Wie viele Medien heute am Morgen übereinstimmend berichten, wird die EU als Gegenmaßnahme für die von Donald Trump ab 1. April angekündigten Strafzölle gegen Stahl- und Aluminiumimporte aus der europäischen Union wieder jene Gegenmaßnahmen setzen, die schon beim ersten Handelskrieg unter Trump 2018 in Kraft waren (wir berichteten hier). Dazu gehören auch Zölle von50% auf Importe von amerikanischem Whisky wie zum Beispiel Bourbon.
Die Strafzölle haben damals nicht nur zur Verteuerung der US-Marken auf dem europäischen Markt geführt, sondern auch zu einem Einbruch der Importe um fast 9% (siehe unseren Bericht hier) und letztlich, nach der Verdoppelung der Tarife auf 50%, um -20% (siehe hier) – und das in einem Markt, der eigentlich nicht genug Whisky bekommen konnte. Heute trifft dieser Handelskrieg auf einen fragilen Whiskymarkt ohne Wachstum – wie die Folgen diesmal sind, bleibt abzuwarten.
Beim letzten Zollstreit wurden im Gegenzug von den Amerikanern Zölle auf Single Malt aus UK und der EU erhoben, was zu einer weiteren Eskalation der gegenseitigen Behinderungen führte. Damals schätzte die SWA den Schaden auf UK-Seite auf eine halbe MIlliarde Pfund (unser Bericht dazu). Seitens der US-Hersteller ist man sich dem Problem natürlich ebenso bewusst und zeigte man um den Jahreswechsel bereits sehr besorgt, falls die Zölle wieder eingeführt würden. Für die Whiskyindustrie beidseitig des Atlantiks scheinen zusätzlich zur momentanen Lage, die sich langsam etwas zu entspannen schien, sehr dunkle Wolken aufzuziehen.
Wir werden diesen Artikel laufend mit Reaktionen und Statements ergänzen, sobald sie bei uns eintreffen. Wenn Sie am aktuellen Stand bleiben wollen, wäre ein Bookmark auf den Artikel hier eine gute Idee…
Ergänzung 13:55: Laut einem Artikel auf The Spirits Business werden die Zölle auf US-Whisky nicht 25%, sondern gleich 50% betragen.
SpiritsEurope gab dazu ein Statement heraus und warnte, dass die Zölle einen…:
“hugely damaging impact on the EU companies that produce US spirits, US companies that are heavily invested in Europe and all actors in the value chain, putting at risk the many jobs they support, including in rural areas”
haben könnten. Auch The Distilled Spirits Council of the US (Discus) warnte:
“Reimposing these debilitating tariffs at a time when the spirits industry continues to face a slowdown in US marketplace will further curtail growth and negatively impact distillers and farmers in states across the country.”
