Wieder geht es nach Irland. Hinter dem achten Türchen verbirgt sich der zweite Ire nach dem unlängst verkosteten Tyrconnell: Der Jameson in der Standardabfüllung. Weltweit ist er der Inbegriff des irischen Whiskeys – Silvia Behrens und Bernhard Rems verkosten ihn um zu erfahren, ob er ein guter Botschafter Irlands ist.
Nase: Sofort nach dem Öffnen der Flasche hat dieser Whiskey den Geruch eines frisch zusammengebauten Ikea Möbelstücks – das verfliegt aber nach wenigen Augenblicken und macht Platz für den Geruch einer Schüssel mit reifem Obst, etwas Orangenschale und den Staub in einer Tischlerei. Ein wenig Gras ist auch dabei, aber so richtig greifbar wird das alles nicht.
Gaumen: Trinken wir gerade Whisky oder samtweiches Wasser? Unglaublich sanft kommt der Jameson daher (ist sicher auch seinen 40% geschuldet). Ein wenig bekommt man den Eindruck von frischen Früchten, die aber in Zuckerwasser ertränkt werden. Und eine seltsame Bitterkeit ist ganz hinten, die sich an nichts wirklich anschließt. Eigenartig.
Finish: Kurz, zuerst honigsüß, dann würzig, fast bitter.
Alles in allem: Für uns gibt es bessere Iren. Redbreast zum Beispiel, oder Yellowspot. Der Jameson ist ein wenig beliebig, und wenig aufregend. Die Ecken und Kanten, die sich mit gutem Willen entdecken lassen, sind nicht Charakter, sondern Schwächen. Also nur ein „geht so“.
Wie geht es morgen weiter? Wir freuen uns schon auf die nächste Überraschung…