„There aren’t enough skilled distillers for Irish whiskey boom“, sagt Barbesitzer und Experte Sean Muldoon in einem Artikel auf Imbibe.com – und spricht damit ein Problem an, das nach übereinstimmender Meinung anderer Fachleute nicht nur Irland, sondern in einem gewissen Ausmaß auch Schottland betrifft.
Der Whiskyboom hat in den letzten Jahren eine Vielzahl von Destillerien entstehen lassen, und jede davon, sei sie groß oder winzig, braucht einen fähigen Brenner, der die Produktion dort fachkundig leitet.
Sean Muldoon meint, dass es zu wenig Leute gibt, die genügend Erfahrung haben, die vakanten Stellen zu besetzen. An Talent mangelt es nicht, aber Talent sei nicht alles, so Muldoon. Auch die Erfahrung brauche es, um überzeugende Produkte zu schaffen, aber Erfahrung komme von Praxis, und die würde – besonders in Irland – wegen der eher kleinen Anzahl an tatsächlich bereits länger arbeitenden Brennereien fehlen.
„Das letzte, das wir brauchen“, mein Muldoon im Artikel, „ist eine Menge Middleton-Klone“. Es sei deshalb ratsam, auch auf die Erfahrung schottischer Brennereien zuzugreifen.
Mark Reynier von der Waterford Distillery, ehemals bei Bruichladdich, sieht das ähnlich, meint aber, dass das Hauptaugenmerk auf die Regionalität der Zutaten gelegt werden solle, um den irischen Charakter des Destillates zu betonen. Die Kunst des Destillierens sei überall in gleicher Weise zu erlernen. Ebenso wichtig wäre eine Körperschaft, die Regeln wie die Scotch Whisky Association aufstellt, um dem Konsumenten bei irischen Whiskey ähnliche Sicherheit zu geben. So eine Organisation fehle in Irland seiner Meinung nach noch.
Und diese Organisation würde dann wohl mit ihren Regeln und Vorgaben auch eine Richtschnur schaffen, nach der die Brenner ihre Talente entwickeln könnten…