Whisky, der Preis und der Wert. Nicht nur der Autor dieses Berichts bekommt immer mehr das Gefühl, dass sich hier eine sehr ungesunde Schere auftut – auch Serge Valentin von Whiskyfun fragt sich in seiner Verkostung von heute, wo da hin und wieder die Relation bleibt.
Anlass für diese Fragestellung ist der Glenrothes 1969, der als Originalabfüllung um 4000 Pfund von der Destillerie verkauft wird. Nach eignenen Angaben hat Glenrothes die Fässer dazu von Duncan Taylor zurückgekauft – und hier beginnt die Crux: Whiskys aus den Schwesterfässern sind auch jetzt noch online für Preise um die 350 Euro zu erhalten. Zugegeben, nicht in diesem extravaganten Decanter, aber der sollte den Preis ja auch nicht gerade verzehnfachen. Nachdem Serge einige der Schwesterfässer bereits in der einen oder anderen Abfüllung verkostet hat, findet er, dass diese neue Abfüllung – zumindestens seiner Meinung nach, nicht die Interessanteste ist. Sie bekommt 88 Punkte. Sein Fazit: excellent aber nicht besonders „besonders“ – sicherlich nicht 4000-Pfund-besonders.
Hier noch die gesammelten Wertungen:
- Glenrothes-Glenlivet 8 yo (70° Proof, Gordon & MacPhail, 75.7cl, 1970s): 77 Punkte
- Glenrothes 18 yo 1994/2013 (50.7%, The Maltman, bourbon, cask #7608, 336 bottles): 85 Punkte
- Glenrothes 21 yo 1990/2011 (60.1%, Wilson & Morgan, for Taiwan, sherry butt, cask #12899): 89 Punkte
- Glenrothes 1969/2013 ‚Extraordinary Cask‘ (42.9%, OB, hogshead, cask #11485, 133 bottles): 88 Punkte