Ardbeg Dark Cove Ardbeg Day Release 46,5 %
Islay Single Malt, Originalabfüllung
Verkoster: Silvia Behrens und Bernhard Rems
Sample: Ardbeg
Nase: Erster Gedanke: Mon Chéri. Kirschnoten, Milchschokolade, von Süße ummantelter Holzkohlenrauch, der aber eher dezent daherkommt. Leise phenolig und mineralisch/erdig, aber auch etwas wie warmes Kupfer. Danach, wenn sich das Mon Chéri etwas zurückzieht, auch Spuren von Marzipan und Ingwer. Und dann haben wir eine Note, die zwischen fruchtig und floral changiert. Insgesamt eher zurückhaltend, aber komplett.
Gaumen: Harmlos tritt er an, aber nach der ersten Sekunde auf der Zunge macht er auf, bringt Schokolade, Toffee, Vanille, dann beginnt ein teeriger Eindruck, Asche ist da, Lakritze, Anflüge von einer bitteren Grapefruitnote. Beide empfinden wir ihn als durchaus ausgewogen, wenn auch vielleicht ein wenig scheu.
Finish: Mittellang, wärmend, Süße, dann etwas Pfeffrigkeit, aber nicht abtrocknend. Der Rauch wabert, zieht sich zurück, kommt wieder, geht. Sehr subtile Salznoten.
Alles in allem: Mehr Harmonie als Wucht, und dabei nicht einfach nur eine sanftere Ausgabe der Committee-Abfüllung. Der Dark Cove ist eigenständig, ein etwas versonnener, gepflegter Ardbeg, der genossen werden will, und das mit Muße. Er ist schön ausbalanciert, mit interessanter Nase und gefälligem Gaumen. Die mit Bedacht geschaffene Komposition aus Rauchigkeit und Süße gefällt. Sehr gut.