Als wir Ende April 2022 eine knappe Woche auf Islay verbrachten, konnten wir natürlich nicht umhin, auch die Destillerie Laphroaig zu besuchen. Dank Beam Suntory Deutschland konnten wir noch einen Platz auf einer der Touren in der Brennerei erhalten, und haben diesen für eine Bilddokumentation genutzt.
Begleiten Sie uns also auf einem Rundgang durch Laphroaig – der mit einem Fußmarsch von Port Ellen weg beginnt…
Von Port Ellen aus machen wir uns zu Fuß auf nach Laphroaig. Es ist die erste Destillerie an der Küstenstraße, danach kommen Lagavulin und dann Ardbeg
Schon von weitem sieht man, dass auf dem Gelände der Brennerei ein neues Lagerhaus errichtet wird.
Der Boden wird betoniert (als wir 24h später wieder hier vorbeikamen, war die Front rechts geschlossen und alle Böden betoniert...)
Es ist nicht das einzige Lagerhaus dort - hier in diesem Komplex finden sich racked warehouses, nur bei der Brennerei gibt es ein Dunnage Warehouse.
Der Eingang. Jedes Paradies braucht Palmen :-).
Das Gebiet der Destillerie ist weitläufig, das Still House (Bild Mitte) abgesondert von den Mälzböden und dem Gärhaus.
Sieht relativ frisch gestrichen aus. Der Name der Destillerie wurde damals ans Lagerhaus geschrieben, um den Lieferschiffen Orientierung zu geben.
Die Bucht von Laphroaig. Am Morgen, als wir dort waren, fast spiegelglatt.
Am Haus kann man "The Royal Warrant" finden. Lange war Laphroaig die einzige Destillerie, die diese Auszeichnung trug. Man muss sie immer wieder verdienen.
Wer bei Laphroaig ist und dieses Schild nicht fotografiert, hat sein Leben nicht im Griff :-)
Eine schöne Auswahl findet man im Visitor Centre.
Auch im Visitor Centre: Ein Museum zur Geschichte von Laphroaig.
Die Anfänge...
...und die Neuzeit auf zwei Schautafeln
Wer seinen Claim besuchen will, findet hier sicher die passenden Gummistiefel.
Auch hier gibt es ein Cafe, in dem man sich gute Tropfen einschenken lassen kann...
Auch Laphroaig hat eigene Mälzböden, zur Zeit unseres Besuches übervoll...
... da Tags zuvor ein Boiler Macken machte und die Produktion stillstand. Es gibt also Stau am Mälzboden.
Man will Wurzeln sehen, bei der Gerste, aber keine Schößlinge,
Wenn das Getreide fertig gekeimt ist, wird es durch diese Luken nach unten transportiert, und von ganz unten dann in den Kiln.
Leider kann man bei Laphroaig nicht in den Kiln hinein - wer Bilder aus dem Inneren sehen will, muss bei unserem Bericht über Bowmore nachsehen.
Torf bei Laphroaig.
Hier ist Torf noch handgestochen. Dadurch bleibt er etwas feuchter und verliert nicht durch die Pressung in der Maschine etwas von den Ölen, die in ihm sind. Dadurch ist der Rauch aromatischer.
Torfofen - gerade nicht in Betrieb.
Ein Panel mit dem Charme längst vergangener Zeiten: Von hier aus wird die Produktion der Wash kontrolliert.
Der Vogel der Weisheit hat ein wachsames Auge auf das, was hier passiert.
Ein Blick auf den Lauter Tun.
Ein stählerner Wash Back. Sechs davon gibt es bei Laphroaig.
Immer wieder interessant: Der Blick in den Washback.
Den säuerlichen Geruch der Wash konnten wir leider nicht im Bild einfangen.
Hier drin passiert alles vom Keimen des Getreides bis hin zur Erzeugung der Wash mit ca. 8% Alkohol.
Gegenüber wird dann gebrannt. Das Still House.
Und über diese Leitungen kommt die Wash ins Still House.
Laphroaig hat sieben Stills. Drei Wash Stills und vier Spirit Stills. Sehr unüblich.
Ein Blick in die Gegenrichtung.
Es gibt zwei Spirit Safes.
Hier eine etwas nähere Aufnahme des Spirit Safes.
Neue Fässer warten auf die Befüllung. Man hat hier nicht nur Bourbon Fässer von Jim Beam und Maker's Mark, wie man meinen könnte - man braucht mehr und nimmt auch von anderen Brennereien.
Rechts im Gebäude ist die Filling Station.
Hier werden Fässer befüllt. Eine Bottling Line hat man auf Islay nicht, Flaschen, die hier verkauft werden, werden in Glasgow befüllt und wieder auf die Insel transportiert.
Das Dunnage Warehouse bei Laphroaig. Zutritt aus Steuergründen verboten.
Im Raum davor gab es dann das Tasting mit drei Fassproben.
Hier die Fässer, aus denen wir verkosten konnten.
Und hier von links nach rechts, was in den Fässern war. Wir haben uns für das mittlere Fass entschieden, 15 Jahre mit Manzanilla Finish.
Zum Abschied haben wir noch einmal hinter die Brennerei geschaut. Lagerhäuser ohne Schminke, sozusagen. Ein schöner Abschluss eines schönen Besuches...