Es sieht malerisch aus, das schottische Städchen Beith. Aber in seinen Gemäuern wohnt das Grauen.
Was wie der tolpatischige Beginn einer drittklassigen Horrorstory klingt, ist für die Bewohner durchaus keine Ausgeburt der Fantasie, sondern ein reales Problem. Der schwarze „Whiskypilz“ hat laut einem Bericht von The Independent die Mauern ihrer Kleinstadt in den Lowlands befallen. Schuld daran sollen die im Ort gelegenen Lagerhäuser von Chivas Brothers sein. „Die Whiskyindustrie hat ein dunkles Geheimnis“, sagt Maurice McDonald, der die „Stoppt Chivas“-Kampagne leitet. „Wenn sich das verdunstende Ethanol (das, was wir als Angel’s Share bezeichnen) mit den in der Luft fliegenden Sporen vermengt, dann entsteht ein Pilz daraus, der hartnäckig wie der Unglaubliche Hulk ist“. Reines Abwaschen oder Putzen nützt nichts, gegen ihn muss man mit härteren Bandagen ins Feld ziehen.
Das Auftreten dieses Pilzes ist kein Einzelfall – ähnliche Probleme kennt man aus den USA und bei der Cognac-Herstellung in Frankreich. Deshalb hat man auch einen amerikanische Rechtsanwalt beauftragt, gegen Chivas vorzugehen. Chivas sieht die Angelegenheit naturgegeben etwas anders. Ihr Argument: Der Pilz kommt natürlich vor und sein Auftreten hänge nicht ursächlich mit der Whiskyproduktion zusammen.
Wie die Sache ausgeht, ist noch offen. Und spannend. Wir bleiben jedenfalls dran.