Freitag, 26. April 2024, 10:05:44

Unser Whisky des Monats April 2017: Strathisla 2005 GM

Ein junger, unabhängiger Speysider schafft es diesmal bei uns ins Rampenlicht

Um bei Whiskyexperts der Whisky des Monats zu werden, muss man einiges können: Man muss halbwegs verfügbar sein, unserer Meinung nach ein gutes Verhältnis zwischen Preis und Leistung zeigen und für Einsteiger wie auch Fortgeschrittene Erfreuliches bieten. Auch im April haben wir uns mit unserer (wie immer durchaus subjektiven) Empfehlung an diese Leitlinien gehalten, wenn man vielleicht auch etwas mehr suchen muss, um ihn im Shop zu finden. Ganz neu ist er nicht mehr, und besonders hervorgehoben wird er wohl auch nirgends sein. Obwohl er es unserer Meinung nach verdient hätte: Der Strathisla 2005 Distillery Label von Gordon & MacPhail.

Irgendwie sieht es ganz eigenartig aus, wenn auf einem so antiken Label die Jahreszahl 2005 prangt, aber nachdem Gordon & MacPhail, der größte unabhängige Abfüller Schottlands, die Rechte an dem alten Destillerielabel besitzt, ist es weniger Gag als konsequente Fortsetzung einer Linie. In der Tat füllt Gordon & MacPhail auch alte Strathislas ab – aus den prall gefüllten Lagern gibt es zum Beispiel auch Strathislas aus den Vierzigerjahren des vorigen Jahrhunderts. Wer das Vergnügen hatte, solche alten Abfüllungen zu kosten der weiß, dass ihnen die lange Lagerung nicht geschadet hat – Holzmonster findet man kaum darunter.

Strathisla an und für sich glänzt als Destillerie nicht durch großes Marketing. Einen 12jährigen gibt es in der Standardrange, und ansonsten ein paar andere offizielle Bottlings, darunter Handabfüllungen aus der Destillerie und ein paar Specials. Nicht mehr als 30 sind es seit 1955 – von einer offiziellen Flut kann man also wahrlich nicht reden. Hingegen kennt wohl fast jeder den Blend, der durch Strathisla seine Eigenart erhält: Chivas Regal. Strathisla ist der Signature-Malt jeder Chivas-Abfüllung.

Der Strathisla 2005, der von Gordon & MacPhail unter dem alten Destillerielabel abgefüllt wird, teilt sich etwas den Charakter dieses Blends, allerdings recht eigenständig und „single-maltig“: Eine hinreißende Nase mit Apfel, Herzkirschen, etwas Zitrone. Am Gaumen bringt er schöne Süße, eine leicht würzige Note und etwas wie Pocket Coffee, also etwas Latte Macchiato mit dunkler Schokolade. Im Abgang bleibt das süße Kaffeegefühl, und das Finish ist für einen Zehnjährigen erstaunlich lang.

Was wir an unserem Whisky des Monats, den Sie mit ein wenig Suchen bei vielen Händlern noch finden sollten, besonders gefällt ist der Umstand, dass er unserer Meinung nach Einsteiger nicht überfordert und Fortgeschrittene nicht langweilt. Für unter 50 Euro ein würdiger Begleiter durch den Monat April.

Flaschenbild mit freundlicher Genehmigung von whic.de

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