Mortlach – ein typischer Speysider, ein Whisky, den man ebenso typischerweise aus dem Sherryfass erhält. Offizielle Abfüllungen im Sinne von regelmäßigen Standardabfüllungen unter eigenem Label findet man bei Mortlach nicht, dafür gibt es von Unabhängigen mehr als genug davon, und zumeist in erfreulicher Qualität. Ein „Quasi-Standard“ ist der 15jährige von Gordon & MacPhail mit 43% (ca.50 Euro), den Redakteur Bernhard Rems verkostet hat.
Nase: Sehr dicht mit einer malzigen Note in der Nase, etwas Schärfe, später ein unangenehmer Anhauch von Schwefel, der die vom Sherry hervorgerufenen Töne stört. Schade, denn anfänglich ist sie durchaus erfreulich.
Gaumen: Anfänglich sehr süß, etwas ölig, hinten nach setzt sich Bitterkeit in den Vordergrund. Die Fruchtnote ist leicht säuerlich, der Sherry macht sich bemerkbar. Etwas Eiche, daraus der leichte Vanilleton.
Finish: Die bittere Note wird vom schwefeligen Anflug noch verstärkt; da ist viel Holz dabei, aber es gefällt nicht. Mit jedem weiteren Schluck wird der Schwefel noch dominanter.
Alles in allem: Schade – ein meiner Meinung nach wirklich schwacher Mortlach, der von Holz und Schwefel geplagt wird. Irgendwie wirkt er kraftlos und etwas verrottet. Es gibt so viele wunderbare Mortlach – dieser ist keiner davon.
[review]
Die alte Abfüllung von 15 Y Mortlach, G&M, 40% vor 2000 abgefüllt ist noch ein feines Teil 😉