Dass in Schottland momentan jede Menge neue Destillerien entstehen oder geplant sind, ist selbst nur peripher an Whisky interessierten Personen mittlerweile aufgefallen. Auch hier auf Whiskyexperts vergeht kaum eine Woche, in der wir nicht über ein neues Projekt berichten, das angekündigt wurde.
Stellt sich eine Frage: Wer soll das alles trinken? Und diese Frage stellt sich nicht nur uns, sondern auch einem führenden schottischen Ökonomen. The Press and Journal zitiert Tony Mackay von Mackay Consultants, der für Investoren mittlerweile jede Menge Risiken sieht. Hier Mackay im O-Ton:
“I continue to be bemused by the flood of plans for new whisky, gin and other alcohol distilleries in Scotland. The investors involved are not interested in the overall demand/supply balance. They believe they can realise their desired market shares even if overall whisky consumption declines. Some of them seem risky investments to me but good luck to them all.”
Zu gut Deutsch: Investoren nehmen keine Rücksicht auf das zu erwartende Angebot und die zu erwartende Nachfrage, und einige dieser Investitionen sehen ziemlich riskant aus – aber zumindest wünscht Mackay allen viel Glück.
Mackay sagt allerdings auch, dass viele der neuen Projekte Klein- und Kleinstdestillerien sind, aber diese müssen in einem bald wohl eher gesättigten Markt ihre Nischen finden, um überleben zu können.
Der Artikel gibt nebenbei eine gute Übersicht über einige der neuen Projekte (mit einem kleinen Fehler: Ardnamurchan wird als „im Bau“ bezeichnet, ist aber schon seit einiger Zeit in der Produktionsphase).
Unser Bild zeigt ein Rendering der geplanten Lindores Abbey Distillery an der Geburtsstätte des schottischen Whiskys.