Donnerstag, 28. März 2024, 23:48:37

Dem schottischen Whisky fehlen Glas, Korken und Karton sowie LKW-Fahrer

Die Kombination von Brexit und covid-19 führt zu Lieferschwierigkeiten

Der Brexit bereitet der britischen Wirtschaft weiterhin große Probleme. Die Schwierigkeiten beim Warenverkehr zwischen Groß-Britannien und der Europäische Union sind immer noch gegeben, auch wenn diese in den Medien-Berichten auf beiden Seiten des Kanals nicht mehr so viel Raum einnehmen wie noch zu Beginn des Jahres. Zu diesen Problemen kommen noch die Aufgaben und Schwierigkeiten hinzu, deren Gründe in der covid-19-Pandemie liegen. Der daily record lässt in seinem Artikel ‚Scots whisky distilleries face burden of Brexit with supply and driver shortages‘ einige Whisky-Produzenten ihre speziellen Herausforderungen darstellen.

Die Verzögerungen beim Wareneingang nach Großbritannien führen beispielsweise bei schottischen Destillerien zu einer Knappheit von Glas, Korken und Karton. Denn auch nach neun Monaten Brexit ist der Export nach Großbritannien noch immer für EU ansässige Glas- und Korkanbieter keine Routine. Der Wachstum des Online-Shoppings während der Pandemie, gepaart mit der erhöhten Abkehr von Plastikverpackung, führt zu einem höheren Bedarf an Karton, so zu einer stärkeren Nachfrage und längeren Lieferzeiten. Die Vorlaufzeit von drei Monaten bei Karton hat sich nun für schottische Destillerien in der aktuellen Situation verdoppelt.

Hinzu kommt noch verstärkend, dass in Groß-Britannien momentan fast 100.000 Lkw-Fahrer fehlen. Nach dem Brexit verließen viele Angestellte aus Europa das Land, deren Jobs nicht neu vergeben werden konnten. Denn durch die Pandemie fielen Zehntausende Fahrprüfungen aus, es fehlt hier einfach der Nachwuchs, wie der Spiegel schreibt.

John Laurie, Geschäftsführer von The Glenturret, konkretisiert gegenüber dem daily record die momentane Situation anhand von Zahlen. Er geht davon aus, dass die Faktorkosten von The Glenturret aufgrund der Unterbrechung der Lieferkette um bis zu 10 Prozent gestiegen sein könnten. Die Knappheit an Kartons führte dazu, dass sie Verpackungskartons verspätet erhielten, bei Abfüllern gebuchte Termine deshalb absagen mussten und sich so die jährliche Markteinführung um drei Monate verzögerte. Für ihn stellt sich die Situation des Scotch Whisky so dar:

„We are in a very strange place just now – demand for single malt Scotch is globally high, we have the product, but the UK infrastructure has been eroded over the last few years and we are struggling to get our product to our customers.“

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