Keine Angst, die „künstliche Zunge“, die Uwe Bunz, Professor für organische Chemie an der Universität Heidelberg, entwickelt hat, kann den menschlichen Geschmackssinn nicht ersetzen, und damit bleiben auch automatisierte Tasting Notes reine Fiktion – aber sie kann auf Basis spezieller fluoreszierender Nachweisreagenzien ähnliche Whiskys erkennen und klassifizieren.
Eine Sendung auf der Website von Deutschlandfunk (zum Nachlesen UND zum Nachhören) beschäftigt sich mit dieser Erfindung von Bunz, und sie erklärt auch das Prinzip dahinter. Unter anderem wird Bunz gefragt, wie treffsicher die „künstliche Zunge“ arbeitet, und seine Antwort ist recht erstaunlich:
Krauter: Das heißt, Sie könnten sagen, welche Whiskys aus derselben Distillerie stammen oder welche Single Malts da vorliegen?
Bunz: Ja, das könnte ich machen, wenn Sie mir ein Trainingsset geben von Whiskys, die relativ ähnlich sind. Wenn ich ein Trainingsset von so und so viel Whiskys habe und Sie mir dann einen unbekannten Whisky geben, dann kann ich sagen, dieser Whisky hat ein Muster, das am ähnlichsten dem und dem Whisky ist, und ich würde dann vermuten, dass es sich um einen Whisky aus derselben Distillerie handelt oder von einem ähnlichen Fabrikanten handelt.
Wie sie funktioniert, und was Bunz mit den Whiskys, die er für die Versuche um rund 1000 Euro kaufte, gemacht hat, das können Sie dem interessanten Artikel entnehmen.