In einem Schreiben an die Mitarbeiter hat der Konzern Brown-Forman (er besitzt in den USA Marken Jack Daniel’s, Woodford Reserve und Old Forester) mitgeteilt, dass er sein Programm für Vielfalt, Gleichberechtigung und Inkusion in seinen Unternehmen mit sofortiger Wirkung einstellen wird:
Gleichzeitig wird man die Zusammenarbeit mit dem Human Rights Campaign’s Corporate Equality Index, das amerikanische Unternehmen nach ihrer Behandlung von LGBTQ-Angestellten rangreiht, einstellen. Man wird sich auch bei seinen Zulieferern nicht mehr nach diesen Kriterien orientieren. Im Konzern selbst will man auf leistungsbasierte Incentives setzen und die Ausbildungsprogramme auf ihre Inhalte überprüfen, schreibt Bloomberg in einem Artikel (hinter Paywall)
Diese Änderung in der Haltung kommt überraschend: Bislang hatte man die Einstellung des Unternehmens zu Fragen von Gleichberechtigung und Inklusion durchaus als vorbildhaft bezeichnet (beim jetzt geschassten Human Rights Campaign’s Corporate Equality Index hatte man die Höchstzahl von 100 Punkten erreicht).
Im Brief schreibt man, der Schritt sei ein Zugeständnis an „Veränderungen im rechtlichen und externen Umfeld“ und dass man sich an die herrschenden Gegebenheiten anpassen müsse. Bislang basierten zum Beispiel 10% der Boni der Führungskräfte auf den Fortschritten in den Bereichen Vielfalt, Gleichberechtigung und Inklusion, diese werden nun entfallen.
Schon früher hat übrigens Harley-Davidson sein gleichgestaltetes Programm beendet – nicht zuletzt auf massiven Druck rechter Kreise in sozialen Medien, die die Rute eines Boykotts des Unternehmens in den Raum gestellt hatten.