Donnerstag, 21. November 2024, 15:51:17

Wir verkosten: Auchentoshan 1995 17yo Single Cask Collection

Der österreichische unabhängige Abfüller Single Cask Collection hat in den letzten Jahren einige interessante Abfüllungen auf den Markt gebracht, die sicher nicht zur Massenware zu zählen sind, sondern durch kluge Fassauswahl und dem von den Inhabern bestimmten Abfüllzeitpunkt leben.  Die Abfüllungen sind in ihrem eigenen Webshop und bei einigen Händlern erhältlich – und auch auf Whiskymessen ist die Single Cask Collection immer wieder gerne vertreten.

Heute verkosten Silvia Behrens und Bernhard Rems den 1995 Auchentoshan aus dem Einzelfass (ein Sherry Hogshead), in Fassstärke (53.5%), natürlich ungefärbt und nicht kühlfiltriert. Die Lowland-Destillerie ist bei Unabhängigen eher selten zu finden und zeigt einen leichten, floralen Hauscharakter.

auchentoshan

Nase: Sehr interessant. Man möchte meinen, man hätte eine Mischung aus einem Iren und einem Speyside-Whisky vor der Nase. Die bernsteinfarbene Flüssigkeit verbreitet zunächst kurz den Geruch von Rosinen, Vanille und Butter, bevor die fruchtigen Noten (Sherry) und die trockenen Wiesentöne (Blumenduft, leichte Heunote) übernehmen. Irgendwo auch der Geruch von gezuckerten Ananaserdbeeren – insgesamt sehr schöne Töne. Eines zeigt der Whisky schon in der Nase: Für einen Lowlander ist er sehr „körperlich“.

Gaumen: Ölig trägt er an, süßlich wie Honig, aber wieder ist der trockene Unterton da. Man hat einen Hauch von Haselnuss, Vanille. etwas Schokolade vom Sherry, das Ganze ist sehr weich und rund. Gegen Ende breitet sich der Geschmack von Pomeranze und rosa Grapefruit aus, leichte Kirschanklänge. Wiederum: Für einen Lowlander sehr gehaltvoll, da ist nicht nur Kraft, sondern auch Dichte dahinter.

Finish: sehr lang, intensiv und voll. Die Grapefruit nistet sich mit einiger Bitterkeit am Wangengrund ein, und von dort will sie nicht mehr weichen. Was ein wenig schade ist, denn das deckt einiges vom vorher Erlebten zu.

Alles in allem: Ein dichter, schöner Lowlander. Der Sherry drängelt sich nicht vor, sondern bettet sich gut ins Gesamtbild ein. Er ist intensiv und komplex genug, um ihn nicht einfach nebenher zu trinken – man darf und soll sich ruig Zeit für ihn nehmen (und ihm auch etwas Zeit geben, nachdem man ihn ins Glas gefüllt hat). Ein schönes Sehr Gut von uns.

Das Sample für diese Verkostung wurde uns vom Abfüller zur Verfügung gestellt.

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