Abfüllungen von Glentauchers erlebten im Vorjahr einen Boom unter unabhängigen Abfüllern. Von dieser Speyside-Destillerie gab es interessante Fässer am Markt, die zu interessanten Abfüllungen führten.
Auch die in Österreich beheimatete Single Cask Collection stellte im Vorjahr einen Glentauchers in ihrer Serie von Fassstärken und Einzelfassabfüllungen vor, den Glentauchers 1996 mit einem Alter von 17 Jahren, abgefüllt mit 55.2% und aus einem Bourbon Hogshead.
Ein Sample dieses Whiskys wurde uns von der Single Cask Collection zur Verfügung gestellt – die Redakteure Silvia Behrens und Bernhard Rems haben es für Whiskyexperts verkostet.
Nase: Eine typische Speyside-Nase bietet sich uns dar, malzig fruchtig, süß und mit etwas Säure. Noten von Getreide und Vanille sind vorhanden, später dann der Geruch von Kuchenteig. Etwas Zitrone ist spürbar, lauwarmes Kompott von Äpfeln und Birnen, und der Geruch von Zedernholz oder einem angespitzten Bleistift.
Gaumen: Auf den Gaumen trifft der Glentauchers mit Öligkeit, honigartiger Süße, aber von Beginn an ist der Alkohol sehr dominant, und das ändert sich nicht mehr. Die Holznoten bleiben, sind am Gaumen noch ein schöner Bestandteil des Gesamtbildes.
Finish: Mittellang bis lang, zunächst süß, wärmend, aber die Holznoten, die uns am Gaumen noch gefallen haben, gehen hier in anhaltende Bitternoten über. Das wird dann trocken und bleibt dominant als letzter Eindruck des Whiskys hängen.
Alles in allem: Ein typischer Speysider mit sehr schönem Beginn in der Nase und dann – für uns – etwas zu viel Muskelmasse, was den Alkohol betrifft sowie einer leider doch im Finish sehr dominanten und sich festsetzenden Bitternote. Die ist es auch, die ihn bei uns knapp die Note „Gut“ verfehlen lässt. Er bekommt von uns daher ein „Geht so“ als Wertung.