 2015, 54.3%
nicht kühlfiltriert
Sample: Ardbeg
Verkoster: Silvia Behrens, Bernhard Rems

Nase: Frisch geöffnet finden sich getreidige Noten und dezenter Rauch, kalte Asche. Die endgültig letzte Ausgabe des Ardbeg Supernova wirkt sanfter als der SN 2014. Mit der Zeit öffnet sich der Whisky und bringt mehr Noten zum Vorschein: Laubfeuer, phenolige Wellen, frisches Leder, Jod, ganz leicht Gummi, deutlich Salz und zitronige Nuancen. Dann etwas Sud von Gewürzgurken, Salmiak-Lakritze, breiige Polenta mit Estragon-Senf. Das Ganze aber nicht explosiv, sondern eher getragen.

Gaumen: Jetzt aber! Salz, Rauch, Torf, Zitrone, und zwar laut und kraftvoll – eine Vehemenz, die man sich nach der Nase nicht so erwartet hat. Prickeln auf der Zungenmitte, so als setzte man sich eine fast leere Blockbatterie an, Pfeffer und Chili; etwas wie angebrannter Vanillepudding vermittelt noch immer mitschwingende Süße im Hintergrund. Sehr lebendiger Eindruck.

Finish: Lang, angenehm, Rauch und Süße verschränkt, wärmend. Süße bleibt zunächst deutlicher als die Rauchigkeit, ganz zu Ende eine leichte Bitternote am Zungenhintergund. Und danach das Gefühl einer Zigarette am nächsten Morgen.

Alles in allem: Ein typischer Ardbeg, durch die Süße  und die Verschiedenheit von Nase und Gaumen sehr interessant. Wir finden ihn gelungen, aber nicht so zwingend wie den Supernova 2014. Man trinkt ihn gerne genug, um ihn mit Sehr gut zu bewerten, aber er hat trotz schöner Vielschichtigkeit nicht den Wow-Faktor, der ein Spitzenklasse rechtfertigen würde.

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