Dienstag, 18. März 2025, 17:21:12

Event-Tasting: Highland Park 56yo mit Martin Markvardsen im KaDeWe in Berlin (mit Video-Interview und Galerie)

Vom 18yo bis zum 56yo, dem ältesten Highland Park bisher - ein Report mit Bildern, Video und Tasting Notes

Am 26. Februar dieses Jahres stand die sechste Etage des KaDeWe in Berlin im Zeichen von Highland Park: Dorthin lud Suntory Global Spirits ausgesuchte Gäste zu einer Verkostung des neuen und bislang ältesten Whiskys aus der Orkney-Destillerie: den Highland Park 56yo. Aber dem nicht genug: Zur Einstimmung auf diese rare Abfüllung gab es – in Begleitung eines 10 Gänge Degustationsmenüs, auch noch vier andere Highland Park zu verkosten. Das Lineup konnte man sozusagen als „auch der Weg ist das Ziel“ beschreiben.

Gastgeber war Martin Marvardsen, der Global Senior Brand Ambassador für Highland Park, der die Marke seit nun mehr 19 Jahren verkörpert. Ihm oblag es, die Whiskys zu beschreiben und Hintergrundinfos zu ihnen zu vermitteln.

Die Gäste empfing vor der Verkostung ein Pop-up-Store, in dem unter anderem der Highland Park 56yo noch bis Mitte März präsentiert wird. 170 Flaschen von ihm gibt es, und eine davon kostet satte 55.000 Euro.

Bevor wir zu den Whiskys kommen, bringen wir einmal den Elefanten aus dem Raum: Kann ein Whisky 55.000 Euro wert sein? Die Antwort beginnt, zumindest für uns hier, mit einer Gegenfrage: Was würden Sie als Whiskyliebhaber für einen Whisky ausgeben? Die vernünftigste Antwort darauf wäre wahrscheinlich „was er mir wert ist und was ich mir leisten kann“. Nun sind diese beiden Faktoren rein persönlich – und so kann und muss jeder selbst entscheiden, wo man seine Grenzen zieht.

Und zu bedenken ist auch: Der Preis von Whisky steigt nicht mit dem Geschmack, sondern man könnte ihn, grob gesagt, als ein Produkt aus Geschmack hoch Seltenheit bezeichnen. Bei einem 56 Jahre alten Whisky, noch dazu den ältesten von Highland Park bisher, ist also die Seltenheit der bestimmende Faktor für den Wert. Also, um die Anfangsfrage rein persönlich aus der Sicht des Autors dieses Artikels zu beantworten: „Kann ein Whisky 55.000 Euro wert sein? Mir nicht, aber anderen schon.“

Das Tasting hat übrigens eindrucksvoll bewiesen, dass man nicht unbedingt ganz tiefe Taschen haben muss, um hervorragenden Whisky zu genießen. Im Laufe des Abends verkosteten wir, begleitet von einem 10-Gänge Degustationsmenü, insgesamt fünf Whiskys von Highland Park:

  • Highland Park 18yo
  • Highland Park 21yo
  • Highland Park 25yo
  • Highland Park 30yo
  • und natürlich den Highland Park 56yo.

Tasting Notes zu den ersten vier finden Sie in Hülle und Fülle im Netz – und sie unterstreichen unsere Eindruck, den wir an diesem Abend gewinnen konnten: Diese vier Whiskys von Highland Park steigern sich im Gesamteindruck von ausgezeichnet zu sensationell. Schon der 18yo (ca. 120 Euro) ist ein runder, ausgewogener Genuss, und es ist mit steigenden Altersangaben so, als würde das Bild immer mehr Farbe und Tiefe erlangen. Im 21yo (ca. 240 Euro) fand man beeindruckende Komplexität, die im 25yo (Ladenpreis um die 700 Euro) noch eine Steigerung erfuhrt. Der 30yo war für den Autor des Artikels und einige andere Anwesenden jenes Bottling, ddas die größte Kaufversuchung darstellte – trotz seines gehobenen Preises von 1.350 Euro: er war schlichtweg ein großartiger und kompletter Whisky, etwas Besonderes, das in Erinnerung bleibt.

Und der Highland Park 56yo? Kann der hier noch etwas daraufsetzen? Ja, und zwar eindrucksvoller als erwartet. Hier bricht zwar die Korrelation zwischen Geschmack und Preis komplett – aber das tut der geschmacklichen Qualität des Whiskys natürlich nicht den geringsten Abbruch.

Finden Sie nachfolgend die Tasting Notes von Whiskyautor und Instagram-Influencer Davide Ansalone (Instagram: @whisky_munich), der mit uns gemeinsam auf der Verkostung anwesend war, und anschließend unsere eigenen Anmerkungen, die sich weniger auf die Facetten des Geschmacks sondern mehr auf den Charakter des Whiskys konzentrieren.

Danach finden Sie noch ein kurzes Video mit einem Gespräch mit Martin Markvardsen, der Seele und dem Gesicht von Highland Park seit fast 20 Jahren, der das Tasting leitete und präsentierte. Und als Nachschlag stellen wir Ihnen das Degustationsmenü des Abends in Bildern vor – zur Komplettierung des Genusses.


Tasting Notes von Davide Ansalone:

Nase: Wow! Reife Aprikose, Frucht und Blume. Geröstete Kokosraspeln und in Honig getauchte Macadamia. Pflaumenkompott, Cremekaramell auf einem Brett aus warmer Eiche. Dazu Blumen, Heidekraut und ätherischer Kerzenrauch.

Gaumen: konzentriertes Umeshu, sehr reife Cantaloupe-Melone, blumiger Ingwer und Aprikosenmarmelade und sonnengewärmte Eiche. In Honig getauchte Mandeln, samtiges Wachs, saftige getrocknete geräucherte Ananas.

Ein Hauch von Orkney-Heidekraut und entferntem Lagerfeuer.

Abgang: unendlich. Dick und marmeladig, ein warmes Paket aus getrockneten Früchten und Blumen, eine Mischung aus Ananas, Mango, Aprikosen und Pflaumen, eingehüllt in süßes Heidekraut und leichten Eichenrauch.

Anmerkungen von Bernhard Rems:

Was für ein charaktervoller Whisky, der schon in der Nase beweist, dass Alter und Lebendigkeit keine Widersprüche sein müssen – wenn großartiges Liquid auf großartiges Fassmanagement trifft.

Die sekundäre Reifung fügt zum zunächst 40jährigen, der mit seiner Tiefe ein wunderschönes tragendes Fundament bildet, noch die lebendige Fruchtigkeit und die Breite von 16 Jahren first fill Sherryfass dazu. Frucht und Süße funkeln, zurückhaltende Eiche bettet das Ganze in einen soliden Körper, und dazu findet man – nach so langer Zeit ein echtes Faszinosum – immer noch die Anklänge von Heidekraut-Rauch, der so typisch für die Orkney-Brennerei ist. Gordon Motion hat hier etwas Großes abgeliefert, etwas, was vielleicht nur aus der Verbindung von einem alten Whisky und gleichzeitig langjähriger Expertise als Master Whisky Maker gelingt.

Interview mit Martin Markvardsen:

Nachschlag: Das Menü in Bildern

Einerseits als Food Pairing und andererseits als eigenständiger Genuss war das Essen des Abends etwas, das wir hier nicht unerwähnt lassen wollen:

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