Unabhängige Abfüllungen aus der Destillerie Ardbeg sind nicht einfach zu bekommen. Heuer waren es gerade mal fünf, die auf den Markt kamen. Eine dieser Abfüllungen stammt von Cadenhead’s. Der Whisky wurde im Jahr 1993 destilliert und 2013 mit 57.9% abgefüllt. Es gibt davon 312 Flaschen, einige davon sollten sich noch auf dem Markt befinden und ca. 130 Euro kosten. Zahlt es sich aus, dieses Geld zu investieren? Bernhard Rems hat den Ardbeg verkostet.
Nase: Der Whisky braucht nach dem Öffnen der Flasche gut 10 Minuten im Glas, bevor er sich zum ersten Mal öffnet. Die Nase ist unverkennbar torfig und erdig, gänzlich ohne Schärfe. Man riecht etwas Zitronenzeste, etwas Birne. Die Jodigkeit ist sehr subtil, fast nicht vorhanden.
Gaumen: Imposant im Mund. Der Alkohol zeigt sich sehr schön eingebunden und lässt Platz für Früchte wie Birne, Quitte und Zitrone. Anfangs Süße, die aber dann zurückweicht und dem Torf weicht. Auch hier wieder wenig maritime Noten, und selbst den Torf möchte man nicht als dominant beschreiben. Insgesamt sehr ausgewogen und durchaus komplex.
Finish: Lange, torfig, wieder mit etwas Süße im Beginn, gegen Ende dann erdig bitter werdend.
Alles in allem: Sehr schöner Whisky, der zum Nachschmecken einlädt. Braucht seine Zeit im Glas, wird dann durchaus mächtig und beeindruckend. Seine Kraft ist nicht brutal, sondern immer schön modelliert. Ein idealer Whisky für die kommenden Herbsttage, der das Attribut Spitzenklasse verdient.
Toller Tropfen
…leider nicht so meine Richtung aber auch wenn ich kein Fan von ihm bin, ist er ein wirklich sehr solider Tropfen.