Ende März erwartete Pernod Ricard einen deutlichen Rückgang ihres Gewinn, bedingt durch die covid-19-Pandemie (wir berichteten). Der Konzern, im Besitz von Marken wie unter anderem Aberlour, Glenlivet, Jameson und Chivas, rechnete einem Rückgang der operativen Gewinne (also jene, die durch das normale Geschäft erzielt werden) von 20% für das Fiskaljahr 2020. Nun, vier Monate später, kann Pernod Ricard die zu erwartenden Gewinneinbußen reduzieren. Man geht also von einem besseren Jahr 2020 als gedacht aus, erwartet jedoch immer noch ein Rückgang des Gewinns, jetzt allerdings nur noch von 15%.
Wie im März erwartet, verzeichnete Pernod Ricard im Travel Retail Geschäft von Februar bis Ende Juni einen Rückgang um 80%. Dieser Markt verlangsamte sich aufgrund der durch die Pandemie verursachten Reisebeschränkungen drastisch. Im On-Trade-Bereich, der rund 25% des Umsatzes ausmacht, wurde der Umsatz von Mitte März bis Ende Juni insgesamt eingestellt, da Geschäfte schlossen oder nicht nachbestellten.
Auch wenn der Konzern in seiner Prognoge im März mit dem sechswöchigen Lockdown in Indien nicht rechnete, blickt man ein wenig zuversichtlicher auf den Rest des Geschäftsjahres. Der Off-Trade-Bereich, insbesondere in den USA und Westeuropa, zeigte eine größere Widerstandsfähigkeit. Und auch dank einer starken Kostenreduzierung für das Geschäftsjahr 2020 erwartet Pernod Ricard nun einen kleineren Gewinnrückgang.