Das Ergebnis des Getränkemultis Diageo, der für uns Whiskyfreunde vor allem durch seine großen Whiskymarken und eine Vielzahl Destillerien auf Islay interessant ist, kann sich nach dem Abschluss des ersten Halbjahres des Finanzjahres 2023 sehen lassen: Um 18,4% sind die Nettoverkäufe im Vergleich zur Vorperiode gestiegen. Die organischen Nettoverkaufszahlen stiegen über alle Regionen um 9,4%, das organische Volumen um 2% und der organische operationale Profit um 10%. Organisch bedeutet dabei, dass Zahlen ohne Berücksichtigung von Währungseffekten oder Akquisitionen oder Verkäufen von Unternehmen errechnet wurden.
Wie der CEO von Diageo, Sir Ivan Menezes, in einem Statement betonte, ist Diageo jetzt 36% größer als vor der Pandemie. Und: Die Zuwächse kommen vor allem aus den Premium-Segmenten.
Hier einige Detailzahlen: Scotch wuchs zweistellig, nämlich um 19%, und auch im Volumen gab es ein Wachstum von 7%. Besonders stark: Johnnie Walker (+21%) und Single Malts (+28%). Nicht gut ging es kanadischem Whisky, hier gab es ein Minus von 8%.
In den USA gab es ein Gesamtwachstum von 19%. Vor allem der eigene Bourbon (Bulleit) wuchs dabei um 19%, und ebenfalls das Ready To Drink-Segment mit 12%. Scotch allerdings verlor 5%, wobei es im Segment unterschiedlich zuging: Johnnie Walker verlor 10%, Buchanan’s 12%, Lagavulin gewann 61%.
In Europa kam der Zuwachs bei gleichbleibendem Volumen hauptsächlich aus den Preissteigerungen. Der asatische Raum wächst weiter stark, ein Plus von 20%, wobei besonders Südasien mit einer Steigerung von 49% bei Scotch hervorsticht, und Korea und Japan mit 29% bei Scotch.
Zu den Zukunftsaussichten meint Menezes:
“As we look to the second half of fiscal 23, whilst the operating environment remains challenging, I remain confident in the resilience of our business and our ability to navigate volatility.
“We believe we are well positioned to deliver our medium-term guidance of consistent organic net sales growth in the range of 5% to 7% and sustainable organic operating profit growth in the range of 6% to 9% for fiscal 23 to fiscal 25.”
Die Zahlen und die Ziele implizieren wohl, dass der Fokus des Marktes für Whisky zumindest bei Diageo weiter Richtung Asien und die USA rutschen wird…
2023? Wenn er so anfängt, dass die Firmen ihre Profite im voraus bestimmen können sind wir endgültig fertig!
Und Guinness? In Irland haben die Profitgeier den Preis vor 10 Tagen angehoben.