Ardbeg Drum
Committee Release 2019
52% Vol./Alk.
Sample: Ardbeg Deutschland
Verkoster: Bernhard Rems
Am Wochenende ist bei uns ein Sample des Ardbeg Drum Committee Release im Posteingang gelandet (vielen Dank dafür) – und natürlich haben wir uns bei erster Gelegenheit ein Glas und eine ruhige Ecke gesucht, um unsere Eindrücke über den Whisky, der ab 6. März für Committee-Mitglieder zu erstehen ist, zu Papier zu bringen.
Hier also ein Einblick in das, was uns zum Ardbeg Drum durch den Kopf gegangen ist:
Nase: Typischer Ardbeg-Rauch von Beginn an. Vanillecreme, Crème brûlée, reife Ananas und ein paar Tropfen Limettensaft. Dominant ist in der Nase die Süße, der Rauch breit, aber untergeordnet, und dazu ein Hauch von Fischkutterduft.
Gaumen: Cremig weich im Antritt, Süße wie Honig mit ein paar Krümel Meersalz, der „typische“ Ardbeg badet sich darin und muss sich erst langsam freikämpfen. Kandiszucker, danach Asche und etwas Pfeffer. Der Rauch braucht etwas, bis er aufblüht, dazu bringt er wieder Vanile und Crème brûlée, eine Rumnote kann man in ihm wenn, dann überhaupt erst sehr spät zum Abgang hin erahnen, dazu etwas Schokoraspel, die dem ganzen noch eine interessante Wendung geben. Insgesamt sehr mundfüllend.
Finish: Lang, die Süße und der Rauch vermengen sich, am Gaumen scheint es Fäden zu ziehen. Etwas Bitternoten, erloschenes Lagerfeuer, ein paar Tropfen aus einer abgestandenen Karamalzflasche. Die Süße wird mit jedem Schluck dominanter am Gaumen, der Rauch im Finish.
Alles in allem: Spannend, unterhaltsam, ungewöhnlich – und trotzdem ein eindeutiger Ardbeg. Die Rumfässer sind im Mix dezent genug, um gefallen zu können, und der Ardbeg Rauch deutlich genug, um den Destilleriecharakter mitzunehmen. Kann man mehr von :).
Seit 2016 verzichten wir in unseren Tasting Notes auf numerische Bewertungen und geben unseren Eindruck nur mehr über die Beschreibung wieder. Wir tragen damit unserem Gefühl Rechnung, dass man mit einem starren Punkteschema Vergleiche forciert, die den Whiskys nicht gerecht werden. PS: Wir haben Geschmack. Unseren. Nicht Ihren. Unsere Verkostungsnotizen sind also kein richterliches Urteil, sondern unser persönlicher Eindruck.