Bis zu einem Fünftel des Inhaltes eines Whiskyfasses kann durch den Reifungsprozess verdunsten. Umgangssprachlich bezeichnet man dies als Angel’s Share, als Anteil der Engel.
Dass dieser Verdunstungsverlust durch das Holz sparsamen oder gewinnorientierten Menschen ein Dorn im Auge ist, kann man sich durchaus vorstellen. Auch wenn dieser Schwund ein Stück Whiskyromantik und Whiskyflair ist – in der Bilanz ist er eher des Teufels, verringert er doch den möglichen Verkaufserlös.
Diageo hat ein Team der Napier University in Edinburgh damit beauftragt, ein verlustminimierendes Fass zu erfinden – unter Verwendung traditioneller Küfermethoden. Und das scheint laut Professor Adby Kermani tatsächlich gelungen zu sein – die Verdunstung dieses speziell konstruierten Fasses ist auf ein absolutes Minimum reduziert worden, berichtet ein Artikel in Harpers, und das ohne Verwendung von Kleber oder anderen zusätzlichen Substanzen.
Wie genau das geht, wird im Artikel nicht erwähnt, aber wir können nach einem Gespräch mit Ian McWilliam von Glenfarclas sagen, dass es solche absolut dichten Fässer schon immer gegeben hat, wenn auch vielleicht eher zufällig. Ian hat erzählt, dass ein im Jahr 2006 abgefülltes Family Cask aus dem Jahr 1968 noch immer einen Alkoholgehalt von 65.1% hatte – so unwahrscheinlich viel, dass man bei Glenfarclas zwei zusätzliche Probemessungen machen ließ, um den Alkoholwert zu bestätigen.